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Segen auf anderen WegenNicht alle Sternsinger kommen in Oberberg an die Tür

Lesezeit 5 Minuten
Sternsinger mit selbstgebastelten Kronen.

Nach den Weihnachtsfeiertagen sind in den katholischen Kirchengemeinden im Oberbergischen wieder Sternsinger im Einsatz.

Bald sind sie wieder unterwegs: Sternsinger bringen im Oberbergischen Kreis auf unterschiedliche Weise den Segen zu den Menschen.

Weil das Personal fehlt, setzt die Katholische Jugendgemeinschaft (KJG) in Engelskirchen bei ihrer diesjährigen Sternsingeraktion auf ein neues Konzept, das auch andere Gemeinden in den Vorjahren schon getestet haben. „Aufgrund personeller Engpässe wird es uns leider nicht möglich sein, wie gewohnt in ganz Engelskirchen von Haus zu Haus zu ziehen. Stattdessen konzentrieren wir uns auf zentrale Sammelpunkte, an denen wir den Segen verteilen und Spenden sammeln werden“, teilt die KJG mit.

Insgesamt vier feste Standorte im Gemeindegebiet hat sich die Jugend ausgeguckt, an denen sie an zwei Wochenenden im Januar parat stehen wird für alle, die einen Segensspruch über ihrer Haustüre haben und für die Aktion Dreikönigssingen (siehe unten) spenden möchten. „Die KJG Engelskirchen möchte für die Pfarrei St. Peter und Paul ihr Möglichstes tun, viele Menschen mit dem Neujahrssegen zu erreichen, um möglichst viele Spenden für Kinder in der ganzen Welt zu sammeln“, teilen die Organisatoren der KJG Engelskirchen weiter mit.

Zentrale Sammelpunkte

Die zentralen Sammelpunkte in der Gemeinde sind am Sonntag, 5. Januar, von 11.45 bis 13.15 Uhr an der Kirche St. Peter und Paul sowie von 14 bis 16 Uhr an der Kirche zur Heiligen Familie in der Ortschaft Hardt. Am Samstag, 11. Januar, stehen die Sternsinger zudem von 10.30 bis 12.30 Uhr am Edmund-Schiefeling-Platz und von 13.30 bis 15.30 Uhr auf dem Parkplatz am Steeg, Steeger Straße 7.

Vor Ort gibt es für die Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren, die als Sternsinger dabei sein möchten, warme Getränke und Verpflegung. Jeder kann bei so vielen Terminen dabei sein, wie er möchte, jüngere Kinder auch für einen halben Tag, teilt die KJG mit. Ein Sternsinger-Kostümfundus ist vorhanden. Anmeldungen für die Aktion in Engelskirchen sind über die Internetseite kjg-engelskirchen.de möglich. Auch Eltern, die an einem der vier Termine eine Kindergruppe betreuen möchten, können sich außerdem per E-Mail melden an kjg-engelskirchen@gmail.com.

Etwas weniger Anmeldungen

Auf die klassische Weise, von Tür zu Tür, sind die Sternsinger derweil im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl – von Drabenderhöhe, über Waldbröl bis nach Friesenhagen unterwegs. „Wir haben zwar etwas weniger Anmeldungen von Kindern als im vergangenen Jahr, aber das liegt auch daran, dass ich es dieses Jahr zeitlich nicht geschafft habe, die Grundschulen zu besuchen“, berichtet Pastoralreferent Markus Müller. Ab dem 27. Dezember und bis zum 5. Januar sind Kindergruppen im gesamten Seelsorgebereich unterwegs, berichtet er. Dabei organisiere sich jedes Kirchdorf selbst, einige veranstalten Aktionstage.

Begleitet werden die Kindergruppen von ihren Eltern. Jugendgruppen können sich darüber hinaus selbst zu eigenen Gruppen zusammenschließen. Bei der Anmeldung geben Eltern und Kinder an, in welchen Straßen sie unterwegs sein werden. Die Listen der Straßen werden zum Start der Aktion auf der Internetseite sternsingen.meinefamilienkirche.de veröffentlicht. Wesen Straße nicht dabei ist, der kann sich die Segensaufkleber in den jeweiligen Kirchen abholen, wo auch Spendenboxen aufgestellt werden. Seit diesem Jahr kann man sich im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl den Aufkleber erstmals auch per Post zuschicken lassen. Eine Info ist in diesem Fall unter der Telefonnummer (02262) 752012 nötig. Und was ist mit dem handgeschriebenen Segen mit Kreide? „Wenn jemand unbedingt einen Segensspruch mit Kreide auf der Türe haben möchte, dann finden wir dafür eine Lösung“, versichert Müller.

Ein Kinotag als Dankeschön

Zum Start der Aktion im Seelsorgebereich An Bröl und Wiehl finden vier kindgerechte Aussendungsgottesdienste speziell für die Sternsinger statt. Als Dankeschön gibt es für die Kinder zudem einen gemeinsamen Kinotag, für den sich bereits mehr als 100 Kinder angemeldet haben, berichtet Markus Müller.

Nach wie vor von Tür zu Tür gehen auch die Sternsinger im Gummersbacher Stadtgebiet. Dabei organisiert sich jede Gemeinde selbst. „Natürlich können wir nicht bis zu jedem einzelnen Haus gehen, aber wir haben Listen, in die sich die Menschen eintragen konnten, wenn sie den Besuch der Sternsinger wünschen. Daran orientieren wir uns, richten uns aber auch nach den Kräften der Sternsinger“, berichtet Pastor und Kreisdechant Christoph Bersch, der auch selbst als Sternsinger losziehen wird.

Für alle, die den Besuch der drei Könige verpasst haben, liegen Segensaufkleber oder Kreide parat, um den Spruch nachträglich an der Türschwelle anzubringen. In den Gummersbacher Dankmessen werden die Sternsinger zudem anwesend sei. In St. Franziskus findet diese Messe am 12. Januar um 11 Uhr statt. „Unsere Sternsinger besuchen auch dieses Jahr wieder den Bürgermeister, das Kreishaus sowie das Krankenhaus und das neue Seniorenzentrum“, berichtet Bersch weiter.

An Begleitern fehlt es in Gummersbach nicht. Obwohl viele der bisherigen Betreuer aufgehört hatten, hätten sich genügend Unterstützer gefunden, ist Bersch erfreut.


Aktion Dreikönigssingen

Seit 1959 setzt sich das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ für Kinder ein, die in Not, Armut oder Krieg leben müssen. Seitdem wurden weltweit mehr als eine Milliarde Euro für soziale Projekte zugunsten von Kindern auf der ganzen Welt gesammelt. Jedes Jahr stehen ein Thema und Beispielprojekte exemplarisch im Mittelpunkt der „Aktion Dreikönigssingen“. 2025 lautet das Motto „Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“ – mit dem Fokus auf der Wahrung und Verbesserung von Kinderrechten. Die Spenden, die Sternsinger, auch in Oberberg, sammeln, fließen in Hilfsprojekte für Kinder in rund hundert Ländern, teilt das Kindermissionswerk mit.

In der Nachfolge der Heiligen Drei Könige aus Bethlehem gehen Mädchen und Jungen im Rahmen der Sternsingeraktion üblicherweise von Tür zu Tür und bringen den Segen zu den Menschen. An die Türschwelle bringen sie die Anschrift „20*C+M+B+25“ mit Kreide oder als Aufkleber an. Die Buchstaben stehen dabei für das lateinische „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“).