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Für DemokratieIn Engelskirchen demonstrieren 30 Teilnehmer gegen Respektlosigkeit

Lesezeit 2 Minuten
Teilnehmer einer Demonstration halten Schilder mit der Aufschrift „Demokratie“.

Ein Herz für die Demokratie: Vor dem Rundgang erinnerte Gerhard Jenders daran, dass eine demokratisch gewählte Partei nicht unbedingt demokratische Ziele verfolgen müsse.

In Engelskirchen bekundeten am Mittwochabend 30 Frauen und Männer ihre positive Einstellung zur deutschen Zivilgesellschaft.

Beim ersten „Mittwochsrundgang“ durch Engelskirchen haben etwa 30 Teilnehmer ihre positive Einstellung zur deutschen Zivilgesellschaft bekundet. „Wir möchten zeigen, dass wir Demokratie klasse finden“, sagten die Organisatorinnen Gitta Quercia-Naumann und Silke Krämer auf dem Edmund-Schiefeling-Platz. Sie hätten sich Gedanken um unser Gemeinwesen gemacht und wollten herausstellen: „Wir können sagen, was wir wollen, wir können reisen, wohin wir wollen, und wir werden versorgt, wenn wir krank sind.“

Dennoch gäbe es jedoch eine wachsende Respektlosigkeit, etwa gegenüber Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr, sowie zunehmende Nörgeleien und Meckereien und schließlich die Radikalisierung verschiedener gesellschaftlicher Gruppierungen. „Wir wehren uns gegen diese Opfermentalität“, erklärte Krämer und betonte: „Wir sind nicht gegen irgendetwas – da gibt es genug andere Leute – wir sind für die Demokratie.“

Ab jetzt findet jeden Mittwoch ein Rundgang in Engelskirchen statt

Die beiden Frauen riefen dazu auf, die Vorzüge unseres Systems nicht nur schweigend zu genießen, sondern sich aktiv für dessen Gestaltung einzusetzen. Quercia-Naumann forderte, auch und gerade bei unterschiedlichen Meinungen, einen respektvollen Umgang miteinander. Sie unterstrich, dass die Veranstaltung keinerlei Bezug zu einer Kirche, Partei oder sonstigen Vereinigung habe: „Wir sind einfach Engelskirchener Bürger.“

Vor dem etwa halbstündigen Rundgang am Rathaus vorbei und über den Bahnhofsplatz lieferte der Gummersbacher Gerhard Jenders einen geschichtlichen Hintergrund über den Publizisten Edmund Schiefeling, nach dem der Platz im Zentrum von Engelskirchen benannt ist. Als Journalist und Zeitungsverleger habe sich dieser gegenüber den Nationalsozialisten zwar kritisch geäußert, jedoch zu spät erkannt, dass auch eine demokratisch gewählte Partei nicht unbedingt demokratische Ziele verfolgen müsse. Der Mittwochsrundgang findet ab sofort wöchentlich um 18 Uhr ab dem Edmund-Schiefeling-Platz statt.