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AusgewandertEngelskirchener Heilpraktikerin lebt jetzt in Schweden

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Santari Wasser-Smeets (r., hier mit einer Seminarteilnehmerin) zog es von Engelskirchen ins schwedische Småland.

Engelskirchen/Småland – Eine „Auswanderung per Zufall“ nennt Santari Wasser-Smeets den Umstand, dass sie im Juli 2018 mit ihrem Ehemann alle Siebensachen packte und samt ihrer Naturheilpraxis vom kleinen Kastor in Engelskirchen zunächst nach Much-Eckhausen zog – und schließlich ins schwedische Småland. 2007 war die gelernte Krankenschwester der Liebe wegen ins Oberbergische gekommen (Smeets ist im Übrigen kein schwedischer, sondern belgischer Nachname) und eröffnete 2013, nach der bestandenen Ausbildung zur Heilpraktikerin über den zweiten Bildungsweg, ihre erste Naturheilpraxis in Loope.

2017 stellten sie und ihr Mann nach einem beruflich wie privat herausfordernden Jahr die Frage: „Leben wir wirklich das Leben, das wir möchten?“ Nein, war die Antwort. Das Paar wollte noch mehr erleben – als Selbstversorger leben, zum Beispiel. Auf der Suche nach einem Zuhause mit großem Grundstück fand sich das Paar schließlich in Schweden wieder, und dort schien sich alles wie von selbst zu fügen. „Bei der Besichtigung unseres jetzigen Hauses hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, nach Hause zu kommen“, sagt die gebürtige Kölnerin, Jahrgang 1964.

Naturbelassene Atmosphäre schafft einen Heilplatz

Als „magisch“ beschreibt die Heilpraktikerin die Atmosphäre auf dem Grundstück mitten im Wald, mit wilden Tieren und viel Natur. Sie machte dort die Erfahrung, dass Besucherinnen sich stets nach kurzer Zeit vollkommen entspannten und sie scheinbar einen Heilplatz für Frauen entdeckt hatte.

Damit kennt sich die Heilpraktikerin, Doula und Schamanin, aus. In diesem Jahr hat sie ihre Praxis in Schweden wiedereröffnet. „Mit Patientinnen bin ich besonders schnell auf einer Wellenlänge“, sagt Wasser-Smeets, die sich innerhalb der ganzheitlichen Frauenheilkunde zu Hause fühlt und sich außerdem auf Kinderwunschbehandlung und Vorbeugung sowie Behandlung von Erschöpfungssymptomen spezialisiert hat.

Schamanin und Doula – das klingt esoterisch. Diese Berufungen habe sie mit der Zeit aus persönlichen Erfahrungen entwickelt, erklärt sie. Den eigenen Burnout versuchte sie ein Jahr lang mit Schulmedizin zu kurieren, ehe sie eine Schamanin traf und bei dieser nach sechs Wochen Therapie Besserung erfuhr. „Ich habe es anfangs selbst sehr komisch gefunden“, gibt sie zu.

Geprägt durch dieses Ereignis wurde sie schließlich selbst eine „weiße Schamanin“, der man unter anderem die Fähigkeit zuspricht, Kontakt mit der Seele eines Menschen aufnehmen zu können. Heute sieht sich Wasser-Smeets als Coach für Frauen: „Ich helfe den Patientinnen, so gesund und glücklich wie möglich zu leben.“ Der Kontakt zu ihren deutschen Patientinnen liegt der Heilpraktikerin dabei am Herzen und so bietet sie Seminare wie „Ganz Frau sein“, „Erinnere dich“ oder „Bring Ordnung in dein Leben“ zweimal im Jahr in Deutschland, sonst aber in Schweden in den kasachischen Jurten einer befreundeten Auswanderin aus der Schweiz, an. Bei Vollpension können sich die Frauen dann verwöhnen lassen. In den Seminaren sollen sie ihre innere Mitte finden oder vergessene Fähigkeiten in sich entdecken.

Begeistert von der fürsorglichen Betreuung ihrer Hebamme während der Hausgeburten ihrer drei Kinder entschied sich die Heilpraktikerin, dieses positive Geburtserlebnis anderen Frauen als Doula ermöglichen zu wollen. Die Doula, eine „Dienerin der Frau“, vertritt während der Geburt die Interessen und Bedürfnisse der Mutter, ist aber nicht mit der Hebamme zu verwechseln.

Zu den Aufgaben der Doula, so Wasser-Smeets, gehöre nicht der medizinische Aspekt, sondern, dass sich die Gebärende – egal, ob im Krankenhaus, Geburtshaus oder bei einer Hausgeburt – wohl und sicher fühlt und das Kind nicht in Tränen und Angst geboren wird.

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„Ich verstehe mich als Mutmacherin, Raumgeberin und ruhenden Pol“, sagt Santari Wasser-Smeets. Ihr Traum sei es, in Schweden ein Geburtshaus gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen zu eröffnen, in dem sich Frauen durch die verschiedenen Spezialisierungen rundum versorgt fühlen.