Mit SommerrodelbahnGelände bei Eckenhagener Schulzentrum soll Freizeitpark werden
Eckenhagen – Örtliche Investoren möchten westlich des Eckenhagener Schulzentrums eine Sommerrodelbahn anlegen. Die Ideenskizze sieht vor, dass das Gelände schrittweise zu einem Freizeitpark ausgebaut wird. Weitere Attraktionen am Hang des Brombergs könnten ein Kletterturm, Baumhäuser und Heckenlabyrinthe sein. Politik und Verwaltung stehen dem Projekt wohlwollend gegenüber.
Der Sinsperter Busunternehmer Markus Lüdorf und seine Partner haben eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gelände beantragt. Der Bauausschuss des Reichshofer Gemeinderats hat ein entsprechendes Verfahren nun einstimmig eingeleitet.
„Die Idee ist schon fünf Jahre alt“, sagt Lüdorf. „Damals dachte ich: Warum haben wir eine solche Bahn nicht in Oberberg, obwohl es sich von der Topografie her anbietet?“ Lüdorf betont, dass das Projekt in einem sehr frühen Stadium ist. Vor 2024 sei mit einer Eröffnung nicht zu rechnen.
„Alpine Coaster“: Konzept will naturnahe Gestaltung
3,4 Millionen Euro hatte er ursprünglich für die Gesamtinvestition eingeplant. Nach der aktuellen Explosion der Baupreise entschieden sich die Investoren, im ersten Schritt zunächst nur die Sommerrodelbahn mit den notwendigen Gebäuden und sanitären Einrichtungen zu planen. Diese soll über eine neue Zufahrt – ausgehend von der Hahnbucher Straße entlang des „Monte Mare“-Hallenbads – erschlossen werden. Vorgesehen ist ein „Alpine Coaster“ der hessischen Firma Wiegand, wie er sich in Winterberg und an zwei anderen Stellen im Sauerland sowie an 280 Orten in aller Welt findet. Später sollen weitere Attraktionen folgen. Dabei sieht das Konzept eine naturnahe Gestaltung vor, ein Naturlehrpfad gehört auch dazu. „Der Umweltaspekt ist mir sehr wichtig“, versichert Lüdorf. „Der Park lebt von dem Laubwald, er wird ein wesentlicher Bestandteil sein.“
Zuvor hatten die Initiatoren den „Erlebnispark Eckenhagen“ bereits der Verwaltung und dem Ältestenrat vorgestellt. Die Verwaltung befürwortet das Konzept eines solchen Einrichtung in unmittelbarer Nähe von Affen- und Vogelpark, Schwimmbad, Minigolfplatz und Pumptrack. In der Sitzung nannte Rüdiger Gennies die Pläne „eine sinnvolle und wichtige Ergänzung des Freizeitangebots“, und zwar an dieser und an keiner anderen Stelle in Reichshof.
Die Gemeinde will in einer Anfrage an die Bezirksregierung klären, ob die Planung mit den Zielen der Raumordnung und mit dem Natur- und Landschaftsschutz vereinbar ist. Laut der Reichshofer Fachbereichsleiterin Sarahs Schmidt neigt man in Köln aber zu der Auffassung, dass die Rodelbahn sich gut in das Waldgebiet einfügt.
Eingriffe in Landschaft so gering wie möglich
Trotz der allgemeinen Zustimmung gab es kritische Nachfragen im Bauausschuss. Uwe Hoffmann (Grüne) wollte wissen, wie das Gesamtkonzept in ökologischer und energetischer Hinsicht aussieht und ob das Gelände für diese Pläne überhaupt groß genug ist. Christine Brach (ÖSL) sorgte sich dagegen um Bodenversiegelung durch die neuen Parkflächen, die auch Bussen und Wohnmobilen Platz bieten sollen.
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In der Ideenskizze ist bereits von Reckenrückhaltung und Löschwasserbecken die Rede. Michael Advena (CDU) wies darauf hin, dass ein Investor zu diesem frühen Zeitpunkt im Genehmigungsverfahren, also bevor er eine politische Mehrheit für den ersten Entwurf hat, noch nicht den Aufwand von konkreten Fachgutachten treiben könne. Fachbereichsleiterin Sarah Schmidt stimmte zu: Erst nach der politischen Zustimmung könnten die Investoren weiterplanen und müssten selbstverständlich auch die Frage klären, wie das Gelände auf Starkregen reagiert.