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SpielstättenmangelMusikverein Loope muss auswandern

Lesezeit 2 Minuten
Rund 20 Mitglieder des Musikvereins Loope posieren in roten Polohemden.

Bei einem langen Probenwochenende in der Lindlarer Jugendherberge hat sich das Orchester auf das Konzert vorbereitet.

Es geht nicht in den Fernen Osten, sondern nur in ein Thai-Restaurant in Vilkerath. Dennoch betritt der Musikverein Loope Neuland.

Der Stammkonzertsaal in der Aggertalklinik stand pandemiebedingt noch nicht wieder zur Verfügung, als der Musikverein Loope Anfang des Jahres sein Herbstkonzert plante. Darum weicht das Orchester aus dem Engelskirchener Westen nun in den Nachbarkreis aus: Am Sonntag, 17. September, 17 Uhr, spielen die Musiker im Saal des „Thai Elefanten“ in Overath-Vilkerath. Der Eintritt ist frei.

Andrea Winterberg sagt: „Wir werden das Beste draus machen. Vielleicht gelingt es uns, bei dieser Gelegenheit ein paar Vilkerather ins Boot zu holen.“ Die Vorsitzende des Musikvereins Loope will aus der Not eine Tugend machen. Das Orchester hat noch 25 aktive Musiker, kann aber Nachwuchs gebrauchen.

Marialinden kam nicht infrage

Nach Marialinden auszuweichen, kam nicht in Frage, zu groß wäre die Anreise fürs Looper Stammpublikum, sagt Winterberg. Ein anderer Auftrittsort in der Gemeinde Engelskirchen fehle und sei nicht in Sicht, nun da der Umbau der Ründerother Bücherfabrik vorerst gescheitert ist. „Das ist wirklich ein Problem“, beklagt Andrea Winterberg. „Im kommenden Jahr können wir hoffentlich wieder im schönen Konzertsaal der Klinik spielen.“

Im Programm hat der Musikverein laut Ankündigung „Schmuckstücke der 80er, Filmklassiker und die ein oder andere Kindheitserinnerung“. Dazu kommen Polka und Märsche, wie es die Tradition gebietet.

Der Looper Verein ist Familientradition

Tradition hat Tradition im Musikverein. Andrea Winterberg übernahm den Vorsitz im vergangenen Jahr, obwohl und gerade weil sie die Blasmusik aus gesundheitlichen Gründen nach 40 Jahren an Klarinette und Saxophon aufgeben musste.

Heute unterstützt sie das Orchester noch gelegentlich mit Percussion, vor allem aber mit Organisation. Sie tritt damit in die Fußstapfen ihres Vaters Günter Gellrich, der von 1965 bis 2003 als Vorsitzender und anschließend als Geschäftsführer tätig war. „Ich bin mit dem Verein groß geworden“, sagt die Vorsitzende.

Mit der Übergabe des Dirigentenstabs von Rolf Faymonville an seinen vorherigen Stellvertreter, den Klarinettisten Johannes Fiedler, ist auch in der musikalischen Leitung eine neue Ära angebrochen. „Ein guter Fang“ sei der neue Dirigent, sagt Andrea Winterberg. Der musikalische Leiter sei sehr engagiert, wie sich auch jüngst beim dreitägigen Probenwochenende in der Lindlarer Jugendherberge bewiesen habe.

Dort wurde im Vorfeld des Herbstkonzerts an Feinheiten gefeilt und zusammengeführt, was teils getrennt einstudiert wurde: Um Terminprobleme der Musiker zu überwinden, probt das Orchester in der Looper Schützenhalle seit einiger Zeit im wöchentlich wechselnden Rhythmus montags oder dienstags, immer ab 19 Uhr. Am Sonntag wird das Orchester komplett antreten, die Vilkerather dürfen gespannt sein.