Erinnerung an SteinmüllerGummersbacher Ehepaar pflegt Lebrechtsruh im Kerberg
GUMMERSBACH – Fernab der Gummersbacher Innenstadt und des einstigen Werksgeländes der Kesselbauer Steinmüller erinnern zwei Gedenksteine an Lebrecht und Carl Steinmüller und damit an zwei große Söhne der oberbergischen Kreisstadt. Um „Lebrechtsruh“, so der Name des Areals im Kerberg, kümmern sich seit einigen Jahren die Eheleute Karl-Wilhelm und Gerta Dietrich.
Die beiden haben zwar nie bei der Firma Steinmüller gearbeitet, dafür aber Jahrzehnte in Reininghausen am Fuße des Kerbergs gewohnt. „Wenn wir bei Spaziergängen hier oben unsere Runde gedreht haben, sind wir hier regelmäßig vorbeigekommen“, sagt Karl-Wilhelm Dietrich. Mal abgesehen vom Winter kommt er mit seiner Ehefrau einmal in der Woche auf die Lebrechtsruh. Dann wird der Rasen gemäht und die Beete werden aufgekratzt.
Kesselbauer darf nicht in Vergessenheit geraten
Gummersbach sei durch die Firma Steinmüller und die Handballer des VfL weit über die Region hinaus bekanntgeworden, sagt Dietrich. Was der Kesselbauer für die Region viele Jahrzehnte bedeutet habe, dürfe nicht in Vergessenheit geraten, meint er. Während er mit dem Rechen das Laub aus den Beeten holt, kommt dann doch ein Bezug zum einst größten Arbeitgeber der Region ans Tageslicht: „Mein Opa hat für die Steinmüllers Holz geschleppt“, erinnert sich Dietrich. Er selbst hat mehr als 30 Jahre lang im Gummersbacher Krankenhaus gearbeitet.
Die Eigentümer des Kerbergs, die seit dem Niedergang der Firma Steinmüller mehrfach wechselten, seien froh, dass er sich um das Areal der Lebrechtsruh kümmere, sagt Karl-Wilhelm Dietrich. Wenn sperrige Dinge zu transportieren seien, bekomme er auch deren Unterstützung. Seinen feuerroten Rasenmäher zieht er derweil selber auf dem Anhänger in den Kerberg. Und wenn dort Spaziergänger vorbeikommen, dann wird auch schon mal gerne über die guten Zeiten mit Steinmüller gesprochen. Menschen, die für das einstige Familienunternehmen gearbeitet haben, gibt es noch immer etliche in Gummersbach.