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ProklamationIn Engelskirchen regieren Prinz Marian I. Lüdenbach und Prinzessin Anna Söhngen

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Ein proklamiertes Prinzenpaar steht auf der Bühne.

Unter dem Motto „Karneval im Hätze“ sind Prinz Marian I. Lüdenbach und Prinzessin Anna Söhngen in die Session gestartet.

Zum letzten Mal in 16 Jahren Amtszeit proklamierte der scheidende Bürgermeister Gero Karthaus das Engelskirchener Prinzenpaar.

Kurz bevor das neue Prinzenpaar der KG Närrische Oberberger die Bühne für seinen ersten großen Auftritt in der neuen Session betrat, hatte die Band Kempes Feinest aus Grevenbroich den Besucherinnen und Besuchern in der Turnhalle der Grundschule Engelskirchen noch einmal richtig eingeheizt. Vor Beginn der Proklamation am Samstagabend waren noch die letzten Eintrittskarten verkauft worden. Die kostümierten Jecken feierten ausgelassen, Konfetti flogen in die Menge und spätestens beim zweiten Lied lagen sich alle schunkelnd in den Armen.

Besondere Ehrung für zwei langjährige Mitglieder der KG

Eine besondere Ehrung wurde zudem Horst Meinerzhagen und Egon Prinz zuteil. Meinerzhagen ist bereits seit 70 Jahren Mitglied in der Engelskirchener KG und Prinz war jahrelang Geschäftsführer. Die Geschäfte habe er von der ganzen Welt aus geführt, verriet Reinhold Müller, der die Veranstaltung moderierte. „Auf einer Geschäftsreise in Baku habe ich zeitweise mehr Geld für das Internet bezahlt, als für das Hotel die ganze Woche“, erinnerte sich auch Egon Prinz schmunzelnd.

Und dann war es endlich so weit und das neue Prinzenpaar, Prinz Marian I. Lüdenbach und Prinzessin Anna Söhngen zog rund 20 Minuten lang mit ihrem Gefolge in die Halle ein und genoss sichtlich das Bad in der Menge, in der auch Familie und Freunde der beiden mitfeierten. Acht Zentimeter hoch sind die Schuhe der Prinzessin. „Marian ist groß und auch das Mariechen, das auf der Bühne neben mir steht, ist größer als ich. Deswegen ziehe ich hohe Schuhe an“, verriet Anna Söhngen.

Engelskirchen: Letzte Proklamation für Gero Karthaus als Bürgermeister

Zum letzten Mal in 16 Jahren Amtszeit proklamierte der scheidende Bürgermeister Gero Karthaus das Prinzenpaar. „Wie wäre es, wenn wir auf dem Gelände am Engelsweiher einen Sambadrom errichten würden, mit einer Naturtribüne, die genau 1111 Plätze fasst“. Schnell schob Karthaus jedoch hinterher: „Nein, das wäre nichts. Unser Fastelovend ist viel zu wertvoll, um aus ihm einen Massentourismus zu machen.“

Bei der Proklamation ging der Bürgermeister nicht nur auf die jahrelange Verbundenheit des Prinzen und seiner Prinzessin zum Karneval in Engelskirchen, sondern auch auf deren Berufe ein. So ist Anna Söhngen Friseurmeisterin und Marian Lüdenbach Garten- und Landschaftsbauer.

„Anna ist also die Meisterin der Locken. Von klein auf ist sie außerdem Tanzmariechen. Sie wird dem Prinzen bewegungstechnisch auf der Bühne sicher einiges abverlangen“, meinte Karthaus schmunzelnd. Zum Prinzen Marian I. Lüdenbach ergänzte er: „Wenn die Lüdenbachs in der Gemeinde zum Sippentreffen einladen, dann ist ganz Loope ausgefegt.“ Und er fragte sich: „Kann der Prinz wohl eine Hecke in Form einer Narrenkappe schneiden?“ Kein Wunder also, dass der Prinz wenig später einen Spaten mit dem Engelskirchener Wappen als Regentstab in den Händen hielt.

In ihren Paragrafen beauftragten die neuen Tollitäten den Bürgermeister wiederum mit einem gemeinsamen Grillen an der ehemaligen Gemeindegrenze zwischen Engelskirchen und Ründeroth – anlässlich der kommunalen Neugliederung vor 50 Jahren. Außerdem wünschten sie sich, dass alle KGs aus Oberberg einen Einkaufswagen mit Lebensmitteln an die Tafel in Ründeroth spenden.

Unter dem Motto„ Karneval im Hätze“ gab es schließlich zwei Tänze des neuen Prinzenpaares. Aufgeregt vor ihrem ersten Auftritt seien sie nicht gewesen. „Es war eher wie eine Vorfreude“, verriet Prinz Marian I. Lüdenbach im Anschluss.