Zwei Türen blieben zuBei höchsten Temperaturen suchten viele Oberberger Abkühlung

Bittere Nachricht für alle Badegäste: Wegen einer technischen Störung blieb das Freibad Bielstein am Dienstagvormittag geschlossen.
Copyright: Michael Kupper
Oberberg – Nicht ganz, aber fast 40 Grad zeigte das Thermometer am Dienstag vielerorts in Oberberg an. Wir haben uns umgeschaut, wie die Menschen den heißen Tag verbracht haben – je nach Temperatur.
27 Grad im Kurpark Nümbrecht
Auf der Liegebank im Nümbrechter Kurpark hat es sich am Morgen Barbara Fischer aus Leverkusen mit Musik auf den Ohren gemütlich gemacht. Sie besucht die angrenzende Reha und nutzt die freie Zeit zwischen den Anwendungen zur Entspannung. „Die letzte sportliche Anwendung habe ich zum Glück schon um 13 Uhr“, berichtet sie. Danach wolle sie sich wieder ein gemütliches und schattiges Plätzchen suchen.

Barbara Fischer entspannte morgens im Nümbrechter Kurpark.
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Einige Meter weiter ist Marko Roth vom Wohnverbund St. Gertrud Morsbach mit einer Kollegin und zwei Bewohnern unterwegs. „Wir haben uns extra den Vormittag für den Spaziergang ausgeguckt. Noch ist es gut auszuhalten“, sagt er. Vom Brunnen werden sie leicht mit Wasser berieselt. Den Ausflugstag wollen auch sie später nach Drinnen verlegen. „Mit kühlen Getränken und Eis“, verrät Roth.
29 Grad im Freibad Bielstein – Türen blieben kurzzeitig zu
„Ausgerechnet heute“, sagt Claudia Kinsella traurig und schaut auf die verschlossenen Gitter des Bielsteiner Freibads. „Aufgrund einer technischen Störung ist das Freibad geschlossen“, ist auf einem Zettel zu lesen. Ein Magnetventil, das wichtig für die Wasseraufbereitung ist, ist defekt – ausgerechnet am vermutlich heißesten Tag des Jahres. „Vor der Türe standen heute Morgen viele Leute. Wir mussten alle nach Hause schicken“, berichtet Kinsella gegen 11 Uhr.

Zum Retter wurde Techniker Torben Detzler im Freibad Bielstein.
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Das Freibadteam habe jedoch Glück im Unglück gehabt. „Ein Techniker hat sich sofort auf den Weg zu uns gemacht, aus 250 Kilometern Entfernung, um das defekte Teil auszutauschen.“ Techniker Torben Detzler tüftelt währenddessen im 29 Grad heißen Technikraum des Freibads. Nachmittags dann die erlösende Nachricht, auf die alle gehofft haben: Der Defekt ist behoben, die Technik läuft wieder und das Freibad kann schon am gleichen Tag wieder seine Türen für die Badegäste öffnen.
33 Grad auf dem Aussichtsturm Panarbora
Hoch hinaus geht es derweil für eine 17-köpfige Gruppe, die nach Waldbröl zum Naturerlebnispark Panarbora gekommen ist. Aus ganz Deutschland stammen die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, die sich auf einer fünftägigen Bildungsreise zum Thema Nachhaltigkeit befinden. Die Motorradkleidung, die es auch in sommerlicher und luftdurchlässiger Variante gibt, wie Björn Sauer berichtet, hat die Gruppe gegen Freizeitkleidung und Sandalen getauscht.
Patrick Mielke vom Panarbora-Team führt die Gruppe auf den hölzernen Aussichtsturm und hat dabei einiges Wissenwertes über das Bergische Land im Gepäck. Er und sein Team weisen an diesem Tag alle Besucher darauf hin, dass es nur wenige schattige Plätze im Naturerlebnispark gibt. 20 Ersthelfer haben zudem ein Blick auf die Gäste. In der Küche warten Getränke und Eisbeutel, die sportlichen Programmpunkte finden nicht statt.
31 Grad auf der Baustelle in Oberwiehl
Lukas Tillmann arbeitet trotz Hitze auf einer Baustelle in Oberwiehl. Er schalt dort den Fenstersturz auf der Obergeschossdecke. Sein Vorarbeiter Michael Sasse schildert, dass sie bei derartigen Temperaturen morgens früher anfangen und längere Schattenpausen machen.
Ausreichend Wasser bekommen sie von der Firma gestellt. Und wenn es zu heiß wird, machen sie Kopfduschen mit dem Schlauch.
8 Grad in der Tropfsteinhöhle – auch hier blieben die Türen zu
Die Wiehler Tropfsteinhöhe schreit nahezu nach Abkühlung, denn acht Grad ist dort die konstant niedrige Temperatur. Viele Besucherinnen und Besucher kommen über den Tag nach Wiehl. Am Kiosk müssen sie von Sonja Dermund jedoch erfahren, dass auch diese Abkühlung geschlossen bleibt. Der Mitarbeiter, der die Führungen anbietet, hat sich krank gemeldet.

Sonja Dermund musste schweren Herzens die Besucher der Wiehler Tropfsteinhöhle wieder nach Hause schicken.
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Sonja Dermund kann aber verkünden: „Ab Mittwoch finden wieder Führungen statt. Ein andere Mitarbeiter springt ein.“ Und so eine Höhle hat ja auch ohne Hitze was zu bieten.
36 Grad auf dem Steinmüllergelände und an der Aggertalsperre
Jetzt ist es richtig heiß. Auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände halten am Nachmittag gegen 14 Uhr Sabrina Hackländer und ihre Söhne Emanuel, Gabriel und Samuel die Füße ins Wasser. „Eigentlich wollten wir ins Bielsteiner Freibad, aber da das zu bleiben musste, sind wir hier hergekommen“, berichtet Hackländer. Not macht erfinderisch.

An der Aggertalsperre legten Tobias Geifling und Lilia Reimer ab. Eingewiesen wurden sie von Björn Rolfs.
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36 Grad sind es am Nachmittag auch an der Aggertalsperre. Dort suchen viele Badende nach Erfrischung. Wer einen Parkplatz an der Derschlager Straße finden will, sucht aber vergebens. Björn Rolfs und sein Team sind im Dauereinsatz zwischen dem Imbiss „Kleine Auszeit“, Bootsverleih und Campinggelände. Alle elf Tretboote sind auf dem Waser, dazu die Kanadier.
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Um den Überblick zu behalten, werden Bändchen verteilt. „Es ist viel zu tun und wir müssen uns in unserem zweiten Jahr hier erstmal einen Überblick verschaffen, wie viele Leute wir zulassen können. Aber es macht Spaß“, sagt Rolfs sichtlich zufrieden.