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„Wir haben euch nicht vergessen“Schüler backen für Senioren

Lesezeit 2 Minuten

Mit Lehrerin Beate Lang (2.v.l.) backen Noel Schenk, Lara Kiepert und Michelle Ziegler (v.l.).

Wipperfürth – „Wir haben euch nicht vergessen und es geht auch wieder weiter“, das ist die Botschaft von Schülerinnen und Schülern des Bergischen Berufskollegs an die Wipperfürther Senioren. Rund 80 Berufsschüler haben in den letzten Wochen eingekauft, Teig geknetet, Schokolade gehackt und Kekse gebacken. Herausgekommen sind 1500 Plätzchen und 1000 Dominosteine.

Aktion soll ein Zeichen in der Adventszeit setzen

Die werden jetzt noch von ehrenamtlichen Helfern in 500 Tüten gepackt und bestückt mit Gutscheinen für den halben Eintrittspreis zum nächsten Seniorenadvent. Denn das ist der Anlass für die Back-Aktion.

Bereits zum zweiten Mal in Folge muss in diesem Jahr das beliebte Event in der Alten Drahtzieherei, bei dem sonst regelmäßig bis zu 250 Senioren in der Vorweihnachtszeit zusammenkommen, Corona-bedingt ausfallen.

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Deshalb hatte das „Aktionsbündnis Senioren in Wipperfürth“ zusammen überlegt, was man tun könne und war auf die Idee mit den Keksen gekommen.

Marina Schmal ist Bildungsgangleiterin Sozialassistenten am Bergischen Berufskolleg und hat mit ihren Kolleginnen Sabine Ehret, Marlies Berger und Beate Lang das Backen betreut. Sie berichtet von begeisterten Schülerinnen und Schülern. „Eine Schülerin hat sogar zu Hause eine Extraschicht eingelegt und Kekse gebacken“, erzählt sie. Laura Ritzenhöfer absolviert ihre Ausbildung zur Sozialassistentin. Sie ist eine der Zuckerbäckerinnen und findet die Aktion toll. Und auch Alexandra Abel, Sachbearbeiterin Senioren- und Pflegeberatung bei der Stadt, ist begeistert. „Bei allen Vorurteilen, ich finde, unsere Jugend ist spitze“, sagt sie.

Beide Seiten profitieren

Die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Oberberg unterstützen das Aktionsbündnis Senioren in Wipperfürth seit Jahren tatkräftig. Seit 2008 versucht das Aktionsbündnis Senioren, die Lebensqualität im Alter in der Hansestadt zu verbessern, etwa mit einem alle zwei Wochen stattfindenden Seniorennachmittag im Pfarrhaus, regelmäßigen Schiffstouren auf dem Rhein oder eben jenen Feiern zu Karneval und zum Advent in der „Drahte“.

Das war natürlich alles vor Corona. Deshalb jetzt, sozusagen als kleiner Ausgleich, die Backaktion. „Ich finde auch, dass beide Seiten davon profitieren. Die Senioren sowieso durch das Zeichen, dass wir an sie denken. Aber auch die jungen Menschen, die einen Blick für die anderen bekommen, einen Horizont füreinander“, sagt Alexandra Abel. „Es ist auch ein Signal an die Schülerinnen und Schüler, dass wir sie brauchen“, ergänzt Marina Schmal. Und gebraucht wird Engagement sowieso immer.

Wer also Lust hat, sich ehrenamtlich um die Belange Älterer zu kümmern, darf sich gerne an Alexandra Abel wenden. Die Tüten mit Keksen und den Gutscheinen werden in den nächsten Tagen an rund 500 Seniorinnen und Senioren in Wipperfürth verteilt.