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Drogendeal in WipperfürthRolle rückwärts im Zeugenstand – Verfahren eingestellt

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Das Amtsgericht Wipperfürth.

Wipperfürth – Um einem Strafverfahren wegen Drogenhandels zu entgehen, soll ein 20-jähriger Mann aus der Hansestadt eine Schülerin aus Bergneustadt mit dem Tode bedroht haben. So formulierte es die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft, die am Freitagmittag vor dem Amtsgericht verlesen wurde.

Demnach hatte die heute 16-Jährige im vergangenen April bei der Kriminalpolizei gegen den Auszubildenden ausgesagt und ihm dabei vorgeworfen, auf dem Hausmannsplatz Marihuana zu verkaufen. Drei Tage später suchte sie die Beamten erneut auf und revidierte ihre Äußerungen. Bei genauerem Nachdenken sei ihr aufgefallen, dass der Dealer längere Haare habe als der von ihr Beschuldigte.

Die Polizisten hakten eindringlich nach. Die Schülerin gab schließlich laut Anklage zu, dass ihre erste Aussage wahr sei. Der Wipperfürther habe von der Anzeige erfahren, sie am Busbahnhof zur Rede gestellt und dabei gedroht, sie „abzustechen“.

Zeugin hatte von Todesdrohung berichtet

Vor dem Strafgericht bestritt der Angeklagte sowohl den Marihuana-Handel als auch die Bedrohung. Es habe in der Innenstadt einen Streit gegeben. Beleidigt oder gar bedroht habe er die junge Frau aber nicht, so der Wipperfürther.

Kurz darauf machte auch die Zeugin die nächste Rolle rückwärts. „Ich habe bei der Polizei nicht gesagt, dass er mich bedroht hat“, betonte die Bergneustädterin. Zum Hinweis des Richters, sie habe die polizeiliche Aussage doch unterschrieben, konnte sie keine Erklärung liefern.

Nach kurzer Beratung mit Verteidigung und Staatsanwaltschaft stellte das Gericht das Verfahren gegen Zahlung von 400 Euro vorläufig ein. (sfl)