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Alarm per Sirene oder Warn-AppLindlarer Ausschuss diskutiert über Optionen

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So sehen die Sirenen des neuen Typs aus, die seit einigen Jahren bereits an vielen Orten in Oberberg nachgerüstet werden.

Lindlar – In den meisten Kommunen des Kreises wurde die Bevölkerung beim Hochwasser Mitte Juli über die Warn-Apps „Nina“ und „Katwarn“ alarmiert, statt über die Sirenen. Doch nicht jeder hat ein Smartphone, und längst nicht jeder Handynutzer hat Warn-Apps installiert.

Die CDU Lindlar hatte im Ausschuss für Sicherheit und Ordnung eine Reihe von Fragen zum Thema Sirenennetz gestellt, die Lindlarer Verwaltung hat darauf umfassend geantwortet. Wir fassen die wichtigsten Fragen und Antworten zusammen.

Wie ist die Gemeinde Lindlar mit Sirenen ausgestattet?

Die Gemeinde Lindlar hat zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr ein neues Warnkonzept erarbeitet und es auf Grundlage des Landesförderung umgesetzt. So wurden in den vergangenen Jahren neue elektronische Sirenen in den Feuerwehrgerätehäusern in Lindlar, Remshagen und Hohkeppel, in den Grundschule Kapellensüng, Schmitzhöhe und Frielingsdorf sowie im Kindergarten Linde installiert.

Somit sind nach Angaben der Gemeinde alle Kirchdörfer, aber auch Remshagen und Klause abgedeckt. Eine zusätzliche mobile Sirene ist bestellt und soll in Kürze geliefert werden. Sie lässt sich auf ein Auto montieren und dann flexibel, je nach Einsatzlage, in Außenbereichen einsetzen, um die Bevölkerung zusätzlich zu warnen.

Gibt es „weiße Flecken“, wo die Sirenen nicht zu hören sind?

Verwaltung und Wehrführung gehen von einer „flächendeckenden Beschallung“ des Gemeindegebiets aus. Dennoch sind im Haushalt 2022 zusätzlich 30 000 Euro für zwei weitere stationäre elektronische Sirenen vorgesehen.

Der zusätzliche Bedarf und die möglichen Standorte sollen mit der Feuerwehr und der Sirenenbaufirma geprüft werden, auch im Zug der Fortschreibung des Brandschutzkonzeptes.

Gibt es in Lindlar regelmäßig einen Probealarm?

Jeden ersten Samstag im Monat gibt es einen Probealarm der Feuerwehr. Die Verwaltung will künftig außerdem viermal jährlich einen Probealarm für den Katastrophenschutz durchführen, das soll aber mit dem Oberbergischen Kreis abgestimmt werden, für ein kreisweit einheitliches Vorgehen. Im Rahmen der Brandschutzerziehung könnten auch in Schulen und Kitas die Sirenensignale und ihre Bedeutung besprochen werden.

Sind Warn-Apps für Smartphones nicht sinnvoller als Sirenen?

„Keiner weiß, was Sirenensignale bedeuten, wir sind heute weiter, Apps sind das Richtige. Sirenen können nur noch flankierende Maßnahmen sein“, kritisierte Patrick Heuwes (Grüne). Auch die SPD forderte, eine Alarmierung über Handys mit aufzunehmen. Michael Eyer (Beigeordneter) wies darauf hin, dass die Mobilfunkabdeckung in Lindlar nicht überall optimal sei und man damit im Notfall nicht jeden erreichen könne. „Wir können das eine tun, ohne das andere zu lassen“, so Eyer. „Es gibt Situationen, wo Handys nicht mehr funktionieren“, sagte Sven Engelmann (CDU).

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Sirenen können Menschen auch nachts, wenn alle schlafen, auf eine Gefahr aufmerksam machen. Eine Warn-App leistet dies nur eingeschränkt. Beim Oberbergischen Kreis will man auch weiterhin auf eine Kombination der verschiedenen Alarmsysteme setzen – per Sirenen und per App.