Mit Schwarzenegger in der GrundschuleEngelskirchener Rudi Krautilik wird 75 alt
Engelskirchen – Dass man den Karneval nicht unbedingt mit der Muttermilch aufsaugen muss und auch als Zugereister bei der KG Närrische Oberberger Karriere machen kann, sieht man an dem gebürtigen Steirer Rudi Krautilik. Am Sonntag wird er 75 Jahre alt. Als der Österreicher 1975 in Engelskirchen ankam, merkte er schnell, dass er über den Karneval die Menschen und den Ort rasch über den Karneval besser kennen lernen würde und vielleicht so einer von ihnen werden kann.
Vom „kleinsten gemeinsamen Nenner in Engelskirchen“, spricht er heute. 1975 gerade angekommen, habe er sich am 11.11. zum Sessionsauftakt in einen Bierwagen gestellt und Kölsch gezapft. Schnell war der Österreicher im Vorstand der KG und schließlich 30 Jahre lang deren erster oder zweiter Vorsitzender. So kann’s gehen.
Engagement für Oberbergs Karneval
Die Liebe und sein Engagement für den Kinderkarneval sind bis heute geblieben. Nachdem Tochter Vera Kinderprinzessin war, ließ Krautilik das Thema nicht mehr los – genau wie sein Engagement für die Närrischen Oberberger, wenn es darum geht, „Kontakte zu guten Leuten zu knüpfen und zu pflegen“. Sein jahrzehntelanges Engagement, sein Netzwerk und sicher auch seine sympathische, auf die Menschen stets zugehende Art helfen dem Jubilar dabei sicher auch. Die dürfte ihm auch in seinem Berufsleben geholfen haben.
Nach der Ausbildung zum Nähmaschinenmechaniker war der Jubilar zunächst in Neapel, Zürich und München beruflich unterwegs. Als im Jahr 1975 in Engelskirchen die Textilfirma Pilar zum Verkauf stand, übernahm Krautilik das Unternehmen und zog ins Oberbergische. Die Firma nannte sich fortan Anna Montana. Bis heute produziert das Unternehmen Damenhosen und vertreibt diese von Engelskirchen aus. Und auch mit seinen nun 75 Jahren ist der Junggebliebene noch ständig unterwegs, vor allem mit dem Auto. 100 000 Kilometer im Jahr können es schon mal werden, wobei es zuletzt – auch coronabedingt – nicht so viele waren.
Krautilik: Ohne Arbeit nicht glücklich
„Wenn man das Glück hat, im Alter gesund zu sein und arbeiten zu können, ist das ein Volltreffer“, sagt Rudi Krautilik. Und er verspüre auch keinen Gram, wenn andere Menschen sagten, dass sie so früh wie möglich in den Ruhestand gehen wollten. „Ich aber bin froh, arbeiten zu können.“ Das hat Krautilik wohl mit seinem prominenten und vier Wochen älteren, ehemaligen Klassenkameraden und Kamerad beim österreichischen Heer, Arnold „Arni“ Schwarzenegger, gemeinsam. Der Schauspieler und Ex-Gouverneur von Kalifornien steht bis heute vor der Kamera.
Danach gefragt, was ihm wichtig ist, sagt Krautilik „Familie, Beruf, Gesundheit“. Apropos Familie. Mit Ehefrau Erika ist er seit 34 Jahren verheiratet. Sie weiß nur zu gut, dass ihr Rudi ohne die Arbeit nicht glücklich wird und unterstützt ihn daher, wo sie kann. Neben Tochter Vera gehören Sohn Hermann, der lange Zeremonienmeister der KG war, und Tochter Nicole, die als Prinzessin die KG repräsentiert hat, mit deren Familien zur großen Familie der Krautiliks. In dieser Runde, ergänzt um einige Freunde, soll am Sonntag gefeiert werden. (ar)