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Tischtennis-BundesligaTTC Schwalbe Bergneustadt bleibt ungeschlagen

Lesezeit 5 Minuten
Spielszene zwischen dem Bergneustädter Kanak Jha und dem Mühlhausener Steffen Mengel.

Mit 3:1 setzte sich der deutlich kleinere Bergneustädter Kanak Jha gegen den Mühlhausener Steffen Mengel durch.

Mit dem dritten 3:1-Erfolg schiebt sich das oberbergische Team auf Platz zwei. Jetzt geht es im Pokal gegen Ochsenhausen.

Bei einem Blick auf die aktuelle Tabelle der 1. Bundesliga können sich die Tischtennis-Profis des TTC Schwalbe Bergneustadt ein breites Grinsen nicht verkneifen. Nach drei Spieltagen ist das Team aus dem Oberbergischen weiterhin ohne Verlustpunkt und verbesserte sich am Montagabend durch den 3:1-Heimsieg gegen das Schlusslicht Post SV Mühlhausen hinter dem TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell auf den zweiten Tabellenplatz. Am Montag, 23. September, kommt es in der Burstenhalle zum absoluten Spitzenspiel, wenn das Team aus Nordhessen ins Oberbergische reisen wird.

Wie schon bei den 3:1-Erfolgen zuvor gegen Grenzau und in Saarbrücken war Schwalbe-Spitzenspieler Kanak Jha der überragende Akteur. „Durch Olympia hatte ich eine sehr intensive Sommer-Vorbereitung“, verrät der 24-Jährige. „Das macht sich aktuell in meinem Spiel bemerkbar. Ich bin mit meinen Leistungen sehr zufrieden.“

Schwalbe-Spitzenspieler Kanak Jha war auch im dritten Spiel der überragende Akteur

Das kann Jha wahrlich auch sein. Der US-Amerikaner setzte sich zunächst gegen Irvin Bertrand mühelos mit 11:4, 11:5 und 11:9 durch. Anschließend gab Kanak Jha ehrlich zu, „dass mein Gegner keine Topform besaß. So einfach hatte ich mir die Partie nicht vorgestellt“. Auch in der zweiten Begegnung feierte der Olympia-Teilnehmer einen mühelosen Sieg. Steffen Mengel, der von 2014 bis 2018 das Bergneustädter Trikot getragen hatte, konnte Jha nicht seine erste Saisonniederlage beibringen. Am Ende behielt der Schwalbe-Akteur souverän mit 11:4, 10:12, 11:7 sowie 11:6 die Oberhand und baute seine Bilanz auf 6:0 aus.

„Ich wusste, dass es gegen Steffen nicht einfach werden würde“, gab Kanak Jha anschließend zu Protokoll. In den zwei Duellen zuvor war jeder Spieler jeweils einmal in fünf Sätzen siegreich geblieben. Diesmal war Mengel weit von einem zweiten Erfolg entfernt. Auch ein 4:0-Vorsprung im vierten Durchgang reichte nicht, um in den letzten Abschnitt zu gelangen.

Adrien Rassenfosse sorgte mit dem Sieg gegen Daniel Habesohn für eine Überraschung

Nicht nur Kanak Jha präsentierte sich gegen die Gäste aus Thüringen in einer sehr gute Form. Adrien Rassenfosse, der zwei Tage zuvor bei einem internationalen Turnier in Bulgarien mit seinem belgischen Landsmann Martin Allegro den dritten Platz in der Doppel-Konkurrenz belegt hatte, sorgte mit seinem 11:3, 11:4 und 11:7-Sieg gegen Mühlhausens nominellen Topspieler an diesem Abend, Daniel Habesohn, für ein dickes Ausrufezeichen. „Vor zwei Jahren im Pokal, damals spielte ich noch für den 1. FC Köln, musste ich gegen ihn eine sehr unglückliche und knappe Niederlage einstecken“, erinnerte sich Rassenfosse. „Diesmal wollte ich es besser machen. Das ist mir ganz gut gelungen.“

Der 21-Jährige ließ dem Weltranglisten-65., Rassenfosse ist auf Position 146 zu finden, vom ersten Ballwechsel an keine Chance, agierte sehr druckvoll und punktete immer wieder mit seiner starken Rückhand. Schwalbe-Sportwart Heinz Duda bescheinigte Rassenfosse eine „Top-Leistung“ und auch Trainer Frederik Duda hatte am Auftritt des Belgiers „nichts zu meckern“.

Ein Spieler in Reihen der Gastgeber war trotz des dritten Sieges im dritten Spiel nicht glücklich. Benedikt Duda musste sich Ovidiu Ionescu trotz 10:8-Führungen im zweiten und dritten Durchgang in drei Sätzen geschlagen geben. Beim 30-Jährigen ist eine alte Verletzung am linken Knie, die Duda im Sommer bereits zu einer mehrwöchigen Pause gezwungen hatte, wieder aufgebrochen. Dies wollte das Schwalbe-Eigengewächs allerdings nicht als Ausrede für seine zweite Saisonniederlage verstanden wissen. „Ich besaß genug Möglichkeiten, das Match auch für mich zu entscheiden. Nur dazu hätte ich meine Chancen nutzen müssen“, sagt Benedikt Duda.

TTC Schwalbe Bergneustadt – Post SV Mühlhausen 3:1

Kanak Jha – Irvin Bertrand 3:0 (11:4, 11:5, 11:9).

Adrien Rassenfosse – Daniel Habesohn 3:0 (11:3, 11:4, 11:7).

Benedikt Duda – Ovidiu Ionescu 0:3 (9:11, 10:12, 12:14).

Kanak Jha – Steffen Mengel 3:1 (11:4, 10:12, 11:7, 11:6)


Achtelfinale um den deutschen Tischtennis-Pokal

Keine 48 Stunden nach dem 3:1-Heimsieg gegen den Post SV Mühlhausen steht für die Tischtennis-Profis des TTC Schwalbe Bergneustadt schon das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. Am heutigen Mittwoch,19 Uhr, tritt der Tabellenzweite der 1. Bundesliga im Rahmen des Achtelfinales um die deutsche Pokalmeisterschaft beim Liga-Konkurrenten TTF Liebherr Ochsenhausen an.

Die Gastgeber legten in der Liga einen klassischen Fehlstart hin und kassierten sowohl gegen den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (1:3) als auch beim TSV Bad Königshofen (2:3) Niederlagen. Allerdings kamen in beiden Partien der Weltranglistendritte Hugo Calderano und Simon Gauzy nicht zum Einsatz. Das Duo soll im Pokal seinen ersten Saisoneinsatz feiern. Komplettiert wird das Team durch Neuzugang Shunsuke Togami, der in der Bundesliga drei Siege feierte und bislang nur Dimitrij Ovtcharov (Fulda) unterlag.

Vor der Saison und damit auch vor der Auslosung hatten wir uns für den Pokal vorgenommen, mal wieder in das Halbfinale zu kommen
Frederik Duda, Trainer des TTC Schwalbe Bergneustadt

Nach den drei gewonnenen Begegnungen in der Meisterschaft reisten Kanak Jha, Benedikt Duda und Adrien Rassenfosse mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen am Dienstagmorgen n nach Ochsenhausen. „Vor der Saison und damit auch vor der Auslosung hatten wir uns für den Pokal vorgenommen, mal wieder in das Halbfinale zu kommen“, verrät Bergneustadts Trainer Frederik Duda. Doch mit dem heutigen Gegner wartet ein „ganz dicker Brocken“, zumal Benedikt Duda wieder an einer Knieverletzung laboriert. Sein Einsatz ist mit einem großen Fragezeichen versehen.

Trotzdem ist der Optimismus im Team aus dem Oberbergischen groß, durchaus für eine Überraschung sorgen zu können. „Mit Kanak Jha ist alles möglich“, sagt Benedikt Duda. Der US-Amerikaner befindet sich in einer überragenden Form und verlor in der Liga noch keines seiner sechs Einzel. „Ochsenhausen ist der Favorit. Trotzdem werden wir alles geben“, verspricht Jha.

Ähnlich zuversichtlich ist auch Adrien Rassenfosse, der am Montagabend gegen Daniel Habesohn (Mühlhausen) eine sehr starke Leistung zeigte. „Natürlich erwartet uns ein schweres Spiel. Aber wir können in Ochsenhausen gewinnen.“

Die Partien im Pokal-Achtelfinale: TSV Bad Königshofen – Post SV Mühlhausen 3:1, TTC Zugbrücke Grenzau – ASV Grünwettersbach 1:3, 1. FC Köln – Fortuna Passau 3:2, 1. FSV Mainz 05 – Werder Bremen 1:3, TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt, 1. FC Saarbrücken – Borussia Dortmund (beide heute), TTC 1957 Lampertheim – TTC OE Bad Homburg (20. September), TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Borussia Düsseldorf (21. September). (stn)