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„Endlich wieder in Präsenz“Briefmarkensammler treffen sich in Engelskirchen

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Im Foyer des Neuen Wolllagers fand der „Tag der Briefmarke“ statt.

Engelskirchen – Der Sonderstempel zum 83. Landesverbandstag des Philatelistenverbandes Mittelrhein hat eindeutig erkennbaren Bezug zum Oberbergischen – genauer: zur Gemeinde Engelskirchen. Weil sich die organisierten Briefmarkensammler am Sonntag dort zur Hauptversammlung trafen, schmückt der Engelskirchener Engel, der Name und die Postleitzahl der Gemeinde sowie ein Hinweis auf den Landesverbandstag den Stempel.

Verbandstag

Der Wiehler Sammler Ulrich Jobsky steht nun im Ehrenbuch verdienter Philatelisten.

Der Philatelistenverband Mittelrhein ist ein Zusammenschluss von Briefmarken- und Münzsammlervereinen der Region zwischen Leverkusen und Trier. Der Verbandstag ist seine Jahreshauptversammlung.

Der Philatelistenverband organisierte in Engelskirchen parallel dazu mit der Forschungsgemeinschaft „Tag der Briefmarke“ eine Briefmarkenschau und präsentiert einige Exponate der Jugendlichen. Eine Stellwand gab es zum Thema „Christkindpostamt Engelskirchen“.

„Wir sind froh, dass wir endlich wieder in Präsenz tagen können“, sagte Klaus Goslich, 1. Vorsitzender des Philatelistenverbandes Mittelrhein zur Begrüßung im neuen Wolllager am Engels-Platz. Draußen, im Foyer, gaben Exponate in Schaukästen kleine Einblicke in das Hobby Briefmarkensammeln. Von der gegliederten Sammlung über Marken, die mit Asterix- und Harry-Potter-Motiven thematisch auch für Jüngere interessant sein könnten, bis zu einer Stellwand zum Thema Christkindpostamt Engelskirchen.

Kunstausstellung im Haus

Im Foyer des Neuen Wolllagers fand der „Tag der Briefmarke“ statt.

Was treibt die Briefmarkensammler um? Wie steht es zum Beispiel um den Nachwuchs? „Beim Nachwuchs ist es so: Das sind spezielle Leute, das ist wie bei der Musik“, erklärt Klaus Goslich, 1. Vorsitzender des Philatelistenverbandes Mittelrhein. „Das sind Kinder und Jugendliche, die feinmotorisch besonders begabt sind. Die müssen ja empfindliche Papierchen anfassen.“ 1400 Mitglieder hat der Verband Mittelrhein heute. Aber es waren mal 5000, so Goslich.

Am „Tag der Briefmarke“, der am Sonntag parallel zum Verbandstag stattfand, rühren die Sammler die Werbetrommel. „Den Tag der Briefmarke gibt es in jedem Jahr“, sagt Klaus Goslich. „Da gehen die Vereine an die Öffentlichkeit und werben für ihr wunderbares Hobby, bei dem man super entspannen kann. Sie können sich eine Kunstausstellung ins Haus holen, je nachdem, welche Briefmarken sie sammeln“, nennt er gleich einen der Vorzüge der Beschäftigung mit den kleinen Kunstwerken.

Auch die Flut traf die Sammler. Nicht nur, dass liebgewonnene und/oder wertvolle Briefmarkensammlungen vom Wasser vernichtet wurde. „Wir hatten einen Sammler aus Bad Neuenahr/Ahrweiler, der ist zusammen mit seiner Tochter am 15. Juli in den Fluten umgekommen, weil er im Keller seine Briefmarken retten wollte.“

Wie so vieles hat die Corona-Pandemie auch den Philatelisten das Leben schwer gemacht. „Wir haben uns in der Zeit mittels Internet und E-Mail ausgetauscht, aber so können Sie ja keine Marken tauschen. (sül)

Er freue sich, „endlich mal einen Stadtvertreter begrüßen zu können, der sich auskennt“, stellte Goslich Bürgermeister Dr. Gero Karthaus vor, der Mitglied im Briefmarkensammlerverein Engelskirchen ist. Karthaus stellte die Gemeinde vor, ging natürlich auf ihre besondere Beziehung zum Christkind samt Postamt ein und berichtete von der örtlichen Besonderheit eigener Briefmarken der Ründerother Bücherfabrik Jaeger, die 1945 vom dortigen Postamt geduldet waren. Karthaus: „Briefmarkensammeln ist alles andere als ein Hobby für ältere Herren – es steckt viel mehr drin.“

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Eine besondere Ehrung erwartete Ulrich Jobsky. Der Vorsitzende des Wiehltaler Sammlervereins nahm von Klaus Goslich die Urkunde zum Eintrag ins Ehrenbuch verdienter Philatelisten des Verbandes Mittelrhein entgegen. Dieser Eintrag bleibt Sammlern vorbehalten, die sich durch besonderen Einsatz verdient gemacht haben.