Unterwegs auf zwei oder vier RädernEhepaar aus Wiehl-Altklef feiert Diamanthochzeit
Altklef – Das Varieté wartete nicht nur mit einer schmissigen Fünf-Mann-Kapelle, sondern auch mit Zauberern, Akrobaten und Jongleuren auf. Doch keiner beeindruckte die junge Ingeborg Burghoff an diesem Abend im Dezember 1960 so sehr wie der Wiehler Dieter Burghoff.
Der junge Mann leistete von 1960 bis 1963 seine Bundeswehrzeit in Koblenz ab und war mit einem Kameraden zum Tanz gegangen. Dort traf er auf Ingeborg, die mit ihrer Familie einen fröhlichen Abend genoss, forderte sie auf – und tanzte fortan gemeinsam mit ihr durchs Leben. „Die Sympathie war gleich sehr groß“, erinnert sich Ingeborg Burghoff (80). Bald nach dem Tanzabend folgte ein Spaziergang. Einige Monate später führte ein Bummel das Paar „zufällig“ am Schaufenster eines Juweliers vorbei. Dieter Burghoff kaufte Ringe zur Verlobung. Ingeborg sagte „Ja“.
„Ich brauchte die Erlaubnis meiner Eltern, doch sie waren vom ersten Tag an von Dieter begeistert“, berichtet die Jubilarin, die nach der Trauung am Koblenzer Standesamt und in der Koblenzer Herz-Jesu-Kirche am 10. Februar 1962 zunächst bei den Eltern wohnen blieb. Ihr Angetrauter musste ja erst den Wehrdienst beenden und lebte auch als verheirateter Mann in der Kaserne. Eine Hochzeitsreise war aber möglich.
Das Paar fuhr im winzigen Lloyd 600 im Sommer an die Nordsee, verlor unterwegs den Auspuff und knatterte dann umso lauter zum Campingplatz. 1963 zogen die Eheleute nach Wiehl-Altklef, bezogen eine Wohnung im Elternhaus der Burghoffs und begannen an- und umzubauen, bis ihr Traumdomizil fertig war.
Tochter Thekla kam 1965 zur Welt, um das Glück des Paares perfekt zu machen. Viele Jahre später sollte die Familie um zwei Enkelsöhne anwachsen.
Das Campen blieb ein häufiges Freizeitvergnügen der Einzelhandelskauffrau und des gelernten Autoschlossers, der sich zum technischen Angestellten eines Windhagener Betriebes weiterbildete. Zehn Jahre lang waren sie Dauercamper in Brodenbach an der Mosel und erkundeten als fitte Wanderer die Gegend. Überhaupt ging es bei den Jubilaren immer recht sportlich zu: Große Radtouren, unvergessliche Wege wie der Rotweinwanderweg an der Ahr sowie das monatliche Kegeln mit Freunden brachten Schwung ins Leben. „Wir sind sehr naturverbunden“, sagt Dieter Burghoff. Seine Frau ergänzt, dass auch Musik in ihrem Leben eine Rolle spiele. „Wenn ich mich selbst aufmuntern muss, spiele ich Klavier oder Gitarre.“
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Feiern werden die Jubilare ihre Diamanthochzeit derzeit noch nicht. Ingeborg Burghoff sagt aber: „Eine Nachfeier ist nicht ausgeschlossen.“