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Lange TraditionIn Gummersbach und Engelskirchen fanden wieder zwei große Adventsbasare statt

Lesezeit 4 Minuten
Schüler mit Nikolausmütze stehen bei einem Basar an einem Stand.

Auch im „Ehemaligen-Kaffee“ des Lindengymnasiums war natürlich fast alles selbstgemacht von den Schülerinnen und Schülern.

30 Gruppen waren beim Weihnachtsbasar der Lichtbrücke in Engelskirchen vertreten, auch der Basar im Lindengymnasium fand großen Zulauf.

Am ersten Adventswochenende fanden Oberberg gleich zwei große Traditionsbasare statt: der Basar im Gummersbacher Lindengymnasium und der Basar der Lichtbrücke in Engelskirchen.

Gummersbach: Lindengymnasium setzt nicht nur auf Gemütlichkeit

Wenn sich an einem kalten Samstag so viele Menschen im Gummersbacher Lindengymnasium versammeln, wenn davon viele rote Zipfelmützen tragen und die meisten auch noch eine Leckerei in den Händen halten, dann ist dies der Samstag vor dem ersten Advent und somit der Tag für den Lindenbasar. Diesmal trägt er den Titel „Linden-Hygge – Gemütlichkeit, Gemeinschaft und bunte Lichterzeit“. Der Basar hat eine lange Tradition, die schon im ehemaligen Grotenbach-Gymnasium begonnen hat, und erfreut sich seither großer Beliebtheit, so auch diesmal.

Die Schule hat sich in Schale geworfen. In fast jedem Klassenraum warten von Schülern gebastelte Dekostücke, selbst gebackene Plätzchen oder interaktive Spiele. Die Schüler beweisen dabei Geschick als Verkäufer und bewerben engagiert ihre Ware – das ist wichtig, denn die gesamten Einnahmen des Basars werden gespendet. Unterstützt werden gleich drei gute Zwecke: Die Vereine „Nina + Nico“ und „Chancen – Leben geben“ sowie der Schulsozialfond „Schüler helfen Schülern“.

Besucher des Adventsbasars in Gummersbach sind in Kauflaune

Die Besucher sind in Kauflaune: Schon nach wenigen Stunden ist manches weg. „Bei uns sind die Fackeln am beliebtesten“, berichten Lorena und Betty aus der 8b, die an der Kasse sitzen. Die bunten Objekte aus Pet-Flaschen, Krepppapier und Lichterketten sind ein Hingucker. Aber auch die selbstgemachte Dubai-Schokolade, die man im „Ehemaligen-Kafee“ (organisiert von der 7a) kaufen kann, ist bereits nach einer Stunde restlos verkauft.

Wie der Name „Ehemaligen-Kaffee“ verrät, richtet sich dieses Angebot vor allem an frühere Absolventen der beiden Gymnasien Grotenbach und Moltkestraße, aus deren Zusammenschluss das Lindengymnasium entstanden ist. Marion Antons, Sabine Achenbach, Kerstin Gipperich und Inka Klein sitzen dort mit ihrem ehemaligen Mathe-Lehrer Hans Krobbach und schwelgen in Erinnerungen. „Die Vier auf dem Tisch steht eigentlich für 40 Jahre, da haben wir nämlich Abitur gemacht“, scherzt Antons.

Wer genug geshoppt und gegessen hat, kann im Escape-Room der 8d seinen Rätselgrips unter Beweis stellen. Hier gibt es eine lange Warteschlange. Daniela Meier, Lehrerin der Klasse, berichtet: „Schon vor den Herbstferien haben wir, wann immer Zeit war, überlegt , welches Projekt wir umsetzen. Anschließend haben die Schüler die Rätsel entwickelt.“

Denn jede Klasse entscheidet selbst, wie der Beitrag zum Basar aussieht und wie die meisten Spenden gesammelt werden können. Gute Chancen auf hohe Einnahmen hat die „Spielhölle“ in einem der Klassenräume. Viele Schüler, aber auch Erwachsene raufen sich am Pokertisch die Haare. Denn nur das Haus gewinnt immer – nur hier ist es für einen guten Zweck. (lil)


Engelskirchen: Hilfe aus Oberberg für die Ärmsten in Bangladesch

„Wann geht es denn los?“ Der kleine Nils ist ungeduldig und wartet darauf, dass der Weihnachtsbasar der Lichtbrücke im Engelskirchener Aggertal-Gymnasium endlich öffnet. Lichtbrücke-Sprecher Stefan Herr hilft: „Du kannst ruhig schon reingehen, der Basar fängt aber offiziell erst um 13 Uhr an.“ Aber so beliebt ist der Basar. Bei sonnigem Wetter haben am vergangenen Wochenende unzählige Besucherinnen und Besucher nicht nur aus dem Oberbergischen nach Engelskirchen gefunden.

Großes EngagementDort gab es viel zu sehen, zu stöbern, zu kaufen und natürlich auch zu essen: 30 Gruppen hatten im Gymnasium buntdekorierte Stände aufgebaut. Die Stimmung war weihnachtlich, die Musik machte gute Laune. „Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die vielen Menschen sich hier einsetzen“, urteilte eine Besucherin. „Das habt Ihr wieder wirklich gut gemacht. Da findet man für die ganze Familie tolle Weihnachtsgeschenke.“

Drei Frauen stehen bei einem Basar an einem Stand, an dem bunte Weihnachtsfiguren verkauft werden.

Viel bunte Deko gab es bei (v.l.) Susanne Voß, Sabrina Voß und Claudia kleine Kalvelage.

Die Motivation der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sei groß gewesen, betont Stefan Herr, „denn alle arbeiten für den guten Zweck“. So komme der Erlös des Basars den ärmsten Familien in Bangladesch zugute: „Mehr als 40 Millionen Menschen schätzt man, leben dort in großer Armut.“ Die Lichtbrücke fördere Kooperativen, Slum-Komitees und Selbsthilfegruppen und helfe mit Schulungen, Berufsausbildung, Vorschulen, Gesundheitsdiensten, Starthilfen für Einkommen erzeugende Maßnahmen, Wasserfiltern, Solarzellen und energieeffizienten Öfen. Herr: „Jedes Jahr kann so mehreren Zehntausend Menschen geholfen werden.“

Für die Engelskirchener Lichtbrücke seien die Einnahmen aus dem Weihnachtsbasar darum enorm wichtig. „Wir können nur helfen, weil hier bei uns so viele mitmachen.“ So sei der Verein sehr zuversichtlich, dass er sich auch in der Zukunft für die Notleidenden in Bangladesch einsetzen kann. (r)