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BühnengaudiSchnellenbacher Pfingstmusical aus Tausendundeiner Nacht

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Männer in orientalischen Kostümen.

Bei Kostümen und Ausstattung wurde wieder geklotzt: Hier berät sich der Sultan (Ede Noreikat,l.) mit Vater Morgana (Joachim Papendick).

Stimmungshits in spektakulärer Ausstattung: Das war auch diesmal das Erfolgsrezept im Schnellenbacher Sportheim.

Das liebevoll gestaltete Bühnenbild ist hier immer der Hauptdarsteller und wird mit Spannung erwartet. Als sich der Vorhang der Bühne im Sportheim des SV Schnellenbach hebt, wird das Publikum diesmal unmittelbar auf eine Reise in den Orient entführt. Bunte Tücher, wallende Gewänder und die detailreiche Abbildung eines Tempels im Hintergrund schaffen eine Atmosphäre von Tausendundeiner Nacht.

Unter dem Titel „Notfall im Orient“ führten die Schnellenbacher Fußballer am Wochenende ihre alljährliche Pfingstshow im Musical-Stil auf. Die Show des Vereins ist nun schon lange Tradition und begeistert   die Menschen aus der Umgebung als hemmungslos alberne Gaudi im Abendprogramm des Fests, das eigentlich ein Fußballturnier ist.

Angefangen hat das Ganze vor etwa 30 Jahren mit einer minimalistischen Darbietung in einem kleinen Festzelt vor dem Vereinsheim. Mittlerweile inszeniert das 19-köpfige Ensemble jedes Jahr aufs Neue eine urkomische Bühnenshow. Drehbuchautor und Regisseur Torben Konopka sagt: „Ich hab schon mit acht Jahren hier das erste Mal auf der Bühne gestanden. Es ist einfach Tradition, und es macht so viel Spaß, den Menschen eine Freude zu bereiten.“

Disneys inspirierte die Schnellenbacher

Die Vorbereitung auf das Stück begann bereits Anfang Dezember. Das Thema „Orient“ stand dabei schon lange auf der Wunschliste, aber die Umsetzung stellte sich als schwierig heraus, es fehlte irgendwie an passenden Stimmungshits. Doch schließlich haben die Schnellenbacher es wieder geschafft und eine lustige Neuinterpretation der über die Disney-Filme wieder populär gewordenen Aladin-Geschichte zustande gebracht.

Prinzessin Jasmin (Yvonne Kahlert) soll unter die Haube kommen. Dieser Meinung sind zumindest ihre Eltern, die Sultanine (Conny Streichhan) und ihr Eunuch-Gatte (Ede Noreikat), weshalb sie herrschaftliche Heiratskandidaten zu Hofe bestellen. Doch ein Problem gibt es noch. Bevor die große Hochzeit stattfinden kann, muss der Brunnen, der das Dorf und den majestätischen Palast mit Wasser versorgt, wieder instand gesetzt werden. Aus diesem Grund wird nach dem besten Klempner aus dem nahen Westen (von Schnellenbach aus gesehen ist das natürlich Köln), gerufen: Alfons Ladin, auch A. Ladin (Theatergruppenchef Torben Konopka höchstselbst) genannt. Während einer der Freier, der kaltblütige Ali Baba (Jan Schneider), mit allen Mitteln seine Mitbewerber aus dem Weg räumt, schleicht sich der einfache kölsche Klempner Alfons mit romantischen Gesten und seiner herzlich-kölschen Art ins Herz der Prinzessin.

Neben Liedern wie „Dschingis Khan“ oder „Die Karawane zieht weiter“, die inhaltlich mit der orientalischen Szenerie harmonierten, sorgten auch westlichere Schlager und Karneval-Klassiker wie „König von Mallorca“ oder „Einmol Prinz zo sin“ für mächtig Stimmung im ausverkauften Sportheim. Songs wie „Arabian Nights“ oder „Prinz Ali“ aus Disneys Aladin-Film, untermalt von einer kleinen Bauchtanz-Einlage der SV-Frauen, durften bei der Performance nicht fehlen.

Am Ende kann sich der Klempner gegen Ali Baba durchsetzen und der ganze Saal feiert die multikulturelle orientalisch-kölsche Vermählung von A. Ladin und Prinzessin Jasmin. Es galt das Höhner-Motto auf Kölsch-Arabisch: „Dummer ne, dummer ne, dummer ne Klore.“