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Aus MitgliedermangelWipperfürther Gebirgsverein löst sich auf

Lesezeit 3 Minuten
Wanderer

Symbolbild

  1. Die Abteilung Wipperfürth des Sauerländischen Gebirgsvereins bestand 42 Jahre. Doch jetzt ist Schluss.
  2. Der Altersdurchschnitt der Mitglieder ist hoch. Zu den Wanderungen fanden sich immer weniger Interessierte ein.
  3. Der SGV-Handarbeitskreis besteht aber weiter.

Wipperfürth – Der Sauerländische Gebirgsverein, Abteilung Wipperfürth, ist bald Geschichte, der Verein löst sich auf. „Es fehlt an Nachwuchs. Der bisherige Vorstand musste aus Alters- und Krankheitsgründen seine Ämter zur Verfügung stellen. Es fanden sich nicht mehr genügend Mitglieder, die bei den Vorstandswahlen hätten nachrücken können“, so schildert Wilfried Storb, selbst langjähriges Mitglied, den Grund für die schmerzhafte Entscheidung.

Die Arbeit im Vorstand und als Wanderführer sei nun einmal mit Arbeit verbunden, doch ohne Vorstand gehe es nicht.

Altersdurchschnitt von 77 Jahren

1977 wurde die SGV-Abteilung Wipperfürth gegründet, zeitweilig hatte der Wanderverein über 60 Mitglieder, zuletzt waren es immerhin noch 47. „Unser Altersdurchschnitt lag jetzt bei 77 Jahren“, erklärt Ursula Strauß, seit zehn Jahren die 1. Vorsitzende. Auch sie bedauert die Auflösung des Wipperfürther Vereins sehr.

In den 42 Jahren – so verrät es die Statistik – wurden über 126.000 Kilometer gewandert. Neben den sonntäglichen Wanderungen konzentrierte sich das Angebot zuletzt vor allem auf kürzere Seniorenwanderungen über vier bis sechs Kilometer. Doch auch dafür hätten sich immer weniger Teilnehmer gefunden, bedauert Wilfried Storb.

Der Verein hatte bereits im Oktober auf seiner außerordentlichen Mitgliederversammlung seine Auflösung beschlossen, jetzt fand bei einer Bergischen Kaffeetafel im Gasthaus Wigger in Egen ein letztes Treffen statt.

Der Sauerländische Gebirgsverein

1977 wurde die Abteilung Wipperfürth des Sauerländischen Gebirgsvereins gegründet. Der SGV selber wurde bereits 1891 gegründet.

230 Abteilungen hat der SGV zwischen Münster- und Siegerland und ist damit nach eigener Angabe der drittgrößte Wander- und Freizeitverein Deutschlands.

33.000 Mitglieder gehören dem SGV insgesamt an. Damit ist er größter Verein seiner Art in NRW.

12 Prozent der Mitglieder des SGV sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene unter 26 Jahren.

77 Jahre betrug zuletzt der Altersdurchschnitt der Abteilung Wipperfürth.47 Mitglieder hielten dem SGV zuletzt in der Hansestadt die Treue.

2105 ehrenamtliche Wanderwarte sind im SGV bundesweit organisiert.

43.180 Kilometer markierte Wanderwege werden von den SGV-Wanderwarten betreut.126.000 Kilometer haben die Wipperfürther SGVler seit der Gründung zurückgelegt.

Eine letzte Versammlung gab es im Gasthaus Wigger in Egen, wo die Mitglieder bei einer Bergischen Kaffeetafel besonders der Vorsitzenden Ursula Strauß und der Wanderwartin Ingrid Baldsiefen dankten.

Essen und Getränke wurden dabei privat und nicht aus dem Vereinsvermögen bezahlt. Der Rest dieses Vermögens soll an gemeinnützige Organisationen in Wipperfürth gespendet werden.

Aus den Reihen der Mitglieder hielt Ingrun Drechsler eine bewegende Abschiedsrede und bedankte sich bei der 1. Vorsitzenden Ursula Strauß und Wanderwartin Ingrid Baldsiefen. Blumen gab es auch für die Wanderführer Hans-Georg und Elisabeth Radermacher.

Der SGV-Handarbeitskreis, den Elisabeth Radermacher vor einigen Jahren gegründet hatte, soll aber weitergeführt werden. „Über Jahre und Jahrzehnte sind über den SGV Wipperfürth zum Teil enge Freundschaften entstanden“, schildert Wilfried Storb, der auch in Zukunft weiter zusammen mit anderen Gleichgesinnten wandern will.