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Da ist jetzt der Wurm drinKunstkurs des Gymnasiums Lindlar gestaltet Schulbücherei um

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Der Kunstkurs GK1 der Jahrgangsstufe 10 des Gymnasiums Lindlar.

Lindlar – Am Anfang war die Unzufriedenheit. Die beiden Bibliothekarinnen am Gymnasium Lindlar, Susanne Wüste und Monika Schnippering, mochten den tristen Zugang zu ihrer Schulbibliothek mit dem nutzlosen weißen Regal und den 15 Jahre alten Plakaten einfach nicht mehr leiden. Also fragten sie ihre Kollegin Linda Schewe um Rat.

Die Kunstlehrerin, die auch Deutsch und Biologie unterrichtet, ist eine besonders umtriebige Vertreterin ihres Berufsstandes, sie verantwortet etwa auch den schuleigenen Garten. Schewe animierte kurzerhand ihren Kunstkurs GK1 der Jahrgangsstufe 10 und gemeinsam ging es an das Verschönern des trostlosen Flures, nachdem Hausmeister Jochen Schneider den Raum nochmal kurz frisch gestrichen hatte.

Alte Materialien wiederverwendet

Drei Wochen lang malten und bastelten die 19 Schülerinnen und Schüler in den Kunststunden und – darauf ist Linda Schewe besonders stolz – zum Teil auch in ihren Freistunden. Sie selbst legte auch mal am Wochenende eine Nachtschicht ein und malte eine großflächige Fantasielandschaft mit Schloss. Herausgekommen ist ein echter Hingucker, ein Kunstprojekt zum Thema „Neues aus alten Büchern“. Auf gestapelten Holzkisten gibt es jede Menge Ideen zu sehen, was man aus alten Büchern so alles machen kann. Upcycling heißt der Trend auf Neudeutsch.

Der Bücherwurm ist jetzt im Engang der Schulbücherei zu sehen, abenso wie viele weitere Kunstwerke.

Ein Schlüsselboard habe sie gebastelt, ein Schatzkästchen, Bilderrahmen und sogar einen Blumentopf. An einer Wand hängt ein beeindruckender Comic-Strip, an einer anderen ein lesendes Mädchen mit Kaffee. An der Decke schweben Bücher aus Pappmaché, die verschiedene literarische Genres symbolisieren, eine Reminiszenz an die ollen Plakate von damals. Und das soll erst der Anfang sein. „Wir haben an der Schule eine Nachhaltigkeits-AG und wir haben uns gedacht, dass das hier eine tolle Ausstellungsfläche für die Ideen sein könnte, die dort entwickelt werden“, sagt Linda Schewe.

Es könnte also durchaus sein, dass dort demnächst Ausstellungen zu allen möglichen Themen mit Bezug auf Nachhaltigkeit zu bewundern sein werden. Susanne Wüste und Monika Schnippering sind auf jeden Fall ganz glücklich mit ihrem neuen Zugang. „Wir möchten, dass die Bibliothek ein schöner Ort ist, wo die Kinder und Jugendlichen auch mal runterkommen können“, sagen sie.

Und auch Schulleiter Christoph Menn-Hilger, der das Projekt von Anfang an unterstützt hat, ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. „Man kann sich nur glücklich schätzen, solche Mitarbeiter zu haben, die sich derart engagieren und nicht nur nach dem Gongschlag arbeiten“ sagt er.