Coronavirus-EpidemieNur wenige Kinder in den Kindergärten
Oberberg – Gut vorbereitet sind die oberbergischen Kindertagesstätten und Schulen in ihren behördlich verordneten Stillstand gestartet. Etliche hatten sich schon vor der offiziellen Mitteilung aus Düsseldorf daran gemacht, ihren Betrieb auf die neue Situation einzustellen. Die Folge: überwiegend entspannte Eltern und entspanntes Personal. Wir haben uns umgesehen.
DRK Kindergarten, Wiedennest
Kurz vor acht Uhr im DRK Kindergarten in Wiedenest. 130 Kindern wuseln hier normalerweise umher, ein Team von 28 Betreuern kümmert sich um sie. Am Montagmorgen aber liegt das Ruhe über dem Gelände.
Die Kommunikation unter den Eltern übers Wochenende hat funktioniert, alle wussten rechtzeitig Bescheid. Lediglich zwei Eltern brauchen eine Betreuung. Leiterin Katja Wagner hat ihr Personal entsprechend reduziert, man will sich in den nächsten Wochen bei der Betreuung abwechseln.
Gemeinschaftsgrundschule Wiedenest
Ein paar hundert Meter weiter, in der Wiedenester Gemeinschaftsgrundschule, sind zu diesem Zeitpunkt deutlich mehr Erwachsene als Kinder. Dazu gehören Eltern, die Bücher und Sportzeug der Kinder abholen, die am Freitag krank waren, als Schulleiter Matthias Greven per Durchsage die Kinder aufforderte, vorsichtshalber schon alle ihre Schulsachen mitzunehmen.
Die Schule ist gut vorbereitet, die erst am Sonntagabend eingetroffenen Anweisungen des Ministeriums zur Betreuung der Kinder, deren Eltern in „versorgungsrelevanten Berufen“ arbeiten, wird rasch umgesetzt. Die von den Arbeitgebern auszufüllenden Bescheinigungen hat die Schule ebenfalls schon verteilt. #
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Am Montagmorgen waren Vanessa Lindner und Lisa Kruse von der Schulleitung noch dabei, für die einzelnen Klassen ein Lernstoffraster zusammenzustellen. Der Unterricht fällt zwar aus, sagt Greven, „aber lernen sollen die Kinder in der Zeit ja trotzdem was“.
Kommuniziert wird per E-Mail. Zum Alternativprogramm während der Coronapause gehört auch, die „Sendung mit der Maus“ zu gucken und dann darüber zu schreiben.
Grundschule Engelskirchen-Schnellenbach
In der Grundschule in Engelskirchen-Schnellenbach sind zwölf Kinder gekommen, für die Betreuung ab Mittwoch liegen bisher fünf Anmeldungen vor. Schulleiterin Susanne Weiß schließt nicht aus, dass es mehr werden.
Aus den Akten weiß sie, dass noch andere Eltern in den Berufen arbeiten, die als besonders wichtig erachtet werden. Sie lobt die klaren Vorgaben von Gemeinde und Ministerium.
Regenbogenschule Wildbergerhütte
Verwaist liegt auch der Schulhof der Regenbogenschule in Wildbergerhütte in der Sonne. Als der Schulbus auf den Wendeplatz vorfährt, steigt ein einzelnes Mädchen aus. Die Erstklässlerin sagt: „Das ist ein ganz komisches Gefühl, so alleine im Bus.“
Schulleiter Alexander Blum kündigt an, dass der Schülerspezialverkehr auch am Dienstag fahren wird. Für die Zeit danach bis zu den Osterferien bietet auch er eine Notbetreuung für Kinder an, deren Eltern wichtig für das öffentliche Gemeinwesen sind.
Allerdings habe er noch keine Anfragen vorliegen. Sein Team will die Zeit für Projektarbeit nutzen. Blum betont: „Wir haben keine Ferien.“
Den Schülerinnen und Schülern soll „mit Augenmaß“ ermöglicht werden, in häuslicher Arbeit weiter zu lernen. „Das Krisenmanagement mit der Gemeinde Reichshof hat hervorragend funktioniert“, erklärt der Schulleiter.
Die Eltern hätten besonnen reagiert, als sich am Freitag die Schulschließung abzeichnete. Die Kinder jedoch wären sehr betroffen gewesen.
Gesamtschule Eckenhagen
Mit sechs Schülern ist die Gesamtschule in Eckenhagen ebenfalls nur äußerst schwach besucht. Am Montag lagen nur vier Anmeldungen von Schülern der fünften oder sechsten Klassen vor, deren Eltern in Schlüsselpositionen tätig sind und Betreuung brauchen.
Schulleiterin Anne Halfar und ihr Team arbeiten an einer Online-Beschulung. Das Kollegium bereitet Material für die einzelnen Klassen vor, auf die Schüler über die „Lernplattform Moodle“ zugegreifen können. Auch im Kollegium werde ausschließlich in Kleingruppen gearbeitet: „Wir versuchen unser Bestes.“