Die Schnellenbacher Schulbibliothek wird digital - dafür sorgen drei Mütter, die das Projekt in die Hand genommen haben.
Digitaler Weg zur SchulbüchereiMütter eröffnen Online-Verleih für Schnellenbacher Kinder
Die Hälfte der Bücher sind bereits digital registriert. Dafür haben die drei ehrenamtlich engagierten Mütter bisher 1500 der insgesamt 3000 Druckwerke aus der Bibliothek der Gemeinschaftsgrundschule Schnellenbach einzeln in die Hand genommen. Vasiliki Stahl-Eleftheriou, Fatiha Tiach und Bettina Adam haben jedes Buch mit einer Nummer versehen, den entsprechenden Code eingescannt, mit Buchcover, Titel und Kurzbeschreibung auf eine Internetseite eingestellt und ins Regal geräumt.
Die stellvertretende Schulleiterin Ingeborg Müller freut sich: „Damit können die Kinder endlich wieder unsere Schulbücherei nutzen, die sie in den vergangenen Monaten sehr vermisst haben.“ Seit mehr als einem Vierteljahrhundert gibt es in der Grundschule in Engelskirchen-Schnellenbach eine Bücherei. Der Raum im Untergeschoss, in dem die Bücher bisher ausgesucht und ausgeliehen werden konnten, wird seit 2022 jedoch für die Betreuung weiterer Kinder im Offenen Ganztag benötigt. Wohin aber nun mit den lustigen und spannenden Geschichten, den Märchen, Comics und kindgerechten Lexika?
Die rettende Idee hatte Vasiliki Stahl-Eleftheriou, deren Kinder seit einigen Jahren die Grundschule besuchen. „Lasst mich die Bücher einscannen, dann können die Kinder sie sich online anschauen und aussuchen“, bot die gelernte Grafikerin an. Mit der Gemeinde Engelskirchen wurde daraufhin im Untergeschoss ein Raum als Bücherlager gefunden, renoviert und mit Regalen ausgestattet. Über den Förderverein der Schule konnten Laptop, Scanner und das passende EDV-Programm angeschafft werden.
Auch die Eltern suchen per Internet nach Lesestoff
„Für die Kinder ist die Bücherei ein Highlight im Schulalltag“, weiß Vasiliki Stahl-Eleftheriou. Für jeden der Erst- bis Viertklässler sowie für jede Lehrkraft hat die Computerfachfrau einen Ausweis mit digitaler Nummer ausgedruckt. Auf dessen Code wird dann das ausgeliehene Buch gescannt, das sich die Kinder zuhause über den Online-Katalog der Schule ausgesucht haben. Denn den Raum, in dem die Bücher nun lagern, dürfen sie aufgrund mangelnder Fluchtwege nicht selbst betreten.
„Übers Internet schauen auch die Eltern in unserer Bibliothek vorbei, das merken wir an den ausgewählten Büchern“, sagt Vasiliki Stahl-Eleftheriou lachend. Denn nun seien auf einmal Klassiker wie Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ oder Otfried Preußlers „Kleine Hexe“ sehr gefragt. Beliebt bei den Kindern selbst sei derzeit vor allem die „Schule der magischen Tiere“ aus dem Carlsen Verlag, so Fatiha Tiach. „Und nachdem vor Kurzem noch Sachbücher über Dinosaurier gefragt waren, interessieren sich die Kinder nun vor allem für Spinnen und Insekten“, ergänzt Bettina Adam.
Vasiliki Stahl-Eleftheriou findet: „Digitale Kompetenz ist ebenso wichtig wie analoges Lesen, und mit der digitalisierten Schulbücherei können wir beides perfekt zusammenführen.“
Zur Bücherei geht’s über einen Link auf der Seite der Grundschule.