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Agathaberger Neubaugebiet13 neue Baugrundstücke – Erster Spatenstich auf Kirchenland

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Symbolischer erster Spatenstich mit Friedhelm Scherkenbach, Frank Schäfer vom Bauunternehmen Schulte Nachfolger, Thomas Ufer vom Kirchenvorstand und Pastor Lambert Schäfer (v.l.).

Agathaberg – Im Zentrum von Agathaberg, zwischen Sportplatz und Friedhof, entsteht ein Neubaugebiet. Zum symbolischen ersten Spatenstich treffen sich Frank Schäfer von der Firma Schulte Nachfolger, Ratsherr Friedhelm Scherkenbach, Pastor Lambert Schäfer und Thomas Ufer für den Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Nikolaus. Denn die Kirchengemeinde ist Eigentümer des Geländes.

Die rund 7200 Quadratmeter Bauland werden in 13 Baugrundstücke für Einfamilienhäuser unterteilt, die Grundstücke sind alle zwischen 500 und 600 Quadratmeter groß.

Attraktiv für junge Familien

Wie bei der Kirche üblich, werden die Grundstücke nicht verkauft, sondern in Erbpacht vergeben – üblicherweise über 99 Jahre (siehe Infokasten). Für die Erschließung des Grundstücks müssen die Interessenten pro Quadratmeter 112 Euro bezahlen, hinzu kommt für die ersten 20 Jahre ein jährlicher Erbpachtzins von 1,025 Euro pro qm, danach 2,05 Euro. Wer sein Haus selbst nutzt, es also nicht vermietet, zahlt nur 4/5 der Erbpacht. Damit ist das Neubaugebiet vor allem für junge Familien interessant, die nur über wenig Eigenkapital verfügen.

So funktioniert Erbbaupacht

Vor allem Kirchengrund wird fast immer in Erbbaupacht vergeben. Grundeigentümer und Bauherr schließen einen Pachtvertrag, meist über 99 Jahre. Der Bauherr zahlt einen Einmalbetrag für die Erschließung und einen jährlichen Pachtzins, in der Regelt mehrere hundert Euro. Nach Ablauf der Pachtzeit kann der Grundeigentümer die Immobilie zum Zeitwert kaufen, falls kein neuer Vertrag abgeschlossen wird.

„Vor eineinhalb Jahren haben wir eine erste Info-Veranstaltung durchgeführt“, erklärt Ufer. Danach konnten sich Interessenten vormerken lassen. Diese haben jetzt bis Anfang November Zeit sich zu entscheiden. Ufer geht davon aus, dass dann noch Grundstücke auf den Markt kommen. Wer Interesse hat, kann sich im Pfarrbüro melden.

Die Firma Schulte Nachfolger hat mit den Erdarbeiten begonnen, als nächstes soll der Kanal verlegt werden. Im Neubaugebiet werden Schmutzwasser und Regenwasser getrennt gesammelt, der Niederschlag soll in einem Becken hinter dem Areal versickern. Spätestens bis Mai 2019 soll das Gebiet erschlossen sein, dann können die ersten privaten Bauherren loslegen. Erlaubt ist eine eineinhalbgeschossige Bebauung, die Firstrichtung ist vorgegeben.

Dass die Erschließung erst jetzt beginnt, liegt für Thomas Ufer an dem „unsäglichen Bodenmanagement der Stadt“. Seit 2006 gilt ein Höchstpreis für erschlossenes Bauland von 149 Euro pro Quadratmeter in der Stadt und 129 Euro auf den Dörfern. „Zu diesem Preis kann man die Erschließung fast nicht stemmen“, so Ufer. Denn die Preise der Baufirmen seien deutlich gestiegen, was auch Frank Schäfer bestätigt. Einig sind sich alle, dass das Neubaugebiet eine gute Sache für Agathaberg sei und den Schulstandort absichere. „Wir freuen uns über jeden neuen Nachbarn“, sagt Scherkenbach.

Fest steht, dass die Straße, die das Neubaugebiet erschließen soll, einen Namen bekommen wird. Mit Ausnahme des Maternusweges gibt es in Agathaberg keine Straßennamen. Wie die Straße heißen wird, das steht noch nicht fest. Die Kirchengemeinde soll ein Vorschlagsrecht bekommen.