Brodesser hört sich die Sorgen anGummersbachs Gastronomen fordern Corona-Konzepte
Gummersbach – „Eine Außengastronomie bei minus zwei Grad und dann noch Schneefall ist nicht nur wenig sinnvoll, sie geht auch an jeder Realität vorbei“, sagte Christoph Bois am Freitagmorgen bei einem kurzfristig einberufenen Pressetermin im Gummersbacher Baumhof mit weiteren Vertretern der Gummersbacher Gastronomiegemeinschaft. Bois hat zwei Betriebe auf dem Steinmüllergelände. Genau wie seine Mitstreiter hat er wenig Verständnis für die Rahmenbedingungen, unter denen die Gastronomie in der kommenden Woche hätte wieder öffnen können sollen. Inzwischen hat das Gesundheitsministerium in Düsseldorf aber klargestellt, dass es bis zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März „keine Änderungen in der Coronaschutzverordnung für mögliche Öffnungen geben“ werde.
Zweistündige Videoschalte
Wo der Schuh drückt, das hatten die Unternehmer bereits am Dienstag dem Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser (CDU) und Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein während einer mehr als zweistündigen Video-Schalte erläutert. Mit dabei waren auch Vertreter der Innenstadtgemeinschaft, darunter ihr Vorsitzender Hansjörg Mecke.
Was am Dienstag zusammengetragen wurde, bekam Brodesser nun am Freitag als Arbeitspapier für seine Gespräche in Berlin an die Hand. Brodesser sagte gegenüber dieser Zeitung, es sei unrealistisch, zu glauben, man könne den Gastronomen freitags mitteilen, dass sie sonntags öffnen dürfen. So etwas brauche mehr Vorlauf für die Unternehmer. Er stimme mit den Gastronomen auch darin überein, dass man nicht nur die Außen-, sondern auch die Innengastronomie wieder öffnen müsse. Ein Schritt, den der Bundestagsabgeordnete bei entsprechenden Hygienekonzepten und Vorkehrungen für machbar hält.
Datenschutz wird zum Problem
Das sagt auch Christoph Bois. Er sprach auch die geforderten tagesaktuellen Schnelltests an. Niemand wisse, wie man damit umgehen müsse. Hauptproblem sei hier das Thema Dokumentation und Datenschutz. In der Summe kommt Bois zu dem Schluss, dass Teile der Regierungskreise an der Realität vorbeiarbeiten würden.
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„Wir aber wünschen uns ein durchdachtes Konzept. Dazu gehört auch die Innengastronomie, denn draußen allein ist für uns wirtschaftlich nicht darstellbar.“ In diesem Zusammenhang berichtet Bois, dass die Unterstützung des Staates bei ihm bis zum Monat Dezember angekommen sei. Doch die Kosten seien damit nicht gedeckt und Unternehmerlöhne gar nicht berücksichtigt.
Helmenstein wünscht sich mehr Flexibilität
Frank Helmenstein betonte derweil, dass der Blick auf die Inzidenz als dem Kriterium für Öffnungen oder Schließungen nicht das richtige Instrument sei. Er wünsche sich mehr Flexibilität und die Möglichkeit, vor Ort entscheiden zu können. „Wir haben doch ganz andere Einblicke in die Betriebe.“