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In Palästina geheiratetFadua und Anton Rishmawi aus Loope feiern Diamanthochzeit

Lesezeit 3 Minuten
Fadua und Anton Rishmawi stehen in ihrem Garten nebeneinander.

Heute gehören fünf Töchter und sieben Enkelkinder zur Familie von Fadua und Anton Rishmawi.

Fadua und Anton Rishmawi lernten sich in Beit Sahur, östlich von Bethlehem, kennen. Vor 60 Jahren sagten sie in Palästina „Ja“ zueinander.

Mit 19 Jahren lernten sich Fadua und Anton Rishmawi in Beit Sahur, eine Stadt östlich von Bethlehem in Palästina, kennen und lieben. 60 Jahre später feiert das Paar am heutigen Freitag sein diamantenes Hochzeitsjubiläum.

Die Jubilarin lebte Anfang der 60er Jahre mit ihrer Familie in Beit Sahur und arbeitete als Krankenschwester. Anton Rishmawis Familie lebte ebenfalls dort, während der 19-Jährige seit kurzem in Deutschland lebte und im Sommer 1963 für vier Wochen auf Heimaturlaub war. Der heute 80-Jähriger erinnert sich: „Mein Vater besaß einen Billardsalon. Direkt darüber befand sich ein Friseursalon und da erblickte ich Fadua auf dem Balkon. Es war Liebe auf den ersten Blick.“

Noch im Urlaub verlobten sich Fadua und Anton Rishmawi

Sie wollte mit dem Taxi nach Hause zu fahren und Anton – ganz der Gentlemans – begleitete sie. Danach ging alles ganz schnell: Die Mütter der beiden Frischverliebten waren weit entfernte Verwandte und die Mutter Antons und Faduas Schwester kannten sich sehr gut.

Die beiden Großfamilien trafen sich und es wurde noch während Antons Urlaub Verlobung gefeiert. „Mein Onkel war Bischof in der griechisch-orthodoxen Kirche und führte damals die Verlobung durch“, erzählt Fadua. Anton musste wenige Tage später aber seine Verlobte wieder verlassen, denn die Arbeit in Deutschland wartete. Fadua blieb noch in der Obhut ihrer Familie.

Ein altes Hochzeitsfoto von der Trauung von Fadua und Anton Rishmawi.

Fadua und Anton Rishmawi sagten vor 60 Jahren in Palästina „Ja“ zueinander. Seit 1975 ist Engelskirchen-Loope ihr Zuhause.

„Die Telefonrechnungen waren enorm“, sagt die heute 80-jährige Jubilarin, denn natürlich hielt das junge Paar engen Kontakt. Am 30. August 1964 wurde mit zahlreichen Familienangehörigen und Freunden in Palästina Hochzeit gefeiert. Nach der Vermählung begleitete die Braut ihren Mann nach Deutschland. Er arbeitete damals in Köln in der Schokoladenfabrik als Confiseur, und gemeinsam lebte das Paar in Porz.

Knapp ein Jahr nach der Hochzeit erblickte die erste von fünf Töchtern das Licht der Welt, im Sommer 1965 wurde Brigitte geboren. 1967 folgte Maisun, 1969 Samar, 1972 Maha und mit der Geburt von Nadja 1978 war die Familienplanung abgeschlossen. Und während sich Fadua Rishmawi um die Kinder kümmerte, hatte Anton nach vier Jahren in der Schokoladenfabrik zu einem Getränkehändler gewechselt, wo er als Vertriebler beschäftigt war. Zehn Jahre blieb er dort, bis er sich Ende der 70er Jahre bis 1998 mit einem Tankstellenbetrieb in Köln-Mühlheim selbstständig machte.

Familie Rishmawi war auch viel außerhalb von Deutschland unterwegs

Bis dahin war die Familie auch viel außerhalb Deutschlands unterwegs. Ob auf Besuch in Beit Sahur bei der Familie, in Frankreich, Spanien oder andernorts. Sie waren viel und gerne unterwegs per Flugzeug oder mit dem Wohnmobil.

1975 zog die damals noch sechsköpfigen Familie ins Oberbergische. In Loope hatten die Rishmawis ein Haus gekauft, das sie bis heute ihr Eigen nennen. Dort trat Anton 1987 in die St. Sebastianus Schützenbruderschaft ein und konnte sich in der Saison 1991/1992 über die Königswürde freuen. 20 Jahre lang war Anton zudem Mitglied in einem Skatclub. Die Familie ist stetig weiter gewachsen. Neben den fünf Töchtern freut sich das Jubelpaar über sieben Enkelkinder.

Das Hochzeitsjubiläum wird entgegen im kleinen Familienrahmen begangen. „Das wird sehr schön“, freut sich das Paar Rishmawi.


Die Jubilare

Fadua liebt an ihrem Mann, dass er eben so liebenswert sei und sie sich immer auf ihn verlassen könne, sagt sie. „Natürlich gibt es – wie in jeder anderen Ehe – auch bei uns Streitereien. Aber wir zanken uns und wir vertragen uns wieder. Wir könnten nicht ohne einander leben.“

Anton schwärmt von seiner Gattin, dass er alles an ihr liebe. „Wie sie mit anderen Menschen umgeht, mit unseren Kindern und Enkeln. Besonders aber ihr strahlendes Gesicht, wenn sie lacht.“