Das Konzept des neuen Höhlenerlebniszentrums steht: Land, Kreis und Kommune wollen Millionen in das Projekt stecken.
HöhlenerlebniszentrumSo plant Engelskirchen den neuen Tourismus-Hotspot
Mehr als zwei Jahre Arbeit stecken in dem Konzept des Höhlenerlebniszentrums in Engelskirchen, das am Mittwoch im Rat vorgestellt wurde.
Die Planung geht über einen einfachen Neubau weit hinaus, das dokumentierte allein schon die Tatsache, dass Kreisplanungsdezernent Frank Herhaus Teile davon vorstellte. „Es besteht ein großes Interesse des Landes an dem Projekt“, betonte Herhaus.
Windloch-Höhle erlebbar machen
Und auch der Kreis stütze das Projekt. In Engelskirchen solle das Höhlenerlebniszentrum zum Aushängeschild für die Höhlenforschung und den Tourismus werden und Strahlkraft bis in die Schweiz und Österreich entfalten.
Mit rund 30000 Touristen pro Jahr rechnen die Planer, dazu Fachpublikum. Der Rat gab bei einer Enthaltung grünes Licht für die Pläne, die kommende Woche nach Düsseldorf gehen sollen. Bürgermeister Gero Karthaus, der das Projekt vorantreibt, sah in dem Votum „einen ganz wichtigen Zwischenschritt“ auf dem Weg zur Realisierung.
Für die Gemeindevertreter gab es auch erste Kostenschätzungen. Demnach plant die Gemeinde, sich bis zu 90 Prozent der Kosten fördern zu lassen.
Allein für den Neubau des Ausstellungsgebäudes und die Umlagen sind rund neun Millionen Euro kalkuliert. 2,4 Millionen sollen noch einmal in die Medienausstattung fließen. Die Gemeinde müsste nach jetzigem Stand noch rund 1,38 Millionen Euro selbst stemmen, die schon im Haushalt eingepreist sind.
Ausgangslage für das jetzt vorgestellte Konzept ist es, die Entdeckung der Windloch-Höhle Menschen zugänglich zu machen, ohne das einzigartige Höhlensystem dem Tourismus auszusetzen.
Plan ist nun, dass das Höhlenerlebniszentrum als Foyer zu allen Höhlen des Landes dient und Standbein der NRW-Tourismus-Strategie wird. Oberberg und die Nachbarn in Rhein-Berg und Rhein-Sieg wollen über ihren Verbund „Das Bergische“ das Zentrum zum Tourismus-Hub machen und Gäste informieren.
Besuch in der Aggertalhöhle
Zusätzlich soll die Deutsche Höhlenbibliothek aufgebaut werden, um Engelskirchen zum Zentrum der Höhlenforscher zu machen. Für Besucher gibt es die Dauerausstellung mit 180 Quadratmetern Ausstellungsfläche und die multimediale Aufbereitung des Windlochs auf 120 Quadratmetern.
Schließlich der virtuelle Windloch-Rundgang auf 250 Quadratmetern, der von der TH Köln mit neuster Technik ausgestattet wird. Die Aggertalhöhle selbst ist ebenso Teil des Konzepts und soll als reale Schauhöhle das Angebot abrunden.