Das Denkmal wird gepflegtFriedrich Engels mit umfangreichem Programm gewürdigt
Engelskirchen – Es ist 15 Jahre her, dass Überlegungen, in Engelskirchen zu Ehren von Friedrich Engels eine Statue aufzustellen, eine heftige politische Kontroverse auslösten. So war es auch 2014, als in dessen Geburtsstadt Wuppertal nach einer Schenkung aus China ein Engels-Denkmal errichtet wurde. Im Engels-Jubiläumsjahr später geht man mit dem berühmten politischen Denker hier wie dort lockerer um. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus geht es darum, Engels zu entideologisieren. „Er ist weder ein Heiland, noch ein Teufel, sondern eine interessante Person.“ Zur Denkmalsfrage scherzt Karthaus: „Wir haben noch kein Angebot von den Chinesen bekommen.“
Vielfältiges Programm
Außerdem habe man in Engelskirchen ja bereits ein Engelsdenkmal, meint Dr. Uwe Bathe vom Bergischen Geschichtsverein: „Es kann kaum ein größeres Denkmal geben als das Ensemble der Fabrik und der angrenzenden Häuser, das die Familie errichtet hat.“ In diesem Komplex wird denn auch das Kulturfestival stattfinden, mit dem die Gemeinde Engelskirchen den 200. Geburtstag des berühmten Sohns der Unternehmerfamilie würdigt.
Zum Auftakt hält der Fachhistoriker Jürgen Herres im Alten Baumwolllager am Donnerstag, 5. März, 18 Uhr, einen Vortrag unter dem Titel „Marx und Engels – Porträt einer intellektuellen Freundschaft“. Weitere Programmbeiträge der Oberbergischen Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins sind ein Vortrag, eine Exkursion und ein Symposium.
Friedrich Engels jun. war bekanntlich nur besuchsweise in Engelskirchen, wo sein gleichnamiger Vater 1844 eine Baumwollspinnerei in Betrieb genommen hatte. Doch der Verein der Freunde und Förderer des Industriemuseums will auf Führungen über das Gelände und durch den Ort zeigen, wie sich die politische Streitfragen zwischen Vater und Sohn dort widerspiegeln. Das Industriemuseum selbst wird am 14. Juni seine neue Dauerausstellung eröffnen, die ebenfalls den prominenten Spross würdigt. Zudem gibt es zwei Kunstaktionen.
Initiative EngelsArt
Auch die örtliche Kulturszene bringt sich ein. Die Initiative EngelsArt zeigt am Freitag, 6. März, 19.30 Uhr, noch einmal das musikalisch-humoristische Programm „Dieses Jahr werd ich 200“. Später leisten die Bildenden Künstler ihren Beitrag, und eine Revue ist auch noch geplant. Das Engel-Museum dokumentiert in einer Sonderausstellung Religiosität und Markenbewusstsein der Industriellenfamilie. Die Buchhandlung Hansen & Kröger holt den Engels-Biografen Tilman Röhrig nach Engelskirchen.
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Und schließlich ist auch das Aggertalgymnasium dabei. Die Schule hat die Engelskirchener Schauspielerin Heike Bänsch für ein großes Theaterprojekt engagiert. Die von den Schülern selbst verfasste Revue „Ein Gentleman in Engelskirchen“ erzählt davon, wie der junge Friedrich Engels im modernen Engelskirchen auftaucht, um sein Abitur nachzuholen.
Das komplette Programm kann auf dem Internetauftritt der Gemeinde www.engelskirchen.de nachgelesen werden.