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Nach KTM-InsolvenzMotorrad Molitor präsentiert neuen Showroom

Lesezeit 3 Minuten

Brigitte und Lukas Henn leiten das Motorradfachgeschäft in Engelskirchen, das die Eltern von Brigitte Henn gegründet haben. 

Die Insolvent von KTM sorgt auch bei Motorrad Molitor in Engelskirchen für einen Schock. Doch es geht weiter.

Fantastisches Frühlingswetter und die Eröffnung des neuen KTM-Showrooms lockten am Samstag hunderte Besucher in die Olpener Straße zu Motorrad Molitor nach Engelskirchen. Dort präsentierte die Firma ein umfangreiches Spektrum von KTM- und schwedischen Husqvarna-Motorrädern. Zwischenzeitlich hatte es gar nicht so gut mit KTM ausgesehen, als das österreichische Unternehmen im vergangenen November Insolvenz angemeldet hatte.

Inhaberin Brigitte Henn erinnert sich noch gut: „Am Freitag wollten wir die neuen Leuchtreklamen aufhängen und am Mittwoch davor haben wir von der Zahlungsunfähigkeit erfahren.“ Ihr Sohn und Mitinhaber Lukas Henn ergänzt: „Danach war erst einmal eine Woche Schockstarre.“ Dabei seien die Jahre 2023 und 2024 recht gut gelaufen. Allerdings habe sich das Geschäft auch nach der Insolvenz sehr gut entwickelt, da KTM zum Abbau der Überproduktion von mehr als 100.000 Motorrädern günstige Promotionsangebote gemacht habe. Seit dem 17. März sei die Produktion nach Unterstützung wieder angelaufen.

Auf zwei Ebenen die neuesten Modelle von KTM

In dem neuen, etwa 200 Quadratmeter großen „Showroom“ werden nun die neuesten Modelle auf zwei Ebenen gezeigt. Seit 2010 ist Motorrad Molitor KTM-Vertragshändler. Der Name der Firma geht auf das Gründerehepaar Hans-Werner und Elisabeth Molitor zurück, die Eltern und Großeltern von Brigitte und Lukas Henn. Brigitte Henn erzählt, dass die Anfänge bis in die 1960er Jahre zurückgehen. Damals hatten ihre Eltern mit einer Tankstelle und einem Reifenservice in Lindlar angefangen. Von 1972 bis 2022 war das Unternehmen 50 Jahre lang Suzuki-Vertragshändler, danach auch für Husqvarna. Lukas Henn ist seit seiner Kindheit mit dem Motorradgeschäft verbunden. Er hat dort 2013 seine Ausbildung zum Zweiradmechatroniker gemacht und 2020 den Meister.

Ebenfalls als Meister beschäftigt ist Matthias Wiegand. Beide kümmern sich mit Leidenschaft um die Ausbildung. So hat Jonas Blumberg 2023 seine Gesellenprüfung als Zweiradmechatroniker bei der Handwerkskammer in der Fachrichtung Motorradtechnik als Bester abgelegt. Auf Landesebene schnitt er mit dem gleichen Ergebnis ab und wurde im Dezember in Berlin als Bundessieger gekürt. Highlights bei der Eröffnungsfeier waren die Vorführungen des slowenischen KTM-Stuntfahrers Rok Bagoroš. Auf zwei Maschinen zeigte er abenteuerliche Kunststücke, in die er auch die Engelskirchenerin Lisa Ufer mit einbezog. Anschließend enthüllten Mutter und Sohn Henn zwei WM-Rennmaschinen von Husqvarna und KTM, die ihnen die Hersteller zu Verfügung gestellt hatten. Lukas Henn ist begeistert: „Die bestehen fast komplett aus Karbon und Titan.“

„Diese Begeisterung hatte schon sein Großvater“, erzählt der 70-jährige Wolfgang Hüppe aus Bergneustadt. Der Suzuki „Hayabusa“-Fahrer ist seit 45 Jahren Kunde von Motorrad Molitor und betont die Fairness des Unternehmens. Einmal habe ihm Hans-Werner Molitor nach einer Reparatur gestanden, dass er mit dem Schraubenzieher abgerutscht sei und die Bodenverkleidung beschädigt habe: „Diesen kleinen Kratzer unter dem Motorrad hätte ich niemals entdeckt, aber da fing das Vertrauen so richtig an.“