Regionale 2025Bergneustadt erhält A-Stempel und kann Millionen investieren
Bergneustadt – Geschafft. Für das Vorhaben, seine Altstadt zukunftsfähig weiterzuentwickeln, hat Bergneustadt gestern die Zusage für den A-Stempel der Regionale 2025 erhalten. Und damit de facto den Zugang zu Millionen an Städtebaufördermitteln. Bürgermeister Matthias Thul bekam die Nachricht am Mittag kurz nach der entscheidenden Sitzung des Regionale-Lenkungsausschusses.
Der wählt aus, welche der eingereichten Projektideen aussichtsreich genug sind, um den Qualifizierungsprozess zu beginnen. Und an dessen Ende vergibt das Gremium den begehrten A-Stempel.
„Zukunftsquartier Altstadt“
Die Altstadt auf dem charakteristischen Bergsporn, auf dem sie 1302 gegründet wurde, hat eine grundlegende Auffrischung dringend nötig, um als Wohnquartier auch für junge Familien und als Ausflugsziel für Besuchern wieder interessant zu werden. Die Bewohnerschaft droht zu überaltern, vielen Häusern geht es nicht viel besser.
Zum „Zukunftsquartier Altstadt“ gehören der Masterplan Grün für das unmittelbare Wohnumfeld ebenso wie das „Grüne Band“, das sie künftig barrierearm mit der Innenstadt verbinden soll, oder der Spiel- und Bewegungspark in der Grünanlage Talstraße.
Regionale 2025
Die Regionale 2025 ist ein Strukturförderprogramm des Landes NRW, für das sich die drei Kreise Oberberg, Rhein-Berg und Rhein-Sieg zum gemeinsamen Projektraum Bergisches RheinLand zusammengetan haben. Das umfasst den Oberbergischen Kreis, den Rheinisch-Bergischen Kreis und die sieben östlichen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises – 28 Kommunen mit 700 000 Einwohnern östlich des Rheins.
Im Zuge der Regionale 2025 unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen Vorhaben in den Themen „Fluss- und Talsperrenlandschaft“, „Ressourcenlandschaft“ und „Wohnen und Leben“. Sie werden von den Handlungsfeldern „Arbeit und Innovation“, „Gesundheit“ sowie „Mobilität“ flankiert. (r)
Die Bürger sind bei möglichst vielen Vorhaben eingebunden. Unter reger Beteiligung der Altstädter etwa wurde der Masterplan Grün aufgestellt. Eine Genossenschaft soll die Traditionswirtschaft „Jägerhof“ übernehmen und als Kultur- und Bürgertreff betreiben. Die „Neue Mitte“ wird ebenso von Bergneustädter Bürgern finanziert wie der in Gründung befindliche Immobilienpool, der ebenfalls als Genossenschaft Altstadthäuser kaufen, sanieren und wieder an dem Markt bringen will.
Die Stadt hat alle Vorschläge und Ideen in einem „Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (Isek) Altstadt und Innenstadt“ zusammengefasst und bei der Regionale eingereicht. 20 Einzelmaßnahmen gehören dazu. 34,2 Millionen Euro sind veranschlagt, die Hälfte davon – etwa die „Neue Mitte“ und der Immobilienpool für die Altstadt – sind private Investitionen.
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Knapp zehn Millionen sollen über die Regionale als Städtebaumittel fließen, bei Vorhaben wie dem Jägerhof hat die Stadt schon jetzt ihre Hand auch in anderen Fördertöpfen. Mit der Regionale als Klammer sollen die Einzelbausteine zum großen Ganzen zusammengeführt werden. Bis 2026/27 wird es dauern, alle Vorhaben umzusetzen, sagt Thul.
Das Ergebnis werde man der Stadt dann deutlich ansehen. Von der Bedeutung für Bergneustadt her sei der A-Stempel vergleichbar mit dem, was durch die Regionale 2010 auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände möglich wurde. Für den neuen Bürgermeister hätte es zu Beginn seiner Amtszeit kaum ein besseres „Einstandsgeschenk“ geben können.