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Nach sechsjähriger AmtszeitZum Schluss gab’s doch noch Lob für Holberg

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Nachdem ihm für seine sechsjährige Amtszeit vom Stadtrat gedankt worden war, revanchierte sich Bürgermeister Wilfried Holberg mit Dank und Blumen für ihre Unterstützung bei seinen beiden Stellvertreterinnen Antje Kleine (SPD/l.) und Isolde Weiner (CDU/r.). Foto: Kleinjung

Bergneustadt – In der 40. und für ihn zugleich letzten Ratssitzung wurde der scheidende Bürgermeister Wilfried Holberg mit Lob geradezu überhäuft – für Bergneustädter Verhältnisse jedenfalls. Fast alle seiner Kritiker hatten das Kriegsbeil begraben und auf Friedenspfeifen-Modus umgestellt.

Die Abstimmung über den Jahresabschluss 2019 und die Entlastung des Bürgermeisters nutzte zuerst SPD-Fraktionschef Thomas Stamm, um Holberg nicht nur für diese „hervorragende Bilanz“ zu danken. Vieles, was Bergneustadt in den vergangenen Jahren auf den Weg der finanziellen Gesundung geführt habe, trage Holbergs Handschrift. Mit der Neuen Mitte, neuen Gewerbestandorten, dem Kulturtreff Jägerhof oder dem Regionale-Projekt Altstadt seien maßgebliche Impulse für die Zukunft Bergneustadts gesetzt worden, zollte Stamm Holberg „herzlichen Dank und Respekt“. Die SPD hatte Holbergs Kandidatur 2014 unterstützt, im Laufe der Zeit war das Verhältnis aber deutlich abgekühlt. Zuletzt wollten auch die Genossen eine erneute Kandidatur Holbergs nicht unterstützen.

Vorbehaltlose Unterstützung nur von den Grünen

Für die CDU erinnerte Reinhard Schulte daran, dass „wir geblutet haben“ für die finanzielle Kehrtwende – die Bürger durch die hohe Grundsteuer B und die Verwaltung durch einen an die Grenze der Belastbarkeit reichenden Stellenabbau.

Einzig die Grünen hätten Holberg die ganzen sechs Jahre über vorbehaltlos unterstützt, erinnerte Fraktionssprecher Axel Krieger, „selbst als hier im Rat mit ganz großem Kaliber auf ihn geschossen wurde“. Auch Krieger hatte Blumen besorgt – garniert mit zwei Trommelstöcken für den passionierten Schlagzeuger Holberg.

Fehlerhafte Wahlzettel bleiben gültig

Von den 569 verschickten Briefwahlunterlagen, in denen bei einem Bürgermeisterkandidaten ein falscher Geburtsort aufgeführt ist, sind inzwischen 430 wieder im Rathaus zurück – ausgefüllt . Der Rest bleibt im Umlauf, kann aber per Freiumschlag umgetauscht werden; Bürgermeister Wilfried Holberg hat die Fehldrucke für weiterhin gültig und für die Wahl am 13. September verwendbar erklärt. Wegen des Lapsus’ bleibe die Wahl zwar anfechtbar, nach Rücksprache auch mit dem Landeswahlleiter sei der Fehler aber so gering, dass eine „Heilung“ nicht Bedingung für die Durchführung der Wahl sei.

Bürgermeister Holberg sagte dazu: „Niemand kann sich vorstellen, dass das Oberverwaltungsgericht wegen dieses Fehlers die ganze Wahl in Bergneustadt für ungültig erklären würde.“ (kn)

Für die FDP attestierte Christian Hoene Holberg und dem Rat eine „insgesamt gute Wahlperiode mit Kreativität und Durchhaltevermögen“. Als einziger erinnerte Jens-Holger Pütz (UWG) an Dinge, die in Holbergs Zeit nicht oder nicht gut gelaufen seien, und meinte: „Es wird Zeit, dass jetzt neugewählt wird.“

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Holberg selbst zog ein gemischtes Resümee angesichts der „Vielfalt politischer Sichtweisen“ im Stadtrat, bei dem in Sachen Kreativität und Fantasie „noch Luft nach oben“ sei. Er dankte für eine „in weiten Teilen gute Zusammenarbeit“, wenngleich gegen Ende seiner Amtszeit die persönliche Wertschätzung wegen politischer Gegensätze ein Stück weit auf der Strecke geblieben sei. Insgesamt sei aber gemeinsam ein Stück nachhaltiger Zukunftssicherung für die Stadt gelungen.