Hoffnung ist pflanzbar: Kirsten Segler beschreibt in ihrem Buch den Weg zu einem Garten im Dienst der Artenvielfalt.
Neues BuchBergneustädterin wirbt für Artenvielfalt im eigenen Garten
Kirsten Seglers Buch macht Mut. Mut, Dinge anzupacken, aber auch Mut zu scheitern, um dann neu zu denken und noch einmal anzufangen. Unter dem Titel „Die Blumenwiese, das Fingerkraut und die Rettung der Welt“ (Books on Demand, im Hardcover 29,99 Euro, als Paperback 20,99 Euro) schreibt die Journalistin über ihren Weg zu einem naturnahen Garten.
Ihr eigenes Reich sei derzeit, wie sie lachend zugibt, noch „optisch erklärungsbedürftig“. Ihr geht es darum, dass jeder Gartenbesitzer einen Beitrag dabei leisten kann, die heimische Flora und Fauna zu retten. Dabei schreibt sie als Diplom-Biologin fachkundig, als ausgebildete Journalistin unterhaltsam und als Gartenfan liebe- und respektvoll. Die Perspektive wechselt zwischen persönlichen Erfahrungen, also den Freuden und Fehlschlägen ihres Gartenexperiments, und einem Blick auf das große Ganze.
Journalistische Laufbahn begann in Gummersbach
Unter ihrem Mädchennamen Thieme ist die Autorin in Bergneustadt aufgewachsen und hat ihr Berufsleben als Journalistin in der Gummersbacher Lokalredaktion dieser Zeitung begonnen. Nach der Ausbildung an der Hamburger Journalistenschule war sie in der Nachrichtenredaktion der Kölnischen Rundschau tätig. Heute lebt die Autorin in einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg. Ihr Konzept, den eigenen Garten maximal tierfreundlich zu gestalten, beschreibt sie mit: „Versuch macht klug“. Segler berichtet aber auch davon, wie sie sich vielfältigen Rat von Experten holte und feststellte, dass man manchmal eigene Gartenwünsche loslassen muss.
Diese Praxis des Ausprobierens und Sammelns von Erfahrungen habe ihr im Biologie-Studium in Köln sehr gefehlt, berichtet Segler. Anfang der 2000er Jahre besuchte die 56-Jährige unter anderem deswegen Natur- und Wildnisschulen.
Kirsten Segler erklärt auf ihrer Website: „Ich liebe es, Wissen zu naschen wie ein Schmetterling, der mal an dieser, mal an jener Blume Nektar saugt. Um dann immer mal wieder eher hummelartig tief in einen Blütenkelch zu krabbeln und irgendwann völlig eingepudert mit gelbem Pollen aus nerdigem Detailwissen wieder hervorzukommen.“
Oberberg spielt auch eine Rolle im Buch. Im Kapitel „Waldmeister“ schreibt sie von der Borkenkäferplage, die ja gerade hierzulande heftige Schäden in den Wäldern verursacht hat. Zutiefst erschüttert sei sie über das Ausmaß der Zerstörung in ihrer alten Heimat gewesen, schreibt sie. Und doch, auch dieses Kapitel nimmt eine hoffnungsvolle Wendung und kommt zu dem Schluss: Wenn man der Natur Raum gibt, kann sie sich selbst helfen.
Eine vierjährige Recherche ging der Veröffentlichung des Buches voraus. Kirsten Segler sagt: „In dieser Zeit habe ich viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt.“ Dazu gehören Expertinnen für naturnahe Gartengestaltung, die Mitglieder des Hortus-Netzwerkes, die sich für Vielfalt im Garten einsetzen, und Menschen, die sich dafür stark machen, dass bundesweit Biotope entstehen. Und so beschreibt Kirsten Segler ein hoffnungsvolles Szenario und macht Mut dazu, einfach anzufangen, zu schauen, was machbar ist, und so einen kleinen Teil zu einem großen Ganzen beizutragen.