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Junges SchauspielBergneustadts Losemund-Theater feiert eine furiose Doppel-Premiere

Lesezeit 3 Minuten
Szene aus einem Theaterstück

Intensiv ist das Spiel der Losemund-Darsteller (v.l.) Vincent Neumann, Julien Buschbacher, Luisa Hutmacher und Meike Steinbach in dem Stück „Hotel zu den zwei Welten“.

Bei dem Stück „Hotel zu den zwei Welten“ geht es um eine bizarre Welt zwischen Leben und Tod.

Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung hieß es am Samstag in der Bergneustädter kleinen Bühne endlich: Vorhang auf und Bühne frei für das Losemund-Theater und die Interpretation des Stücks „Hotel zu den zwei Welten“, geschrieben vom französischen Dramatiker und Filmregisseur Éric-Emmanuel Schmitt. Dabei feierte die Jugendtruppe mit tatkräftiger Unterstützung von Meike Steinbach und Regina Förster an diesem Abend gleich doppelte Premiere.

Marlo Potthoff mit Regie-Debüt in Bergneustadt

Denn es gab nicht nur ein neues Stück, Regisseur Marlo Potthoff führte auch zum allerersten Mal allein Regie: „Das Stück ist einfach ein schöner Verweis auf die Vergänglichkeit des Lebens. Besonders daran sind auch die verschiedenen Charaktere, die jede Schicht der Gesellschaft widerspiegeln, von der einfachen Putzfrau über den wichtigtuerischen Geschäftsmann, und ihre unterschiedliche Sicht auf den Tod und das Leben danach“, berichtete Potthoff.

Die Handlung ist schnell erzählt: Julien Portal (Julien Buschbacher), Sportjournalist und Herzensbrecher, kommt nach einem Autounfall in ein „Hotel“. Dort trifft er die Magierin „Helena, die Hellsichtige“ (Meike Steinbach), eine selbstlose Putzfrau Marie Martin (Regina Förster) und den selbstgefälligen Geschäftsmann Herr Salzberg (Keanu Buschbacher). So unterschiedlich sie sind, alle verbindet etwas: Das vermeintliche Hotel - eine Art Zwischenbereich zwischen Diesseits und Jenseits – ist die Intensivstation einer Klinik, wo die Ärzte um das Leben der Patienten kämpfen. Werden sie überleben?

Man ist amüsiert und nachdenklich zugleich. Dieses Theaterstück spielt einfach das Leben.
Hannelore Wolfframsdorff verfolgte die Doppel-Premiere

Dann stößt Laura, eine lebensfrohe junge Frau, zu der bizarren Truppe hinzu und die Geschichte bekommt eine Wendung. Besonders die einfühlsame, aber auch schlagfertige „Helena die Hellsichtige“ sorgt mit messerscharfem Witz und feinen Situationskomik für schallendes Gelächter in den Publikumsreihen. Neben dem großen Spaßfaktor werden die Zuschauerinnen und Zuschauer aber auch förmlich mitgerissen von der Verzweiflung der Charaktere, die Angst vor dem Tod haben und nicht wissen, wohin der Fahrstuhl sie bringen wird, wenn ihre Zeit im Hotel zwischen den zwei Welten abgelaufen ist.

Die jungen Darstellerinnen und Darsteller schaffen es mit großen Schauspieltalent, das Publikum mitzunehmen auf eine Reise in die Gefühlswelt der Charaktere, und das Thema Tod von einer nachdenklichen Seite zu beleuchten. So sieht es auch Zuschauerin Hannelore Wolfframsdorff, die an diesem Abend gekommen ist, um ihre Schwester, die Darstellerin der Putzfrau Marie, bei der Premiere zu unterstützen: „Man ist amüsiert und nachdenklich zugleich. Dieses Theaterstück spielt einfach das Leben, denn man kann ganz schnell in solch einer Situation sein, ohne dass man es merkt oder erwartet“, fand die Marienheiderin am Rande der Aufführung.


Weitere Aufführungen finden statt am 12., 18. und 25. Mai sowie am 2. und 8. Juni im Losemund-Theater, Kölner Straße 297. Beginn ist um 20 Uhr, für die Sonntagsvorstellungen um 18 Uhr.