AboAbonnieren

Zwei Covid-19-Erkrankte in GummersbachKliniken bereiten sich auf weitere Fälle vor

Lesezeit 3 Minuten

In Gummersbach werden auf der Isolierstation vier Kranke behandelt, bei zwei Patienten steht das Corona-Testergebnis noch aus. Sie brauchen keine intensivmedizinische Hilfe.

Oberberg – Im Kreiskrankenhaus Gummersbach werden (Stand Mittwoch) derzeit zwei Covid-19-Kranke behandelt. Sie liegen auf der Isolierstation, intensivmedizinische Hilfe brauchen sie aber nicht. Ihr Zustand soll nicht kritisch sein. Die beiden Patienten könnten womöglich schon am Mittwochabend in häusliche Quarantäne entlassen werden, heißt es vom Kreis. Ein dritter Covid-19-Patient soll sich ebenfalls in einer Klinik in Oberberg befinden. Details zu diesem Fall nannte der Kreis nicht.

Kapazitäten

18 Betten inklusive Beatmungsgeräte hat die Intensivstation des Krankenhauses Gummersbach. Die Isolierstation verfügt dort über weitere 18 Betten.

14 Betten mit 7 Beatmungsgeräten hat die Intensivstation im Waldbröler Krankenhaus. Dort gibt es zudem eine Isolierstation mit 4 Betten. In beiden Krankenhäusern können weitere Intensivbetten eingerichtet und ganze Stationen in Isolierbereiche verwandelt werden.

10 Betten mit sechs Beatmungsgeräten hat die Intensiv des St.-Josef Engelskirchen. Kurzfristig sollen drei weitere Betten eingerichtet und alle mit Beatmungsgeräten ausgestattet werden. Jedes Patientenzimmer kann zu einem Isolierbereich hergerichtet werden. (ag)

Oberbergs Kliniken haben weitere Maßnahmen für den Fall ergriffen, dass eine Vielzahl von Covid-19-Patienten versorgt werden müsste. In den Kreiskrankenhäusern in Gummersbach und Waldbröl haben die Kliniken – wie Orthopädie, Chirurgie und HNO – damit begonnen, Operationen zu verschieben, um je eine Station in jedem Haus für an Covid-19 erkrankte Patienten frei zu halten.

Zudem wurde der Unterricht im Gesundheits- und Pflegezentrum ausgesetzt: Die Auszubildenden verstärken das Personal auf den Stationen. Pensionierte Mitarbeiter aus dem Ruhestand zurückzuholen, sei aber bislang noch kein Thema, berichtet das Klinikum auf Nachfrage.

Gummersbach und Waldbröl: Eingriffe werden verschoben

In den Kreiskrankenhäusern in Gummersbach und Waldbröl und im St.-Josef-Krankenhaus Engelskirchen wurden nicht-dringende und planbare Eingriffe erst mal auf Eis gelegt. Das hat zwei Effekte: Zum einen bleiben in den Krankenhäusern Betten frei für den Fall, dass vermehrt am Coronavirus erkrankte Oberberger Hilfe benötigen.

Zum anderen ist nicht mehr so viel Personal in den Operationssälen gebunden, das dann an anderer Stelle eingesetzt werden kann. Bislang sei die Zahl der Ärzte und Pflegekräfte in allen Krankenhäusern ausreichend, sodass auch keine Urlaubssperre verhängt werden musste oder Mitarbeiter aus dem Urlaub zurückgeholt wurden. Doch das könne sich je nach Situation ändern.

Klinikum Oberberg will keine Ruheständler zurückholen

Ruheständler in den Dienst zurückzuholen, hält das Klinikum Oberberg aber für keine gute Idee – weil auch sie ja ältere Menschen sind, denen der Coronavirus gefährlich werden kann. Statt die pensionierten Ärzte zu reaktivieren, werde darüber nachgedacht, das ärztliche Personal des Medizinischen Diensts der Krankenversicherung (MDK) zur Verstärkung der Patientenversorgung in die Krankenhäuser zu schicken.

Das könnte Sie auch interessieren:

In allen Häusern achtet das Personal darauf, sich möglichst nicht zu nahe zu kommen. So finden etwa Betriebsratsitzungen nicht mehr in großer Runde statt, Abteilungssitzungen wurden reduziert. Nachdem am Wochenende ein generelles Besuchsverbot in den oberbergischen Krankenhäusern in Kraft getreten ist, von dem es nur wenige Ausnahmen gibt, sprechen die Krankenpflege-Azubis vor den Eingängen beider Kreiskrankenhäuser die Besucher an – und bitten sie, möglichst wieder kehrtzumachen.