VerfahrenFreundin soll Oberberger (43) in die Kriminalität getrieben haben

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Das Gummersbacher Amtsgericht auf dem Steinmüllergelände in der Außenansicht.

Ein 43-Jähriger steht derzeit vor dem Gummersbacher Schöffengericht.

Zehn Jahre war ein Mann aus Oberberg straffrei, doch jetzt steht er wieder wegen einer ganzen Reihe von Delikten vor Gericht.

Wegen zahlreicher gemeinschaftlicher Einbrüche, die er im Juli und September des vergangenen sowie im Februar dieses Jahres begangen haben soll, muss sich ein 43-Jähriger derzeit vor dem Gummersbacher Schöffengericht unter Vorsitz des Richters Ulrich Neef verantworten.

Der Angeklagte ist einschlägig vorbestraft, hatte sich aber zehn Jahre lang nichts zu schulden kommen lassen – doch die Liebe zu einer Frau sollte sein Leben wieder in falsche Bahnen lenken, hieß es vor Gericht.

Bis dahin finanzierte der 43-Jährige, der weder über einen Schulabschluss noch über eine abgeschlossene Ausbildung verfügt, seine seit den Teenagerzeiten bestehende Drogensucht mit Jobs unter anderem als Bauhelfer.

Einbrüche, Tankbetrug und noch viel mehr angeklagt

Doch auch seine Verlobte ist stark drogenabhängig, so dass sein Verdienst für beide nicht ausreichte. Das Verlesen der Anklageschrift braucht seine Zeit: Denn die Taten, die alle in Gummersbach und Bergneustadt begangen wurden, umfassen das halbe Strafgesetzbuch.

Sie reichen von Tankbetrug, Autodiebstahl, Sachbeschädigung, Fahren ohne Fahrerlaubnis sowie diversen Einbruchdiebstählen in Autos bis hin zu Entwenden von Diebesgut.

Die ersten zwei Straftaten dieser Liste beging der Angeklagte gemeinsam mit einem zweiten, gesondert verfolgten Mann. Den Großteil der Delikte habe er aber mit seiner Verlobten begangen, sagte die Anklage. Der Schaden belaufe sich auf rund 3600 Euro.

Warum nach den Straftaten im September bis Februar erst einmal Schluss war, führte Strafverteidiger Udo Klemt auf einen einfachen Grund zurück: „Zu dem Zeitpunkt saß seine Verlobte im Knast.“ Doch sobald sie wieder auf freiem Fuß war, hätten sie mit der Einbruchsdiebstahlserie fortgefahren, berichtete Klemt.

Angeklagter sitzt derzeit in der JVA

Nur einen Vorwurf stritt der Angeklagte, der derzeit in einer JVA untergebracht ist, ab, die übrigen gab er zu. Sowohl Rechtsanwalt Klemt als auch der Staatsanwalt sahen aufgrund des Drogenkonsums des Angeklagten eine verminderte Schuldfähigkeit.

Doch während die Verteidigung eine Bewährungsstrafe mit strengen Auflagen beantragte – der Angeklagte soll sich einer Therapie unterziehen und den Kontakt zu seiner Verlobten abbrechen – forderte der Staatsanwalt eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Das Urteil soll am Freitag fallen.