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Berufskolleg Hepel400 Parkplätze für Berufsschüler sollen helfen

Lesezeit 3 Minuten

Von der mehrgeschossigen Parkpalette links neben dem kleinen Sportplatz könnte eine Fußgängerbrücke Richtung Berufskolleg (oben M.) führen.

Gummersbach – Mit einer mehrgeschossigen Parkpalette hinter dem Gummersbacher Lindengymnasium will der Kreis die katastrophale Parksituation rund um sein Kaufmännisches Berufskolleg auf dem Hepel in den Griff bekommen.

Dort, wo heute schon gut 100 Fahrzeuge von Kreismitarbeitern stehen, könnte eine Parkpalette Platz für 400 weitere Autos bieten. Eine Parkpalette entspricht in ihrer Funktion einem Parkhaus, wird aber in deutlich einfacherer Bauweise errichtet. Hier sollen die Kollegschüler ihre Fahrzeuge abstellen. Die Parkplätze sollen ihnen gegen Gebühr vermietet werden. Erreichen würden sie die Schule vom oberen Parkdeck aus über eine Fußgängerbrücke auf den bereits vorhandenen Weg zum Schulgelände. Von dort würde ein Aufzug zusätzlich für einen behindertengerechten Zugang zum Berufskolleg sorgen.

Seit 36 Jahren sei sie am Berufskolleg, und genauso lange sei das Parken dort ein Problem – eines, das sich im Laufe der Zeit immer weiter zugespitzt habe, berichtete Schulleiterin Dagmar Dick jetzt dem Kreisbauausschuss. Kein Tag, an dem sie nicht beschäftigt wäre mit Anwohnerbeschwerden über von Schülern zugeparkte Einfahrten oder Garagen.

Die am Kolleg vorhandenen Parkplätze reichen bei weitem nicht für die mehr als 1700 Schüler. Eine Umfrage unter ihnen habe ergeben, dass in Spitzenzeiten 400 zusätzliche Parkplätze benötigt würden.

Fußgängerbrücke zur Schule

Für viele der Schüler sei der Öffentliche Nahverkehr keine Alternative, so Dick. Erst im Mai hatten Schülervertreter im Kreisschulausschuss die desolate Parksituation auf dem Hepel beklagt – und von Kosten bis zu 200 Euro berichtet, wenn mal wieder ein Falschparker abgeschleppt worden sei.

Bauvorhaben

42 Millionen Euro will der Kreis in sein Hochbauprogramm für die Jahre 2019 und 2020 aufnehmen. Neben Renovierungen, Instandsetzungen und Verbesserungen an Verwaltungsgebäuden, den kreiseigenen Berufskollegs, Förderschulen, Kulturbauten und Rettungsdienst- einrichtungen sind allein für den Neubau des Straßenverkehrsamts neun Millionen Euro vorgesehen. Die Erweiterung der Pflegeakademie Agewis in Gummersbach ist mit 7,15 Millionen Euro veranschlagt.

Größter Posten innerhalb der 780 000 Euro für Schloss Homburg sind die 300 000 Euro zur Beseitigung von Mängeln in der Haustechnik. Der damalige Fachplaner hat Insolvenz angemeldet, der Kreis versucht, die Fehler von der Versicherung ersetzt zu bekommen. 80 000 Euro soll ein Spielplatz auf dem Schlossgelände kosten, um das Schloss und sein Museum familienfreundlicher zu machen.

1,2 Millionen Euro will der Kreis in die Helen-Keller-Schule in Oberbantenberg investieren. Die braucht zusätzliche Klassenräume; bis die gebaut sind, sollen Container die Raumnot lindern. Auch sollen die gefahrenträchtige Zufahrt aufs Schul- gelände und die Parksituation verbessert werden.

Für neue Rettungswachen sind in Lindlar 1,4 Mio., in Hückeswagen 1,5 Mio. und Engelskirchen 0,2 Mio. Euro vorgesehen. Die Erweiterung des Notfallzentrums Kotthausen ist mit 1 Mio. Euro veranschlagt, die neue Wasch- und Dekontaminationshalle auf dem Gelände dort mit 170 000 Euro. (kn)

Mit der Parkpalette hat die Kreisverwaltung jetzt zumindest eine Idee, wie man der Misere beikommen kann. 4,75 Millionen Euro sind bislang dafür im Bauprogramm für 2019 und 2020 eingeplant. Über alles andere müsse man noch reden, versicherte Kreisdirektor Klaus Grootens vor allem den Sozialdemokraten im Ausschuss, die sich von der Vorgehensweise überrumpelt fühlten und lieber früher mit dem Thema befasst worden wären. Grootens beruhigte: „Die Verwaltung macht einen Vorschlag und schafft im Haushalt einen Rahmen dafür. Ob und wie der ausgefüllt wird, entscheidet der Kreistag.“

Die Finanzierung sieht Kämmerer Grootens als unproblematisch an: Den größten Teil der Kosten könne der Kreis mit der Schulpauschale bezahlen, die das Land jährlich überweist. Die 1,75 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr habe man noch nicht ausgegeben, in diesem und im kommenden Jahr gibt’s eine ähnlich große Summe.

Bauvorhaben an den anderen Berufskollegs des Kreises oder seinen Förderschulen werden laut Grootens darunter nicht leiden. Die würden alle durch das Landesprogramm „Gute Schule“ gefördert.