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Ausgelassen wie früherDiskothek „Come In“ in Bergneustadt wieder offen

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Schon kurz nach 23 Uhr war die Tanzfläche in der Diskothek „Come In“ rappelvoll.

Bergneustadt – Lang ist’s her, dass die abgeschrammelte Tanzfläche der Bergneustädter Diskothek „Come In“ so stark beansprucht wurde, wie am vergangenen Samstag. Besitzer Uwe Müller, alias Harsha, dufte nach 19 Monaten Corona-Zwangspause zumindest in einer seiner beiden Diskotheken wieder zum Feiern einladen.

Das „Midnight“ in Wiehl, sein zweiter Club, bleibt weiterhin geschlossen. „Durch die Baumaßnahmen im Wiehlpark haben wir aktuell weder Strom noch fließend Wasser und die Gäste müssten mit Gummistiefeln zum Haupteingang kommen“, scherzt Harsha (64). „Bürgermeister Ulrich Stücker hat mir versprochen, alles zu versuchen, damit wir bald öffnen können.“ Zu allem Übel müsse er nun sogar noch rund 6000 Euro der ursprünglich ausgezahlten 15 000 Euro Coronahilfe zurückzahlen. „Ich durfte nur 2000 Euro als Unternehmerlohn für ein ganzes Jahr anrechnen und die Fixkosten. Den Rest kann ich jetzt in Raten über ein Jahr zurückzahlen.“

Das Lachen ist noch nicht vergangen

Noch ist Harsha das Lachen nicht vergangen. Er freut sich, dass er zumindest eine seiner Zappelbuden wieder Leben einhauchen darf. Auch wenn ein regelmäßiger Betrieb erst einmal eingeschränkt sein wird: „Wie alle in der Gastronomie, leiden auch wir unter enormer Personalnot. Viele unserer Mitarbeiter mussten sich in der Coronazeit umorientieren. Wir suchen wirklich händeringend DJs, Thekenkräfte und Türsteher.“

Also wird er hier vorerst nur einmal in der Woche öffnen können. „Immer samstags und in diesem Jahr auch endlich wieder an Heiligabend.“ Bereits 90 Minuten vor dem offiziellen Einlass tummelten sich die Gäste vor dem Laden. Kurz vor 23 Uhr ist die Schlage so lang wie nie.

Für DJ Jörg (59), der seit zehn Jahren hier auflegt, ist das ein besonderer Abend: „Man weiß ja gar nicht so recht, was gerade angesagt ist. Es sind kaum neue Platten erschienen.“ Aber er ist gut vorbereitet: „Ein Mix aus Klassikern, Gruselmusik und neuen Sachen.“ Damit heizt er den Partysüchtigen bis in die frühen Morgenstunden kräftig ein. Dafür ha sich Harsha für die 2G-Regel entschieden. Natürlich habe es danach bereits etliche Diskussionen gegeben. „Aber wir machen keine Ausnahmen. Wir möchten, dass es hier so sicher wie möglich zugeht. Das hat aus unserer Sicht auch nichts mit Diskriminierung zu tun.“

Der treue „Come In“-Fan nimmt die Auflagen gern in Kauf, um endlich mal wieder einen richtigen Disko-Abend mit lauter Musik erleben zu dürfen. Auch die leichte Preissteigerung wird positiv angenommen. Statt fünf Euro Mindestverzehr werden fünf Euro Eintritt und weitere fünf Euro Mindestverzehr fällig. „Die Getränkepreise mussten wir um etwa 50 Cent anheben.“ Viele hätten in der Vergangenheit spenden wollen, die habe er schon darauf vorbereitet, dass er die Lücke durch höhere Preise zu füllen versucht.

Auch der Gummersbacher „Club B1“ feierte am Samstag seine Wiedereröffnung nach 395 Tagen. Ab jetzt darf auch da wieder regelmäßig gefeiert werden.