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Der Pandemie zum TrotzWipperfürther Bildungsstätte weitet Online-Programm aus

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Fortbildung per Videokonferenz. (Symbolfoto)

Wipperfürth – Seit fast zwei Jahren bestimmt die Corona-Pandemie das öffentliche Leben. Und damit auch die Arbeit des „Hauses der Familie“. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Kurse möglich zu machen“, sagt Thomas Dörmbach, der Leiter der katholischen Familienbildungsstätte auf dem Wipperfürther Klosterberg. „Familien brauchen den Austausch, gerade jetzt“, so seine Überzeugung.

Das Haus der Familie sei sehr schnell in Online-Kurse eingestiegen, die jetzt ein fester Bestandteil des Angebots seien. Und auch die Dozenten hätten die Möglichkeit genutzt, sich weiterzubilden, um Kurse per Videokonferenz anbieten zu können. Zum Beispiel findet die Fortbildung in der Kindertagespflege teilweise online, über Zoom, statt. „Bei Kochkursen wird das allerdings schwierig“, sagt Dörmbach.

Aktuelles Programm

182 Seiten stark ist das aktuelle Kursprogramm der Katholischen Familienbildungsstätte „Haus der Familie“ in Wipperfürth. Aufgeführt sind Kurse, Seminare und Begegnungen bis einschließlich Juli 2022. Das Programm liegt in vielen öffentlichen Einrichtungen und Geschäften aus. Eine vollständige Kursübersicht mit vielen weiteren Informationen und der Möglichkeit, die Kurse direkt zu buchen, gibt es auch online.

Die Familienbildungsstätte Haus der Familie gibt es seit über 50 Jahren. Im Dezember 1969 nahm das Bildungszentrum auf dem Klosterberg seinen Betrieb in dem früheren Franziskanerkloster auf. Erste Leiterin war Ursula Biskup.

Das Haus der Familie gehört zum Bildungswerk der Erzdiözese Köln. Der Trägerverband biete mittlerweile rund 5000 Online-Veranstaltungen an, davon profitiert auch die Wipperfürther Einrichtungen. Denn bei reinen Onlinekursen spielt es keine Rolle mehr, woher Dozent und Teilnehmer kommen. Auch das Haus der Familie haben so neue Kunden gewonnen, ein Kursteilnehmer komme sogar aus Belgien, so Dörmbach. Um im Internet besser auffindbar zu sein, setze der Träger auf die Optimierung von Suchmaschinen.

Online-Kurse in Wipperfürth: Viele positive Erfahrungen

Sicher gebe es auch Vorbehalte gegen Online-Angebote, sagt der Leiter der Bildungsstätte. Einige Zielgruppen seien sofort online eingestiegen, andere nicht. Und das sei nicht nur eine Frage des Alters. Bestes Beispiel sei ein Literatur-Gesprächskreis, an dem nur Frauen der Generation 60 plus teilnehmen würden – die Teilnehmerinnen hätten sich online auf den Weg gemacht.

„Man muss sich klar sein, dass Online ein anderes Medium ist,“ sagt Dörmbach. Generell gebe es viele positive Erfahrungen, aber auch Grenzen. Bei Eltern-Kind-Kursen verzichte man ganz bewusst auf Online und setze auf reine Präsenzveranstaltungen, selbst wenn dadurch die eine oder andere Veranstaltung entfallen müssen. Zudem gebe es Zielgruppen, die durch die Pandemie verunsichert seien, „einige kommen deswegen nicht“.

Kochkurse kann man kaum online anbieten

Zu Beginn jedes Halbjahres legt das Haus der Familie sein neues Programm vor. Im Themenfeld hat sich nicht viel verändert, Schwerpunkte sind weiterhin die Bereiche Ehe und Partnerschaft, Leben mit Kindern, Gesellschaft, Gesundheit, Glauben und Weiterbildungsmaßnahmen. Neu eingeführt wurden hingegen kleine Icons, die auf den ersten Blick anzeigen, ob der jeweilige Kurs als Präsenzveranstaltung geplant ist, ob er Online stattfindet oder ob es sich um eine Hybrid-Form, also eine Mischung aus beidem, handelt.

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Ein neues Angebot ist auch der „Sonntag für die ganze Familie“. „Wir wollen vermitteln, dass Erziehung Spaß machen kann“, sagt Dörmbach. Für den Mai sei ein Familien-Mitmach-Tag geplant, weitere Höhepunkte habe man über das Semester verteilt.

Seit 13. Januar gilt in allen Präsenzkursen im Haus der Familie eine Maskenpflicht. Dennoch seien gerade die Eltern-Kind-Kurse bereits gefüllt. „Die Menschen wollen zusammen kommen“, diese Erfahrung macht Thomas Dörmbach immer wieder – Corona hin oder her.