23 Bäume sind im Park Talstraße gefällt worden, nun sollen neue gepflanzt werden. Eine „Fehlplanung“ kritisieren UWG und Grüne.
Bäume gefälltBergneustädter Politiker beklagen „Schildbürgerstreich“ im Park Talstraße
Als „Schildbürgerstreich“ haben die Fraktionen von UWG und Grünen im Bergneustädter Stadtrat die Rodung von Bäumen, Sträuchern und Hecken in der Grünanlage an der Talstraße kritisiert. Von der Stadtverwaltung wollten die Fraktionsvorsitzenden Jens-Holger Pütz (UWG) und Axel Krieger (Grüne) jetzt Details und Gründe zu der Abholzaktion erfahren. Die lieferte das Rathaus in Person von Andreas Wagner, Fachbereichsleiter Bauen, zur jüngsten Sitzung des Bergneustädter Stadtrates.
Nach seinen Angaben sind in dem Park zuletzt 23 Bäume gefällt worden. Allerdings werde man im Zuge der bevorstehenden Umgestaltung der Fläche östlich der Altstadt 65 neue Exemplare pflanzen, betonte Wagner. „Und zwar schon solche mit einer gewissen Größe.“ Zumindest bei dem entfernten Grün am Nordrand habe es sich zudem gar nicht um richtige Bäume, sondern um Büsche gehandelt, sagte der Fachbereichsleiter.
Bergneustädter Rathaus hatte Aktion mit dem NABU abgesprochen
Auch dieser Bereich werde mit dem anvisierten Umbau zum Spiel- und Bewegungspark neu und hochwertig bepflanzt. Sämtliche Arbeiten seien zudem im Vorfeld mit dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) abgestimmt worden. Jens-Holger Pütz hakte weiter nach und wollte wissen, warum denn auch die Laubhecke als Abgrenzung zur Straße habe weichen müssen. Neugestaltung hin oder her – eine Barriere zwischen Spielplatz und Verkehrsfläche brauche doch wohl auch der neue Entwurf. „Hätte man denn nicht wenigstens die Hecke in die Planung einbauen können?“, fragte der UWG-Chef.
Andreas Wagner verwies darauf, dass an Stelle der bisherigen Hecke demnächst ein Weg verlaufen solle. Diesen Pfad wiederum habe man nicht verlegen können, weil er sonst mit der künftigen Spielanlage in Form einer Burg kollidiert wäre. „Insgesamt ist das schon etwas unglücklich gelaufen“, räumte Wagner aber ein. Pütz blieb bei seiner Meinung: Das Fällen der einen und Pflanzen anderer Bäume sei für ihn eine „teure Fehlplanung“. Auch die Grünen-Fraktion war wenig glücklich mit dem gewählten Verfahren. „Man hätte im Vorfeld einmal genauer in die Pläne schauen müssen“, sagte Fraktionsvorsitzender Axel Krieger unserer Zeitung.
In der Bibelschulkurve holzten Privatleute ab
Bei einer zweiten Anfrage der UWG-Fraktion zu Fällarbeiten, diesmal an der Bundesstraße 55 nahe der sogenannten Bibelschulkurve, war die Bergneustädter Stadtverwaltung allerdings außen vor. Die dortigen Bäume hätten nämlich auf privatem Boden gestanden, betonte Bürgermeister Matthias Thul. Die Stadtverwaltung habe Nachforschungen angestellt, die dortigen Bäume seien gefällt worden, um die alte Waldmühle zu sichern.