„Für die Kinder ist es am schwersten“Harte Zeiten für Engelskirchener Karnevals-Tanz
Engelskirchen – „Karneval soll doch ein Lichtblick sein, um mal ganz kurz die Sorgen zu vergessen. Noch haben wir die Hoffnung nicht ganz aufgegeben, doch noch ein bisschen Sonne zu sehen.“ Wehmut schwingt in den Worten der Leiterin der KG-Tanzgruppen, Ann-Kathrin Haas, mit. Trauer über die abgesagten Sitzungen, aber auch ein kleines Stückchen Zuversicht, das doch noch was geht. Wenigstens irgendwas, vielleicht im kleinen Rahmen.
Das Training, seit zwei Jahren immer wieder unterbrochen, soll nicht ganz vergeblich sein. „Für die Kinder ist es am schwersten“, sagt die 33-jährige Mutter von zwei tanzenden Töchtern. „Normalerweise geht es für die drei Kindertanzgruppen, die Jugendgruppe und die Gardepänz jetzt von Termin zu Termin. Aber dieses Jahr können wir nur ein Treffen mit dem Kinderprinzenpaar mit Eltern im privaten Rahmen machen, damit die Kinder wenigstens mal ihre Kostüme tragen können.“ Alles zeitlich versetzt und mit Pausen zum Lüften des Raums.
Weiberfastnacht und Co.
Das ist für Karneval geplant
An Weiberfastnacht, 24. Februar, wollen die Närrischen Oberberger auf dem Festzeltplatz feiern – mit Einlasskontrolle. Am Samstag, 26. Februar, soll es ab 11.11 Uhr, eine bestuhlte Open-Air-Sitzung mit der KG und Künstlern von auswärts geben – und das unter 2G-Plus. Tickets gibt es im Online-Shop der KG. Der für Sonntag, 27. Februar, geplante Kinderzug ist dagegen abgesagt.
Stattdessen findet ab 11 Uhr in der Kirche St. Peter und Paul eine Kostümmesse statt. Nach derzeitigem Stand findet am Rosenmontag, 28. Februar, der Umzug in reduzierter Form – ohne Fahrzeuge, nur mit Fußgruppen – statt. Start ist am Festzeltplatz und Ende an der Grundschule Engelskirchen. Während des Umzugs gelten die Maskenpflicht und die Abstandsregel. (bs)
Engelskirchen: Viele Kinder fehlen beim Training
Viele Kinder fehlten zuletzt beim Training. Sei es, weil es in der Schulklasse einen positiven Pooltest gab. Sei es, weil die Eltern sie aus Sorge vor Ansteckung nicht schickten. „Viele sind auch ausgetreten und haben sich anderen Sportvereinen angeschlossen.“
Dagegen sind die 35 aktiven Mitglieder des großen Tanzkorps Rot-Weiß der Engelskirchener Karnevalsgesellschaft bisher alle bei der Stange geblieben, trotz erschwerter Bedingungen. „Eigentlich haben wir immer in der Aggertalklinik trainiert. Dann durften wir das nicht mehr, haben zwischendurch mal ganz aufgehört. Dann haben wir uns im Freien getroffen, manchmal mit der halbierten Gruppe“, schildert Haas, jahrelang selbst aktiv und seit drei Jahren Tanzgruppenleiterin.
Für Interessierte
Interessierte Mädels (ab 16) und Jungs (ab 18) können sich melden: http://info@tanzkorps-rot-weiss.de
Das könnte Sie auch interessieren:
Vor einigen Wochen hatten sie dann das Training eingestellt, wieder einmal. „Einige Mitglieder haben eine Corona-Infektion hinter sich, manche haben immer noch Luftprobleme und schaffen es nur schwer, mit Arbeit und Alltag zurechtzukommen“, erzählt Haas. „Wenn wir trainieren und einer hat es, dann stecken sich womöglich alle an. Das Risiko ist uns zurzeit zu groß.“ So haben sie den Prinz Hans Peter I. und seine Prinzessin Anja beim Empfang der Schlossgarde zum ersten Mal gesehen – unmöglich in „normalen“ Jahren. „Es ist schwer, die Motivation hochzuhalten“, gesteht Haas. Auch merkten die Jungs, dass sie Kraft abgebaut hätten und die Mädels ihre Kondition. „Wir alle wollen wieder Karneval!“ Ann-Kathrin Haas spricht wohl allen Mitgliedern der Tanzgruppen aus dem Herzen. Sie hoffen, dass sie nach Ostern wenigstens wieder trainieren können.