WipperfürthAlte Drahtzieherei zeigt Neuerungen – 150 Gäste ohne Maske
- Die Bürgerstiftung Wir Wipperfürther hat die Corona-Bedingte Pause in der Alten Drahtzieherei nicht untätig vorbeiziehen lassen.
- Die Neuerungen wurden vor knapp 150 geladenen Gästen präsentiert.
- Ein Blick ins Publikum: Niemand trug Maske. Wir erklären, was das Ordnungsamt dazu sagt.
Wipperfürth – Eine neue LED-Leinwand, ein sanierter Fußboden und renovierte Räume: Was es alles Neues gibt, zeigten die Bürgerstiftung Wir Wipperfürther und ihr Veranstaltungszentrum Alte Drahtzieherei bei einem offiziellen Präsentationsabend.
Es kamen knapp 150 geladene Gäste aus Politik, Verwaltung, Unternehmen und auch einige Sponsoren. Für sie standen an dem Abend alle Türen offen und sie konnten einen Blick hinter die Kulissen werfen. Sie hatten die Möglichkeit, einmal die „neue Alte Drahtzieherei“ zu entdecken, wie es René Köhler formulierte. Er ist Geschäftsführer der Drahtzieherei und führte die Gäste durch den Abend.
Platz für gesellschaftliches Zusammenleben
Das Programm startete mit einem kurzen Imagefilm über die Drahtzieherei. Der zeigte zahlreiche Impressionen aus den Bereichen Kultur, Kunst, Engagement und soziales Miteinander – Themen, die an diesem Abend noch öfters angesprochen werden sollten. Gerade Dr. Markus Braun, Vorsitzender der Bürgerstiftung, bezog sich in seiner Eröffnungsrede auf diese Themen.
„Es geht darum, am kulturellen Gestalten unserer Heimatstadt mitzuwirken. Die Alte Drahtzieherei ist fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt“, so Braun. Ihm sei es ein wichtiges Anliegen dem gesellschaftlichen Zusammenleben einen Platz zu geben. Dafür waren bei den Renovierungsarbeiten viele helfende Hände gefragt. So dankte Braun dem Helferteam und lobte ihre Arbeit als „Gemeinschaftsprojekt“.
Bilder von Renovierung gezeigt
Doch bis zur Umsetzung des Projektes war es ein langer Weg. Schon lange habe man darüber nachgedacht, die Drahtzieherei zu renovieren. Doch die Aufgabe schien so groß und nicht greifbar, während man doch immer mehr die Notwendigkeit dahinter sah. Dies habe nicht selten zu hitzigen Diskussionen geführt. Und dann kam die Corona-Pandemie und mit ihr der Lockdown. Das bot dem Team der Drahtzieherei eine neue Chance und plötzlich waren sich alle einig. „Da war der unbändige Wille, gemeinsam etwas Positives zu schaffen“, erzählte Braun. Fotos, die auf der neuen Leinwand gezeigt wurden, und die Erzählungen von Köhler und Sebastian Frenzel, Mitarbeiter der Drahtzieherei, ließen erahnen, welch großer Aufwand während der Corona-Pandemie betrieben wurde.
Die Bilder zeigten den aufgerissen Fußboden im großen Saal und große Bagger mittendrin. Tonnenweise Material musste hergeschafft werden. Ein Herausforderung war auch der Aufbau der 9,66 x 4,86 Meter großen LED-Leinwand. Sie wiegt rund fünf Tonnen und besteht aus 104 einzelnen Elementen.
Auch die Lichtanlage wurde aufgepeppt
Auch die Lichtanlage wurde aufgepeppt und modernisiert. Bei einer Lichtershow konnten die Gäste diese Neuerung direkt bestaunen. Bunte Lichter wanderten über die Wände, den Boden und die Decke des Saals. Danach gab es kräftigen Applaus. Sophie Weiß, Assistentin der Drahtzieherei-Geschäftsführung, präsentierte die Neuerungen, die sich online getan haben.
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Sie kümmert sich um die Facebook und Instagram-Accounts, wo sie über Aktuelles informiert und so viele tausend Leute erreicht. Außerdem geht bald eine neue Homepage online. „Die alte Homepage sah wirklich sehr veraltet aus. Die neue haben wir hell und offen gestaltet. Sie soll den Besuchern gute Orientierung bieten“, so Weiß. Zudem soll die neue Homepage an den Ticketshop angebunden sein.
Und auf noch eine Neuerung dürfen sich die Wipperfürther freuen. René Köhler verkündete an dem Abend stolz, dass der Gastronomiebetrieb wieder voll und ganz aufgenommen wird. Dafür wurde auch die Außenterrasse renoviert.
Nach dem offiziellen Teil des Abends konnten sich die Gäste bei Essen und kühlen Getränken über die Neuerungen austauschen, Fragen stellen und sich alles in Ruhe anschauen.
Mit oder ohne Maske?
17 DIN-A4-Seiten umfasst die aktuelle Fassung der Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Sie regelt unter anderem das Tragen von Masken im öffentlichen Raum. Wie die Fotos aus der Alten Drahtzieherei zeigen, trugen die knapp 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft keine Masken, und auch der Mindestabstand wurde nur selten eingehalten.
Eine Woche zuvor hatte an gleicher Stelle die Stadt zu einer Informationsveranstaltung für vorab registrierte Besucher zur Gestaltungssatzung geladen, hier standen die Stühle in mindestens 1,5 Metern Abstand zueinander.
Björn Unterstenhöfer ist Leiter des Wipperfürther Ordnungsamtes und erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung den Unterschied zwischen den beiden Veranstaltungen. Die Präsentation der Bürgerstiftung und der Drahtzieherei habe man nach Paragraf 13.5 der Corona-Schutzverordnung eingestuft.
Dort steht folgendes: „Das Abstandsgebot und eine Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung... gelten nicht für Feste (Veranstaltungen mit vornehmlich geselligem Charakter). Diese sind nur aus einem herausragenden Anlass (z.B. Jubiläum, Hochzeits-, Tauf-, Geburtstags-, Abschlussfeier) und mit höchstens 150 Teilnehmern zulässig.“ Der Veranstalter muss geeignete Vorkehrungen zur Hygiene und zur einfachen Rückverfolgbarkeit sicher stellen.
Bürgermeister Michael von Rekowski hatte einen Tag zuvor öffentlich an die Wipperfürther Bürger appelliert, weiterhin achtsam zu sein, die Vorgaben der Coronaschutzverordnung einzuhalten und vor allem Schutzmaßnahmen wie das Maske-Tragen und das Abstandhalten zu beachten. (cor)