Derschlager AmpelmeerBaustellenanlagen zwei Monate nach Arbeiten noch in Betrieb
Derschlag – Auch zwei Monate nach Einweihung des Busbahnhofs im Gummersbacher Stadtteil Derschlag sind die drei Baustellenampeln im Ort noch in Betrieb. Und werden es wohl auch noch bis Ende März oder Anfang April noch bleiben: Das Wetter ist nicht gut genug, um die Fahrbahnmarkierungen aufzubringen, lautet die offizielle Begründung – hinter der aber noch mehr steckt.
Eigentlich sollten die provisorischen Leuchten Mitte Dezember wenige Tage nach Eröffnung des Busbahnhofs dort abgebaut werden. Zumal auch der eigentliche Anlass für den Aufbau von drei Baustellenampelanlagen und deren aufwendige Neuschaltung – die Arbeiten am Bergneustädter Südring – zu diesem Zeitpunkt schon erledigt waren.
Verkehrsinsel auf Eckenhagener Straße wieder benötigt
Vordergründig liegt es am Wetter. Das sei gleich nach der Eröffnung des Busbahnhofs zu schlecht gewesen, um eine neue, dauerhafte Fahrbahnmarkierung aufzubringen, gibt der städtische Verkehrsplaner und Mobilitätsmanager Uwe Winheller die Begründung des Landesbetriebs Straßen wieder. Hinzu kommt, so vermutet er, dass die Signalbaufirmen in der eigentlich auftragsarmen Zeit zu Jahresbeginn ihre Mannschaften angesammelte Überstunden abfeiern lassen.
Der Abbau gestaltet sich auch noch aus anderen Gründen diffizil: Die Ampeln am Busbahnhof und an der Zufahrt der alten Eckenhagener Straße sollen wieder weg. Das ist zumindest beim Busbahnhof kein großes Problem. An der Eckenhagener Straße entfällt mit der Ampel auch der Überweg für die Fußgänger. Für eine sichere Überquerung muss zunächst die für die Umleitung entfernte Verkehrsinsel wieder gebaut werden.
Befürchtetes Verkehrschaos blieb bisher aus
Den größten Aufwand gibt es aber an der Hauptkreuzung. Hier soll die Verkehrsführung wie vor der Südring-Umleitung wieder hergestellt werden – mit modifizierter Ampelschaltung. Dabei hatte die Baustellen-Schalte gerade den Derschlagern gut gefallen: Aus Richtung Niederseßmar kommend, sorgte eine eigene Rechtsabbiegespur Richtung Autobahn für deutlich flüssigeren Verkehr.
Geradeausverkehr und Linksabbieger teilten sich seitdem die linke Fahrspur. Experten des Bochumer Büros Brilon Bondzio Weiser hatten anhand einer Simulation ausgetüftelt, wie sich die täglich 11 000 Autos vom Südring aufs Umland und die Derschlager Kreuzung verteilen würden. Dazu gehörten neben den zwei zusätzlichen Ampeln auch die geänderte Verkehrsführung. Und siehe da: Das befürchtete Verkehrschaos blieb aus.
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Doch in der „Nach-Baustellen-Zeit“ verkehrte sich der positive Effekt ins Gegenteil. Die Autofahrer kehrten von ihren Ausweichstrecken während der Bauarbeiten auf ihre alte Strecke zurück. Der Verkehr nahm zu, die Staus auch – es war wie früher, zeitweise sogar noch schlimmer. Von der Baustellenzeit übrig bleiben sollen jetzt nur die separate Fahrspur für Linksabbieger auf der B 55/L 136 und eine für sie ein gerichtete separate Ampelphase. „Das ist sicherer, die Leistungsfähigkeit der Kreuzung wird allerdings darunter leiden“, fürchtet Winheller. Der Verkehrsfluss soll aber weiter beobachtet und gegebenenfalls die Ampelschaltungen nachjustiert werden.