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Auch Tiere kann man pflanzenTausende Besucher beim Bergischen Landschaftstag

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Geduldiges Rindvieh: Am Gemeinschaftsstand von Kreisbauernschaft, Biostation, Nabu und Landesvereinigung Milch durften die Kinder eine Kuhattrappe melken.

Nümbrecht – Die ersten Shuttlebusse seien schon zehn Minuten vor Veranstaltungsbeginn gekommen, freute sich Dr. Bernd Freymann, Leiter der Biologischen Station, am Sonntag. „Die Leute haben den Bergischen Landschaftstag über die Coronazeit nicht vergessen.“ Vor dem Roten Haus unterhalb von Schloss Homburg informierten sich tausende Besucher über das Thema „Artenvielfalt“, das diesmal im Mittelpunkt stand.

„Das ist wie bei einem Familientreffen“, sagte Landrat Jochen Hagt in seiner Ansprache. Er freue sich, dass nach zwei Jahren Coronapause viele Aussteller wieder nach Nümbrecht gekommen waren. Es seien auch einige neue unter den insgesamt 60 Ständen. Die oberbergische Kulturlandschaft habe viele Nutzer. Für die Erhaltung der Artenvielfalt, betonte Hagt, sei darum eine gute Zusammenarbeit von Kreis, Biostation, Naturschutz, Jägerschaft sowie Land- und Forstwirtschaft von enormer Bedeutung: „Das muss Hand in Hand gehen, um Probleme gemeinsam zu lösen.“

Von Schäfern über Futtertaxi bis hin zu Kaminholzlieferanten

Das Spektrum der Aussteller reichte von Schäfern, Imkern und Bauern über Futtertaxi bis hin zu Kaminholzlieferanten. Es gab Informationsangebote zu Bioenergie, Wasser, Holz und Abfallwirtschaft genauso wie zu Touristik. Klaus Wopfner, Vorsitzender des Naturgartenvereins, betonte die Wichtigkeit heimischer Stauden und Blühpflanzen für die Biodiversität. Sein Motto: „Tiere pflanzen“. So sei etwa die Karde ein unwiderstehlicher Magnet für Stieglitze. Fremdländische Pflanzen dagegen seien zwar hübsch im Ziergarten, förderten jedoch nicht die biologische Vielfalt im Naturgarten.

„Das macht Spaß“, fanden die fünfjährige Mathilda Junghans und ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Matheo aus Nümbrecht, die sich beim Dosenschießen mit der Kübelspritze bei der Feuerwehr Nümbrecht vergnügten. Daneben zeigte Sarah Eisenbach von der Einheit Bierenbachtal mit dem „Rauchhaus“, wie sich der Qualm bei einem Brand in der Küche im ganzen Gebäude verteilt und wie wertvoll deshalb Rauchmelder sind.

„Biodiversität kann nur heißen: Wald mit Wild“

André Pitten von der Bergischen Greifvogelhilfe schilderte, dass die Ehrenamtler kranke oder verletzte Tiere aus ganz Deutschland aufnehmen, gesund pflegen und wieder auswildern. Eine Ausnahme sei das Wüstenbussardweibchen „Berta“, das von einem verstorbenen Falkner stamme und nicht in die Freiheit entlassen werden kann. Er nahm es dennoch auf: „Bei dem schönen Tier konnte ich nicht nein sagen.“

Bernd Steinhausen, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, findet: „Biodiversität kann nur heißen: Wald mit Wild.“ Am Stand der Jäger konnten die Kinder verschiedene Vögel und Wildtiere bestaunen und die unterschiedlichen Fellsorten erspüren, während die Jagdhornbläser Huppichteroth den Jägermarsch spielten.

„Wir möchten den Kindern die Natur näher bringen“

Die Jägerschaft kooperiert mit dem Homburgischen Gymnasium Nümbrecht beim Projekt „Kids save Kitz“. Schulleiter Thorgai Wilmsmann sagte nach der Drohnenvorführung mit Pilotin Christa Wirths: „Wir möchten den Kindern die Natur näher bringen.“ Das ist auch die Intention von Franz Bellinghausen von der Kreisbauernschaft.

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Am Gemeinschaftsstand von Bauern, Biostation, Nabu und Landesvereinigung Milch durften die Kinder eine Kuhattrappe melken. Bellinghausen erklärte den Schwestern Emilia (8) und Johanna (10) Ritter aus Lindlar an einem echten Kuhfladen, welche Bedeutung dieser Haufen für die Artenvielfalt hat. Er bietet Nahrung für mehr als 300 Insektenarten – und deren Larven sind wiederum Vogelfutter.