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WohnungsmarktberichtBarrierefreier Wohnraum wird in Oberberg weiterhin benötigt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Schild warnt vor einer Baustelle für Wohnhäuser.

Für den Oberbergischen Kreis wurde erneut ein Wohnungsmarktbericht erstellt. Er umfasst insgesamt 70 Seiten.

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis hat einen ausführlichen Wohnungsmarktbericht für 2024 erstellt.

In Oberberg wird nach wie vor Raum für altersgerechtes Wohnen benötigt. Das teilt der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis mit. Dieser hat im Rahmen der Erstellung des Wohnungsmarktberichtes 2024 in mehreren Umfragen die Hauptakteure des Immobilienmarktes befragt, heißt es in einer Mitteilung.

Rund 128.000 Wohnungen stehen den Oberbergerinnen und Oberbergern zurzeit zur Verfügung, in einer Wohnung leben laut Analyse der Befragungsergebnisse durchschnittlich 2,2 Personen. 72 Prozent aller Wohnungen wurden vor dem Jahr 1987 gebaut, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Leerstandsquote bei Wohnungen liegt kreisweit (2022) bei drei bis sechs Prozent.

Barrierefreies Wohnen auf einer Etage ist in Oberberg gefragte Wohnform

Nach Einschätzung der Fachleute ist das barrierefreie Wohnen auf einer Etage, wie bereits im Vorjahr, die am stärksten nachgefragte Wohnform in Oberberg, gefolgt vom kostengünstigen Wohnen mit Förderung, Betreutem Wohnen im Alter und Wohnen im Home-Office. Aus den statistischen Zahlen des Wohnungsmarktberichtes lässt sich außerdem der Bedarf an altersgerechten und barrierefreien Wohnungen ableiten.

Demnach sind in Oberberg rund 84.000 Menschen älter als 60 Jahre. Das entspricht 31 Prozent der Bevölkerung im Kreis. Davon leben 50.900 Personen in einem Ein- oder Zweipersonenhaushalt. „Leider gibt es wenige Quellen, die aussagen, wie viele Wohnungen bereits barrierefrei sind“, teilt der Gutachterausschuss weiter mit und ergänzt: „Informationen zu den bereits vorhandenen barrierefreien Wohnungen liegen mit zwei bis drei Prozent nur für NRW vor. Unterstellt man, dass etwa drei Prozent der Wohnungen in Oberberg auch barrierefrei sind, dann stünden für rund 7700 Personen, das sind zirka neun Prozent der über 60-Jährigen, solche Wohnungen zur Verfügung.“

In dieser Rechnung seien allerdings alle unter 60-Jährigen mit einem Handicap nicht berücksichtigt, heißt es weiter. Die Befragten aus Oberberg gaben in den Umfragen vor allem niedrige Renditen, das Fehlen geeigneter Grundstücke und der Modernisierungsstau bei älteren Gebäuden als Hindernisse für Investitionen an.

Online-Mietspiegel ist auch bei den Oberbergern sehr beliebt

Das größte Hindernis stellen aber die hohen Baukosten dar. So erwarten die Experten in den nächsten fünf Jahren in fast allen Teilmärkten einen weiteren Preisanstieg von rund vier Prozent. Bei den Mieten gehen sie sogar von einer Steigerung von durchschnittlich fünf Prozent aus. Ein großer Teil der Makler sieht laut Wohnungsmarktbericht Wohnimmobilien zur Alterssicherung weiterhin als wichtig an.

65 Prozent der Makler sind aber auch der Meinung, dass die Immobilien hauptsächlich für einen Lebensabschnitt zur Eigennutzung erworben werden, während 45 Prozent der Makler die Ansicht vertreten, dass die Wohnimmobilie auch als Renditeobjekt eine Bedeutung im Oberbergische Kreis hat, heißt es in der Mitteilung.

In der Wohnungsmarktentwicklung liege das größte Risiko aktuell in den steigenden Bau- und Betriebskosten sowie im Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen. Dazu komme die immer schwieriger werdende Vermarktung von überalterten Wohnungen und hohen Grundstückspreisen. In Bezug auf die Bauzinsen und Mieten haben sich die Experten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte auch den Online-Mietspiegel angeschaut. Dieser werde monatlich etwa 1700-mal aufgerufen, an Wochentagen über 70-mal täglich, heißt es in der Mitteilung.

Der Wohnungsmarktbericht für den Oberbergischen Kreis umfasst 70 Seiten mit zahlreichen Zahlen, Daten und Fakten verschiedenster Behörden und Stellen, die Einwirkungen auf den Wohnungsmarkt haben. Er ist online abrufbar. (lth)