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Corona-Tests in OberbergOGB tüftelt an Testsystem für Einrichtungen

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Improvisiert, aber Teil des Corona-Test-Konzepts: OGB-Heimleiterin Iris Prangenberg-Röntgen in ihrem Büro, das teilweise in ein Warenlager umfunktioniert worden ist.

Oberberg – Wochenlang hat die OGB, die Oberbergische Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderte, an ihrem Testkonzept gefeilt. Das war vor allem deshalb so aufwendig, weil der Verein kreisweit sehr unterschiedliche Einrichtungen betreibt. Zur Gesellschaft gehören neben den von ihr betriebenen Werkstätten allein zehn Wohneinrichtungen mit je 18 Bewohnern. 170 Klienten werden in ambulanten Einrichtungen betreut, weitere 300 finden regelmäßig Ansprechpartner im sozial-psychiatrischen Dienst. 176 Beschäftigte hat die OGB derzeit.

Unterschiedliche Häuser, unterschiedliche Klienten

Alle Einrichtungen der OGB haben unterschiedliche Aufgaben und – noch wichtiger – eine völlig andere Klientel. Die Palette reicht von dementen Senior bis zum 30-Jährigen mit jahrelanger Suchtgeschichte.

Da ist ein umfassendes OGB-Konzept ohnehin schon eine knifflige Aufgabe, die durch immer neue Anordnungen seitens des Oberbergischen Kreises und des Düsseldorfer Sozialministeriums nicht einfacher geworden sei, seufzt Iris Prangenberg-Röntgen, Leiterin des Altenheim- und Versorgungszentrum für Demenzkranke in Hückeswagen. Erst habe das Konzept einen Testdurchlauf pro Woche vorgesehen, dann sei die Frequenz plötzlich verdoppelt worden.

Wer soll, wer kann überhaupt wie oft getestet werden? In der einen Einrichtung Bewohner, Mitarbeiter und Besucher, in der anderen nur die Mitarbeiter. Die hochbetagten und dementen Bewohner im Pflegeheim werden sich außerhalb der Einrichtung kaum infizieren können, weil sie diese gar nicht mehr verlassen. Sie zu testen, sei ohnehin kaum möglich, sagt Prangenberg-Röntgen: „Die Menschen verstehen gar nicht mehr, was wir von ihnen wollen.“ In diesen Einrichtungen liegt der Test-Fokus neben den Mitarbeitern auf den Besuchern.

Gegensatz zum Betreuungsziel

Ganz anders die Menschen im Betreuten Wohnen, die ihre Wohnung praktisch jederzeit verlassen können – und wollen. Dass sie wie alle anderen Bürger auch in der aktuellen Pandemielage besser zuhause bleiben sollen, widerspricht dem eigentlichen Ziel ihrer Betreuung. Einmal aus dem Drogen- oder Trinkermilieu herausgekommen, sollen sie möglichst viele neue Kontakte außerhalb ihrer alten Szene knüpfen, schildert Janine de Jong vom „Lindenhof“.

Die nächste schwierige Frage war: Wer testet? Vorgeschrieben ist, dass medizinisch geschultes Personal die Abstriche in Rachen und Nase macht. Da würden die pädagogischen Mitarbeiter von vorn herein ausscheiden – es sei denn, sie seien für die Aufgabe gesondert geschult. 13 ihrer Kolleginnen und Kolleginnen hätten sich inzwischen in den korrekten Testvorgang einweisen lassen, erzählt Prangenberg-Röntgen. Das habe zum Glück der Hausarzt übernommen, der ohnehin die Patienten im Wohnwerk betreut. Insgesamt 40 Mitarbeiter würden derzeit geschult, teilt die OGB-Leitung mit.

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Parallel mussten Masken, Kittel und weitere Schutzausrüstung und Material beschafft sowie Räume für den Tests hergerichtet werden. Inzwischen steht das Testkonzept und ist vom Oberbergischen Kreis genehmigt werden. Keinen Tag zu früh, denn inzwischen wurden in vier OGB-Einrichtungen die ersten Mitarbeiter und Klienten positiv auf Covid-19 getestet.