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Eine Kita aus BausteinenStadt und Johanniter eröffnen neuen Container-Kindergarten

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An der Jahnstraße in Wiehl-Bielstein haben die Stadt und die Johanniter provisorisch eine neue Kindertagesstätte eröffnet. 

Bielstein – Die zeitlichen Beschränkungen und strikte Trennung einzelner Gruppen dauerten dort nur zwei Wochen: Pünktlich zur Wiederaufnahme des regulären Betriebs in den NRW-Kindergärten haben die Stadt Wiehl und die Johanniter am Montag die neue Kita in Bielstein offiziell eröffnet. Seit 1. August werden in einem Containerprovisorium zunächst 30 Kinder betreut und haben sich augenscheinlich gut eingelebt.

Der Umzug an einen Dauerstandort soll in zwei Jahren folgen, vielleicht in die nahe Repschenrother Mühle. Die müsste aber erst aufwendig saniert und umgebaut werden. Da sich sonst kein geeigneter Standort bot, der Bedarf aber groß ist, hatte sich die Stadt zu der provisorischen Lösung entschlossen: Auf einem freien Grundstück an der Jahnstraße neben der Bahnlinie wurden im April 18 Containermodule aufgestellt und zu 350 Quadratmetern zusammengefügt. Die Stadt ließ einen Stromanschluss legen, einen Zaun aufstellen und investierte rund 183 000 Euro. Es ist die 15. Kita im Wiehler Stadtgebiet und die vierte in der Trägerschaft der Johanniter.

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Bei der Schlüsselübergabe für die provisorische Kita (v.l.):  Birgit Kleese, Steffen Lengsfeld, Benedikt Krams,  Ulrich Stücker und Andrea Stawinski

Bürgermeister Ulrich Stücker versichert: „Die Nachfrage ist gewaltig.“ Alle Kitaplätze in der Stadt seien belegt. Darum werde auch die neue Einrichtung nicht auf Dauer reichen. Wiehl profitiere zunehmend vom Zuzug aus den Ballungsräumen am Rhein, freut sich Stücker. „Dass wir uns um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bemühen, trägt bei zur Attraktivität der Stadt.“ Besonders im Raum Bielstein, Bechtal und Drabenderhöhe gebe es einen hohen Bedarf.

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Wiehls Jugendamtsleiterin Andrea Stawinski erinnert sich noch daran, dass die Prognosen für Wiehl einen Bevölkerungsrückgang prognostizierten: „Beim Bau der Kita in Wülfringhausen haben wir 2014 noch eine Nachnutzung eingeplant.“ Bald darauf zog die Kinderzahl wieder an.

Der Leiter ist ein junger Mann

Immer noch eine Besonderheit: Die neue Kindertagesstätte wird von einem Mann geleitet. Benedikt Krams (27) hat vorher in Hunsheim gearbeitet. Zu seinem siebenköpfigen Team gehört sogar noch ein weiterer männlicher Erzieher. Steffen Lengsfeld, Johanniter-Regionalvorstand für Rhein.-/Berg und Oberberg, berichtet, dass seine Bemühungen dazu geführt hätten, dass zeitweise sogar zehn Prozent des Kita-Personals aus Männern bestand. Zum Standard gehört auch eine Auszubildende, um dem Personalbedarf zu begegnen. In diesem Zusammenhang fordert Johanniter-Vorstand Lengsfeld: „Die Erzieherinnen haben mehr soziale Anerkennung verdient. Wie das Personal in der Pflege haben sie in der Corona-Krise ohne Unterbrechung gearbeitet, und zwar ohne Maske, in direktem Kontakt mit den Kindern.“

Um so wichtiger, sagt Birgit Kleese, Fachbereichsleiterin für die Johanniter-Kindertagesstätten, sei das gute Hygiene-Konzept. Dazu gehört es auch in den Bielsteiner Containern, die Räume gut durchzulüften. Deshalb, sagt Kita-Leiter Benedikt Krams, sei man in den vergangenen Tagen auch gut mit der Hitze zurechtgekommen. „Viele Eltern hatten wegen der Container erst Bedenken, sind aber jetzt begeistert.“