Deutscher Gründerpreis 2021Wildling Shoes aus Engelskirchen gewinnen als Aufsteiger
Engelskirchen – Bereits zum zweiten Mal haben Anna und Ran Yona mit ihren Wildling Shoes eine Gründerpreis-Jury überzeugen können. Im Jahr 2018 war es der Gründerpreis NRW, jetzt räumte das in Engelskirchen ansässige Unternehmen auch auf Bundesebene den begehrten Preis in der Kategorie „Aufsteiger und Start Up“ ab – und erregte damit deutschlandweit Aufmerksamkeit.
Auf dem Kaminsims in ihrem Tagungsraum wird es langsam eng. Hier finden seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2015 so einige Preise einen würdigen Platz. Für Anna Yona ist es jedes Mal etwas ganz Besonderes: „Wir können es immer noch nicht fassen. Für uns ist das auch ein guter Moment, endlich mal innezuhalten, uns in die Augen zu schauen und zu realisieren, was wir als Team alles geschafft haben in den letzten Jahren.“
Gesunde Schuhe entwickeln
Schließlich entstand die Idee, gesunde Schuhe zu entwickeln, damals aus der Not heraus. Als passionierte Barfußfamilie fanden sie seinerzeit kein geeignetes Schuhwerk, als sie von Israel nach Deutschland zogen und der oberbergische Winter vor der Tür stand. Mittlerweile kleiden die Minimalschuhe, die unter anderem aus Papier hergestellt werden, so manchen Fuß – und das längst nicht nur in Deutschland. Fairness und Nachhaltigkeit waren von Beginn an fester Bestandteil ihrer Unternehmenskultur. Das kommt auch bei der Jury gut an. „Es ist schön zu wissen, dass das wertgeschätzt wird. Der Preis bringt auf den Punkt, was wir mit gebündelter Anstrengung geschafft haben“, sagt Yona.
Alle Gründerpreis-Finalisten erhalten eine individuelle Beratung durch die Porsche Consulting, ein Mediatraining und Zugang zum Netzwerk des Deutschen Gründerpreises. Außerdem übernimmt ein Mitglied des Gründerpreis-Kuratoriums für zwei Jahre eine Patenschaften für das Unternehmen. Yona möchte auch in der aktuell schweren wirtschaftlichen Situation jungen Gründern Mut machen: „Unvorhersehbares gibt es immer. Aber wenn die Idee gut ist und ein Problem löst, kann ich nur jedem, besonders Frauen empfehlen, zu gründen.“
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Aktuell arbeitet das Unternehmen verstärkt an regionalen und nationalen Kooperationen. Etwa für Hanfanbau in Brandenburg, der als Faser für die Einlegesohlen verwendet werden soll. „Auch in Ruppichteroth gibt es eine solche Kooperation. Wir haben kürzlich eine Maschine angeschafft, die den Boden auflockert, ohne wichtige Bestandteile zu zerstören. Diese verleihen wir an die Landwirte, mit denen wir zusammenarbeiten.“ Wildling Shoes hat bundesweit über 200 Mitarbeiter. Die Schuhe werden weitestgehend übers Internet vertrieben.