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Drogenhandel in OberbergEngelskirchener steht in Köln vor dem Landgericht

Lesezeit 2 Minuten
Ein heute 27 Jahre alter Engelskirchener soll mit Cannabis-Produkten, also mit Haschisch und Marihuana, in zum Teil nicht unerheblicher Menge gehandelt haben. Jetzt steht er deswegen vor dem Landgericht in Köln (Symbolfoto).

Ein heute 27 Jahre alter Engelskirchener soll mit Cannabis-Produkten in zum Teil nicht unerheblicher Menge gehandelt haben. Jetzt steht er deswegen vor dem Landgericht in Köln (Symbolfoto).

Ein 27-Jähriger aus Engelskirchen muss sich vor Gericht verantworten. Große Mengen an Cannabis-Produkten sollen sichergestellt worden sein.

Wenn er per Messenger-Nachricht aufgefordert wurde, „die Papiere klar zu machen“, so ging es nicht etwa um Dokumente, sondern darum, dass ein heute 27 Jahre alter Engelskirchener Geld eintreiben und seine Schulden bei seinem Drogenlieferanten in Wiehl begleichen sollte. Seit Montag muss sich der Mann wegen des Handels und des Besitzes von Betäubungsmitteln in zum Teil nicht unerheblichen Mengen vor der Sechsten Großen Strafkammer am Landgericht in Köln unter dem Vorsitz von Richterin Cigdem Görmez verantworten.

In sieben von acht der gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe in der Zeit von Ende November 2021 bis Anfang September vergangenen Jahres zeigte sich der Lagerist am ersten Verhandlungstag geständig. Im übrigen Fall aber sei es um ein halbes Gramm Kokain für den eigenen Bedarf gegangen, nicht aber um 500 Gramm Marihuana, wie in der Anklageschrift vermerkt.

Polizei durchsuchte Wohnung in Engelskirchen auch mit Spürhunden

Richterin Görmez hatte zuvor von der Polizei in Oberberg ausgewertete Chatprotokolle verlesen, das glich einer kleinen Einführung in den Dealerjargon. So bedeute „Papier“ eben „Geld“, erklärte der Beschuldigte. In den anderen Fällen soll es um Cannabis-Produkte, also Marihuana und Haschisch, in Mengen zwischen 50 und 200 Gramm gehen.

Diese Pakete seien, so ließ der Angeklagte seinen Verteidiger erklären, sowohl für den Weiterverkauf als auch den eigenen Konsum bestimmt gewesen. Heute kiffe er übrigens nur noch gelegentlich bis gar nicht mehr, Kokain habe er ohnehin nur sehr selten genommen.

Auch soll die Polizei in Engelskirchen „dealertypische Geräte“ sichergestellt haben

Der Anklage zufolge waren bei Durchsuchungen erst gute 100 Gramm Marihuana im Auto und später in der Dachgeschosswohnung des mütterlichen Hauses mehr als zwei Kilogramm sichergestellt worden, auch fanden sich „dealertypische Geräte“, etwa eine Feinwaage und Plastiktütchen, sowie ein Notizbuch mit Angaben zu Verkäufen. Die Polizei war mit Spürhunden angerückt.

Die zuletzt gefundene, größte Menge habe ihm seine Quelle auf Kommission überlassen, damit der 27-Jährige einen vierwöchigen Urlaub dieses Zulieferers überbrücken könne. Gegen diesen Händler läuft ein eigenes Verfahren. Zu den Zeugen gehörte ein Hundeführer der Polizei: Der 35-Jährige hatte in der Wohnung des Beschuldigten zudem ein Butterfly-Messer mit einer 9,5 Zentimeter langen Klinge gefunden. Weil daran aber die Griffe fehlen, muss jetzt geklärt werden, ob es sich noch um eine verbotene Waffe handelt oder nicht. Der Prozess wird am Mittwoch, 2. August, fortgesetzt. Das Urteil soll in der Woche danach gesprochen werden.