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FeriencampJugendliche basteln Bienenhotels und Fühlkisten für Panarbora

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Unter Aufsicht von Michael Thielen sägen Mats Schlagheck (l.) und Ole Westerkamp ein Brett für eine Bogenzielscheibe.

Waldbröl – In Muraco sirrt der Akkubohrer und frisst sich tief ins Holz. Dann schnurrt der Schrauber. Muraco, das ist das südamerikanische Dorf in Waldbröls Naturerlebnispark Panarbora. Dort wird am Dienstag und Mittwoch hart gearbeitet: 16 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren lernen unter Anleitung von Michael Thielen, mit Holz zu arbeiten und mit Werkzeug umzugehen. „Mach’ grün!“ heißen diese Workcamps, die der Gummersbacher Verein „Vermitteln – Schulen – Beraten“ (VSB) und das Gründer- und Technologie-Centrum (GTC) und in der Kreisstadt gemeinsam ausrichten, in dieser Woche zum zehnten Mal.

Während Rosa (15), Enya (17) und Johanna (14) Holz zu einem Hotel für Wildbienen fügen, darf Ole (15) ran ans ganz schwere Gerät: Mit sicherer Hand zieht der Gummersbacher die Tauchsäge durch dicke Bretter, die später Zielscheiben fürs Bogenschießen tragen: Auch Sport gehört zum Programm. Ihm zur Seite stehen Noah (14) und Mats (14). „Im Beruf möchte ich auf jeden Fall mit Holz arbeiten, dafür suche ich ein Praktikum in einer Tischlerei“, schildert Noah. Bis es so weit ist, schult sich der Lindlarer im Feriencamp.

Jugendliche lernen bei Feriencamp in Panarbora handwerkliche Berufe kennen

Und das ist ganz im Sinne von Camp-Leiterin Leni Mauelshagen: „Wir wollen den Jugendlichen die ökologische und die nachhaltige Seite von Berufen im Handwerk zeigen – diesmal vor allem in Berufen, die mit Holz zu tun haben.“ So müsse ein Zimmermann heute auch wissen, wie Sonnenkollektoren und Photovoltaikanlagen aufs Dach kommen.

Zukunft von Feriencamp ungewiss

Dieses Workcamp ist das vorerst letzte. Denn zuständig für den Klimaschutz ist neuerdings das Bundeswirtschaftsministerium. Ob dieses das Programm „Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung“ fortführt, sei offen, berichtet Camp-Leiterin Leni Mauelshagen. Mit Mitteln aus diesem Topf aber finanziert der Gummersbacher Verein VSB seine Camps. (höh)

Nach Panarbora ist das Museumsdorf Altwindeck die zweite Baustelle, da wird die Gruppe Türen abschleifen und aufbereiten. Und weil die Walz Tradition hat in solchen Berufen, legen die Jugendlichen jeden Weg zu Fuß zurück.

Quartier bezogen haben sie in der Jugendherberge in Windeck-Rosbach. Am Lagerfeuer durften sie dort die Kirchenmalerin Theresa Amrehn mit Fragen löchern, da die 37 Jahre alte Kirchenmalerin einst als Gesellin selbst auf die Walz gegangen ist. Ein Treffen mit Förster Philipp Porten vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft ist ebenfalls geplant.

Auf Panarbora tüfteln die Jugendlichen an jenen Bienenhotels, deren Zimmer mit Reedgras und Hartholz – Eiche, Buche, Robinie, Apfel, Birne, Birke – möbliert werden. Zudem stellen sie Baumkarusselle auf die Beine und Fühlkisten zusammen. „Damit erweitern wir unseren Sinnespfad“, kündigt Panarbora-Sprecher Patrick Mielke an. Und Anleiter Michael Thielen freut sich, „das auch die Mädels die Scheu vor Säge und Schrauber längst verloren haben“.

Rosa verrät: „Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, mal in einem solchen Job zu arbeiten.“ Die 15-Jährige ist im Internet auf „Mach grün!“ gestoßen und aus Fulda angereist. Enya aus Marienheide hat dagegen von Freunden Gutes über die Camps gehört und will nun alles selbst ausprobieren. Auch sie hat bereits die Tauchsäge geführt. „Am Anfang hatte ich schon etwas Angst“, gesteht Johanna aus Nettersheim.