Seit 1897 im EinsatzHeimatverein Derschlag wird 125 Jahre alt
Derschlag – Reinhard Thomas, seit 35 Jahren Vorsitzender des Heimatvereins Derschlag, blickt zum Jubiläum nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft. Er berichtet von Plänen zur Überarbeitung des Ehrenmals auf dem Friedhof und davon, dass der Obst- und Gartenbauverein Derschlag dem Heimatverein nächstes Jahr angegliedert werden soll. Denn, so sagt er, es gehe ihm darum, den Ort Derschlag lebendig zu erhalten: „Es sollte uns eine Pflicht sein, durch stete Offenheit, Ehrlichkeit, Einsatz und Bereitschaftswillen die Derschlager Heimatgeschichte fortzuführen und uns damit auseinanderzusetzen.“ Das sei immerhin der Wille der Gründerväter gewesen, schreibt er überzeugt in seinem Grußwort im Festbuch.
Diese Gründerväter hoben 1897 den „Verschönerungsverein Derschlag“ aus der Taufe, um sich der Heimatkunde und der Pflege der Baudenkmäler in ihrem Ort zu widmen. Außerdem stand eine Vision im Raum. Ein Turm sollte oberhalb des Ortes errichtet werden. Das entsprechende Grundstück, hoch über dem Aggertal, wurde zügig erworben und schon 1904 konnte der Turm, der heute noch „Vor dem Dornerkopf“ über Derschlag zu sehen ist, eingeweiht werden.
Neuer Schwung nach 1945
Die Kriegszeiten taten auch dem Verein nicht gut, das Vereinsleben lag bis nach 1945 weitgehend brach, wie in den wenigen Protokollen nachzulesen ist. Dann aber gab es neuen Schwung, der Name wechselte zu „Heimatverein Derschlag“. Es wurden Bänke an den umliegenden Wanderwegen aufgestellt, die Freiwillige Feuerwehr feierte am Turm ihre jährlichen Feste.
Während Helmut Schopbach von 1972 bis 1986 den Vorsitz hatte, entstand zudem am Busbahnhof eine Brunnenanlage mit einem Denkmal zu Ehren des Wissenschaftlers und Lehrers Theodor Braeucker, die am 2. Mai 1982, zu seinem 100. Todestag, eingeweiht wurde. Dieses Denkmal sowie zwei weitere stehen heute, nach dem Umbau des Busbahnhofes, auf einem kleinen Platz an der Epelstraße, unterhalb der Emmauskirche.
Das Festprogramm
Zum 125-Jährigen des Heimatvereins Derschlag wird es eine zweitägige Festveranstaltung geben. Am Samstag, 24. September, findet um 18 Uhr eine ökumenische Andacht in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, Eduard-Scheve-Straße 4, statt. Mitwirkende sind unter anderem die Kinder des Chores der Astrid-Lindgren-Schule sowie der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter der Leitung von Heinz Rehring.
Für Sonntag laden die Vereinsmitglieder zur Festveranstaltung in die Mensa der Gesamtschule Gummersbach, Epelstraße 23, ein. Um 10 Uhr ist Einlass, um 10.30 Uhr beginnt der musikalische Frühschoppen mit Grußworten, unter anderem von Bürgermeister Frank Helmenstein. (kpo)
Im Jahr 1986 übernahm Reinhard Thomas den Vorsitz. Er erinnert sich an einen Herzenswunsch, der 1997 in Erfüllung ging. „Es tat mir so leid, dass die Konfessionen sich aus dem Weg gingen. Darum organisierten wir zum 100-jährigen Vereinsbestehen einen ökumenischen Gottesdienst, der ein voller Erfolg wurde.“ Diese Art, miteinander Gottesdienst zu feiern, sei heute in Derschlag selbstverständlich und finde viermal im Jahr, inklusive eines „Lobenswert Turmgottesdienstes“ statt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Mitglieder des Heimatvereins hielten Kontakt zu den anderen Ortsvereinen, feierten mit ihnen Jubiläen, gestalteten die Trauerhalle auf dem Kommunalfriedhof neu und erfreuten die Menschen jeden Advent mit dem Stern am Turm. Für die Stromversorgung dieses Sterns wurde übrigens in zwei Jahre währender mühevoller Handarbeit ein Erdkabel hinunter nach Derschlag verlegt, verrät Reinhard Thomas.
„Zu dem Erfolg des etwa 150 Mitglieder zählenden Heimatvereins haben die Generationen in den vergangenen 125 Jahren beigetragen, die das heimische Kulturgut gepflegt und lebendig erhalten haben“, sagt Thomas. Bürgermeister Frank Helmenstein betont: „Sie alle machen unsere Heimat reicher.“