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Hoher SchadenChaoten demolieren Feuerwehrschranke auf Baustelle im Bergneustädter Othetal

Lesezeit 2 Minuten
Bild einer Baustelle, gebaut wird eine neue Brücke.

Wegen des Neubaus der Brücke über den Othebach ist die Kreisstraße 23 in Höhe Immicke weiter gesperrt.

Oberbergs Baudezernent beklagt Vandalen an der Schranke für die Rettungskräfte und erklärt, warum er an der Kreisstraße 23 jetzt auf Poller setzt.

Die Baustelle auf der Kreisstraße 23 und die dadurch notwendige Umleitung sorgen weiter für Gesprächsstoff. Nach mäßigem Erfolg mit Sperrschildern installierten die Bautrupps nach Ostern eine funkgesteuerte Schranke, danach kamen Überwachungskameras hinzu. Seit neuestem ist man nun bei Pollern, außerdem ist die Baustellenumfahrung jetzt ein Fall für die Kriminalpolizei.

Bergneustädter diskutieren Umleitung weiter kontrovers

Doch der Reihe nach: Aktuell erneuert der Kreis nahe Immicke die Brücke über den Othebach, bis Jahresende soll das neue Bauwerk stehen. Damit verbunden ist die Vollsperrung der Straße: Wer hinauf ins Othetal, nach Belmicke, Drolshagen oder auch in den Reichshof möchte, wird auf großräumige Umleitungen verwiesen. Die Sinnhaftigkeit dieser Umfahrung wird kontrovers diskutiert, seit der Kreis seine Baupläne offengelegt hat.

Manche wollten auf den parallel zur K23 verlaufenden Wirtschaftsweg hinter der Firma Lobbe ausweichen, dies hielt die Kreisverwaltung aber für wenig realistisch – unter anderem, weil der Verkehr dort nur einspurig fahren kann. Ampeln müssten die Autos von beiden Ufern abwechselnd auf den Wirtschaftsweg führen.

Feuerwehr Bergneustadt soll zügig durchkommen

Das Problem laut Kreis: Die Länge des Wirtschaftsweges werde unterschätzt, die Ampelphasen würden eine gefühlte Ewigkeit dauern. Feuerwehr und Rettungsdienst dürfen diese Abkürzung hingegen nutzen, andernfalls wären die Hilfsfristen im Othetal nicht zu halten – deshalb die besagte Schranke mit Fernbedienung für die Einsatzkräfte.

Zuletzt wurde uns die Schranke so ungefähr alle vier Tage oder Nächte zerlegt.
Baudezernent Felix Ammann über die Schlagzahl der Vandalen im Othetal

Jüngst wurde genau diese Schranke allerdings wieder abgebaut, nun versperren Poller den Wirtschaftsweg – und die Othetaler fragen sich, was es nun damit auf sich hat. Die Antwort gibt Felix Ammann, Baudezernent beim Oberbergischen Kreis. Er berichtet von fortlaufendem Vandalismus an der Schranke, am Schluss sei es immer häufiger zu schweren Beschädigungen gekommen. „Zuletzt wurde uns die Schranke so ungefähr alle vier Tage oder Nächte zerlegt“, so Ammann.

Der dabei insgesamt entstandene Schaden an der Anlage, die im Übrigen der Baufirma gehöre, betrage längst mehrere tausend Euro. Der Kreis habe Strafanzeige erstattet, ob die Aufnahmen der Überwachungskamera – der sogenannten Bau Watch – Hinweise auf den oder die Täter liefern können, müsse nun die Polizei bewerten. Von den nun gewählten Pollern erhofft sich das Kreishaus eine höhere Robustheit, Feuerwehr und Rettungsdienst können die Metallstangen im Einsatzfall umlegen und darüberfahren.

Gerade auch die Retter habe man bei der Entscheidung für die Poller im Blick gehabt, sagt Felix Ammann. „Das Risiko, dass sie im Notfall vor einer beschädigten und deshalb nicht funktionierenden Schranke stehen, wollten wir nicht eingehen.“