Corona-Krise in OberbergIn Schulen lernen Kleingruppen von acht bis zehn Schülern
Wipperfürth/Lindlar – Ab kommendem Donnerstag soll in den weiterführenden Schulen in NRW wieder unterrichtet werden. Zunächst gilt dies allerdings nur für Schüler der Abschlussklassen 10 (an Hauptschulen und Realschulen sowie an Förderschulen) und 12 (an Gymnasien). Außerdem für Berufsschüler, die vor einer Abschlussprüfung stehen.
Der Schwerpunkt soll dabei auf der Prüfungsvorbereitung liegen, der Besuch des Unterrichts ist laut Schulministerium nicht verpflichtend. Schüler, die etwa wegen Vorerkrankungen in der eigenen Familie die Schule nicht besuchen möchten, können sich abmelden.
Bündel von Vorsorgeregeln
Um möglichst zu verhindern, dass sich Schüler und Lehrer in der Schule mit dem Coronavirus infizieren, setzen die Schulen auf ein Bündel von Vorsorge-Maßnahmen. Die wichtigsten Regelungen: Der Unterricht findet in Kleingruppen statt.
Die Hermann-Voss-Realschule in Wipperfürth, wo 61 Schüler sich auf die Abschlussprüfung ZP 10 vorbereiten, drittelt die beiden Klassen, so dass pro Gruppe rund zehn Schüler unterrichtet werden. „Auf diese Weise können wir in den größten Klassenzimmern einen Abstand von zwei Metern einhalten“, erklärt Schulleiterin Susanne Eckhardt.
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Der Plan sieht vor, dass ab Donnerstag täglich vier bis fünf Stunden Vorbereitungsunterricht für die Abschlussprüfung stattfindet, mit einem Schwerpunkt in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch.
Für Lehrer und Schüler soll eine Maskenpflicht gelten, zumindest bis in den Klassenraum. Um die Schülerbeförderung sicherzustellen, sollen alle 61 Schüler im Vorfeld kontaktiert werden.
Lindlar kauft Masken für Schüler und Lehrer
Der exakte Termin für die Abschlussprüfung, die üblicherweise Mitte Mai stattfindet, steht noch nicht fest. Im Gegensatz zum üblichen Verfahren stellen dieses Mal die Lehrer die Aufgaben für die ZP 10-Prüfung selbst zusammen.
Auch wenn das Land NRW die Schulpflicht vorübergehend aussetzt: Die Realschulleiterin appelliert eindringlich an die Zehntklässler, das Angebot zur Prüfungsvorbereitung zu nutzen.
Gymnasium Lindlar setzt Messengerdienst ein
Das Gymnasium Lindlar geht einen etwas anderen Weg. Auch hier soll zunächst nur der Abiturjahrgang mit 85 Schülern auf die Prüfung vorbereitet werden. Ab kommender Woche setzt die Schule dafür einen eigenen Messengerdienst ein – ähnlich wie WhatsApp.
„Dieser Dienst erfüllt die deutsche Datenschutzgrundverordnung“, betont Schulleiter Christoph Menn-Hilger. Die Prüfungsvorbereitung beginnt dann am Montag, 27. April, im Gymnasium.
Informationen für Lindlarer Schüler
In Absprache mit den Schulleitungen will die Gemeinde Lindlar die Schüler anschreiben und folgende Informationen vermitteln:
Der öffentliche Nahverkehr soll am kommenden Montag, 20. April, wieder normal verlaufen, die Zubringerbusse fahren jedoch noch nicht. Als Ausgleich können Eltern eine Wegstreckenentschädigung beantragen.
Alle Schüler, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen können, sollen eindringlich darauf hingewiesen werden, nicht die Busse zu benutzen, um zu verhindern, dass die Busse zu voll sind.
Die Kurse mit den vier Abiturfächern werden in jeweils drei Kleingruppen mit maximal acht Schülern aufgeteilt. So können an vier Tagennacheinander alle vier Prüfungsfächer abgedeckt werden.
Auf dem Weg in die Klassen sollen alle Türen offen stehen, zwischen den einzelnen Lerneinheiten sollen die Tische desinfiziert werden.
Wie es nach dem 4. Mai weitergeht, und ob dann auch die anderen Jahrgänge – gegebenenfalls zeitlich versetzt – unterrichtet werden, ist derzeit noch völlig unklar. Zumal alle Lehrer, die über 60 Jahre alt sind oder eine Vorerkrankung haben, nicht unterrichten sollen.
Die Gemeinde Lindlar will für alle Schüler und Lehrer, die ab dem 23. April wieder die Schulen besuchen, waschbare Masken kaufen. Die Masken sollen in den Bussen und auf dem Schulhof getragen werden, nicht aber während des Unterrichts.